Zwillingsstudie zur Wirkung von Finasterid bei der Alopecia androgenetica
6. September 2001 - Dr. Jens Meyer
Eine Haar-Studie der besonderen Art ist die U.S. Identical Twin Study: Neun eineiige männliche Zwillingspaare bekommen derzeit m Rahmen einer randomisierten Doppelblindstudie zur Behandlung ihres anlagebedingten Haarausfalls entweder Finasterid (Propecia), oder nur eine wirkstofffreie Tablette, ein sogenanntes Placebo. Randomisiert bedeutet, dass das Los entscheidet, wer die echte Tablette bekommt und wer das Placebo. Von einer Doppelblindstudie spricht man, wenn weder die behandelnden Ärzte, noch die Patienten darüber informiert werden, welches Präparat sie denn nun verabreichen bzw. bekommen. Auf diese Weise können die Therapie möglicherweise beeinflussende positive oder negative Erwartungshaltungen ausgeklammert werden.
Bei eineiigen Zwillingen ist ein identischer Verlauf der männlichen Glatzenbildung genetisch vorprogrammiert. Somit kann am Ende der Studie genau überprüft werden, ob und in welchem Ausmaß sich der Haarausfall unter Finasterid gebessert hat. Eine derart exakte Überprüfung des Therapieerfolges ist für den „normalen“ Nutzer des Medikamentes leider nicht möglich, da man ja nie genau weiss, wie sich der Haarausfall ohne Behandlung weiterentwickelt hätte. Um so interessanter werden dadurch die Ergebnisse der Studie, die zur Zeit noch andauert.
Als Zwischenbericht wurden bereits einige Bilder veröffentlicht, die keinen Zweifel mehr daran ließen, welcher Zwilling zu welcher Gruppe gehörte. Wir werden erneut berichten, sobald die Endergebnisse der Studie vorgestellt werden.
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