Haarerkrankungen.de

sie sind hier: startseite / aktuelles

Aktuelles

Bericht vom Symposium "Neues zur Therapie von Alopezien und Hypertrichosen" am 25.04.2001 in München, in dessen Rahmen unter anderem ein neues Präparat zur Behandlung vermehrter Gesichtsbehaarung bei Frauen vorgestellt wurde
27. April 2001 - Dr. med. Jens Meyer

Am 25.04.2001 fand an der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilian-Universität in München das Symposium "Neues zur Therapie von Alopezien und Hypertrichosen" unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Wolff statt. Im ersten Beitrag der gut besuchten Veranstaltung sprach Priv.-Doz. Dr. Ralph Michael Trüeb von der dermatologischen Klinik der Universität Zürich über die Ursprünge der Trichologie (Lehre von den Haaren und den Haarerkrankungen) in der Antike bis zur Entwicklung als eigenständige Fachdisziplin in der Neuzeit.

Im Anschluss daran berichtete Prof. Dr. Ralf Paus von der dermatologischen Klinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf über die Rolle des Haarzyklus und der Haarentwicklung bei verschiedenen Haarerkrankungen und der Herausforderung an die Forschung, Substanzen für die Kontrolle dieser Vorgänge zu finden und so neue Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Rabe von der Frauenklinik der Universität Heidelberg sprach in seinem Vortrag über die Diagnostik und die innerliche Therapie bei Hirsutismus und ging dabei insbesondere auf die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit von Frauenärzten und Hautärzten bei der Behandlung dieser Erkrankung ein.

Im letzten Beitrag des ersten Abschnittes berichtete Dr. Christian Kunte von der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Klinikums der Universität München über eine in den USA bereits zugelassene, verschreibungspflichtige Creme zur Entfernung übermäßiger oder unerwünschter Gesichtsbehaarung bei Frauen. Das Präparat mit dem Wirkstoff Eflornithin wird in Deutschland voraussichtlich im Herbst 2001 ebenfalls rezeptpflichtig zugelassen werden. Die Behandlungskosten liegen bei ca. DM 50.- pro Monat, als unerwünschte Wirkungen können vereinzelt Hautreaktionen wie z. B. Rötung, Brennen oder Stechen auftreten. In klinischen Studien zeigten sich gute Ergebnisse bei 70% der behandelten Frauen.

Nach der Pause sprach Prof. Dr. Michael Landthaler von der Klinik für Dermatologie der Universität Regensburg über Möglichkeiten einer Laserberhandlung bei übermäßiger oder unerwünschter Körperbehaarung. Er hob dabei hervor, dass die Ergebnisse einer Behandlung bei jedem einzelnen Patienten sehr unterschiedlich seien und somit von vornherein keine Aussagen über den individuellen Behandlungserfolg getroffen werden könnten. Auf jeden Fall müsse vor Beginn der Therapie eine Probebehandlung erfolgen, um eventuelle unerwünschte Hautreaktionen zu vermeiden. Weiterhin warnte Prof. Dr. Landthaler vor einer übertriebenen Erwartungshaltung aufgrund unkritischer Berichterstattung bzw. Werbung vor allem im Internet. Insbesondere der Begriff "permanent" sei in diesem Zusammenhang irreführend, da es rechtlich zulässig sei, einen Behandlungserfolg von bereits dreimonatiger Dauer als "permanente Haarentfernung" zu umschreiben. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle käme es nach 3-6 Monaten zu erneutem Haarwachstum. Im Hinblick auf die Erfolgsaussichten gebe es keinen grundlegenden Unterschied zwischen den eingesetzten Lasertypen.

Im anschließenden Beitrag berichtete Prof. Dr. Rudolf Happle von der Hautklinik der Philipps-Universität Marburg über die Behandlungsmöglichkeiten der Alopecia areata. Derzeit gebe es zwar keine neuen Therapieansätze, hervorgehoben wurden jedoch die Erfolge einer äußerlichen Immuntherapie mit dem Wirkstoff DPCP (Diphenylcyclopropenon), wie sie z. B. an den Universitäts-Hautkliniken in München und Marburg durchgeführt wird. Bei Kindern könne eine entsprechende Behandlung, insofern sie nach Verlauf und Ausprägung der Erkrankung in Frage komme, derzeit ab dem 10. Lebensjahr begonnen werden.

Den folgenden Vortrag gestaltete Priv.-Doz. Dr. Rolf Hoffmann von der Hautklinik der Philipps-Universität Marburg mit Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie verschiedener Kopfhauterkrankungen wie dem seborrhoischen Ekzem, Pilzinfektionen der Kopfhaut sowie selteneren Erkrankungen wie der Follikulitis decalvans, Kopfhautveränderungen im Rahmen eines Lupus erythematodes oder der Pseudopelade Brocq.

Im abschließenden Beitrag der Veranstaltung sprach Gastgeber Prof. Dr. Hans Wolff von der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Klinikums der Universität München über die Langzeit-Ergebnisse der Studie zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls bei Männern mit Finasterid-Tabletten. Auch nach fünf Jahren zeigte sich bei der Mehrzahl der Studienteilnehmer kein weiterer Haarausfall, darüber hinaus nehme der Haarwuchs auch nach diesem Zeitintervall zum Teil noch zu. Die ohnehin geringe Anzahl unerwünschter Wirkungen ging mit dem Fortlauf der Beobachtung über die fünf Jahre sogar noch zurück.

Weitere News-Beiträge

2001
Archiv
2024 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2024 anzeigen
2023 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2023 anzeigen
2022 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2022 anzeigen
2021 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2021 anzeigen
2020 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2020 anzeigen
2019 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2019 anzeigen
2018 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2018 anzeigen
2017 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2017 anzeigen
2016 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2016 anzeigen
2015 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2015 anzeigen
2014 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2014 anzeigen
2013 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2013 anzeigen
2012 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2012 anzeigen
2011 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2011 anzeigen
2010 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2010 anzeigen
2009 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2009 anzeigen
2008 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2008 anzeigen
2007 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2007 anzeigen
2006 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2006 anzeigen
2005 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2005 anzeigen
2004 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2004 anzeigen
2003 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2003 anzeigen
2002 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2002 anzeigen
2000 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2000 anzeigen
Die Inhalte von Haarerkrankungen.de können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Expertenräte sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss. und beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
© 2023 medical project design GmbH - Impressum