Aktueller Bericht zur computergestützten Haarstatusanalyse (TrichoScan)
8. Dezember 2002 - Dr. Jens Meyer
In der aktuellen Ausgabe des Fachjournals "Der Hautarzt" (2002 53:798-804) berichtet Privatdozent Dr. Rolf Hoffmann von der Universitäts-Hautklinik in Marburg über die von ihm mitentwickelte Methode einer computergestützten Haarstatusanalyse (TrichoScan). In der Rubrik "Diagnostik" bei Haarerkrankungen.de hatte PD Dr. Hoffmann das Verfahren bereits kurz vorgestellt:
"Das TrichoScan kann als Modifikation des Phototrichogramms angesehen werden, mit dem es gelingt, alle wesentlichen Parameter des Haarwachstums automatisch zu bestimmen. Hierzu wird zunächst ein Kopfhautareal von ca. 2 cm? rasiert. Nach 3 Tagen werden die rasierten Haare angefärbt und ein Videobild bei 20facher Vergrößerung in einem Computer gespeichert. Die TrichoScan-Software berechnet anschließend automatisch die Haarzahl, die Anagen-Telogenrate und die Haarwachstumsrate. Für die Auswahl der Rasurstellen gelten die gleichen Vorbedingungen wie für die Entnahmestellen beim Trichogramm. Durch aufeinanderfolgende Aufnahmen, z.B. vor und nach einer Therapie, lassen sich detaillierte Aussagen über Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung machen. Der Vorteil dieser Methode liegt in der einfachen und schnellen Bildaufnahme, der Schmerzlosigkeit der Verfahrens, der Reproduzierbarkeit und der Archivierbarkeit der Ergbnssise."
In der aktuellen Berichterstattung gibt PD Dr. Hoffmann weitere Einblicke in die Durchführung der Methode und die zugrundeliegende Theorie: Nach drei Tagen wird das rasierte Areal angefärbt, um einen ausreichenden Kontrast entstehen zu lassen. Auf diese Weise könnten auch graue, blonde oder braune Haare durch die Bildbearbeitungssoftware erkannt werden. Warum wird ein Bild aber erst nach drei Tagen angefertigt? Diese Wartezeit sei entscheidend für die Berechnung des Verhältnisses von Haaren in der Wachtumsphase (Anagenhaare) zu Haaren in der Ausfalls- bzw. Ruhephase (Telogenhaare). Nur die Anagenhaare wachsen mit einer Geschwindigkeit von 0,3 mm pro Tag. Nach 72 Stunden stellten diese sich in der Computergraphik dann grün dar, im Gegensatz zu den nicht mehr wachsenden Telogenhaaren (rot). Die zu analysierende Fläche der Kopfhaut beträgt dabei ca. 0,6 Quadratzentimeter.
Neben der Bestimmung des aktuellen Haarstatus sei das TrichoScan, so PD Dr. Hoffmann, auch hervorragend geeignet zur Überprüfung des Therapieerfolges während einer Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls (Alopecia androgenetica). In Zusammenhang mit der Entwicklung der Methode wurde bereits eine kleine Gruppe von Männern untersucht, welche ihren Haaausfall mit 1 mg Finasterid/Tag (Handelspräparat Propecia) behandelten. Nach 3 und nach 6 Monaten war mittels TrichoScan eine kontinuierliche Zunahme der Haarzahl und der kumulativen Haardicke zu messen. Parallel konnten vergleichbare Ergebnisse in einer Gruppe von Frauen beobachtet werden, welche im Rahmen eines individuellen Heilversuches mit 5%iger Minoxidil-Lösung (Handelspräparat Regaine) behandelt wurden.
Weiterführende Informationen zum TrichoScan gibt es unter www.trichoscan.com. Dort ist auch eine Liste der für das TrichoScan-Verfahren zertifizierten Ärzte abrufbar.
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