Bericht von der 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Berlin, Teil 1
8. Mai 2025 - Björn Meyer, Webmaster
Vom 30. April bis 3. Mai 2025 fand in Berlin die 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) in Berlin statt. Mehr als 4.700 Besucher informierten sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich Dermatologie, Allergologie & Ästhetik. Am 2. Mai befasste sich ein wissenschaftliches Symposium mit diversen Themen rund um das Thema Haarausfall.
Dem Anfang machte Dr. Jens Meyer zum Thema "Haarausfall und Internet - Fluch oder Segen?". Zusammen mit Dr. Uwe Schwichtenberg gründete er im Jahr 1999 die Website Haarerkrankungen.de
Dr. Meyer berichtete, warum ärztlich geprüfte Informationen im Internet so wichtig sind. Zum einen würde vielerorts der Eindruck erweckt, dass Kosmetika wie z. B. Shampoos, die per Gesetz nicht in die physiologischen Vorgänge des Körpers eingreifen dürfen, bei allen Arten von Haarausfall helfen würden. Für Betroffene sei die Abgrenzung zwischen Haarpflege und Therapie oft nicht klar.
Darüber hinaus würden von den Medien des öfteren Studienergebnisse aus der Zellkultur und dem Tiermodell unkritisch 1 zu 1 auf den Menschen übertragen, was wiederholt zu Schlagzeilen wie "Das Ende von Haarausfall?" geführt hätte. Es sei zudem ein Irrtum, dass Untersuchungen zu Haarwuchspräparaten mit nur ein paar TeilnehmerInnen und lediglich 6 bis 8 Wochen Dauer zu aussagekräftigen Ergebnissen führten. Zu derartigen "Studien" werde unter Anderem im Expertenrat bei Haarerkrankungen.de wiederholt gefragt.
Im weiteren Verlauf des Vortrages thematisierte Dr. Meyer auch den Bereich der künstlichen Intelligenz. In der Nutzung von Sprachmodellen für medizinische Fragen sei es besonders wichtig, einige grundlegende "prompts" zu beachten, wie zum Beispiel den Kontext der Frage festzulegen und die wichtigsten Hintergrundinfos zu geben.
Als Folgeredner sprach Dr. Schwichtenberg über die Organisation einer Haarsprechstunde, gefolgt von Prof. Rolf Hoffmann aus Freiburg zum Thema "Digitale Haardiagnostik und Verlaufskontrolle- was ist sinnvoll?" und im Anschluss aktuellen Informationen zur Alopecia areata von Prof. Ulrike Blume-Peytavi aus Berlin. Die abschließenden Vorträge bestritten Dr. Nina Otberg zu dem weiten Feld der vernarbenden Alopezien sowie Dr. Andreas Finner zu den Herausforderungen einer Haartransplantation und neuen Entwicklungen aus dem Bereich der Haarforschung. Über diese Themen werden wir in den kommenden Wochen berichten.
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