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Umstellung einer Behandlung von Minoxidil auf Finasterid und von Finasterid auf Minoxidil
20. September 2002 - Dr. Jens Meyer

Hohe monatliche Behandlungskosten, aufwendige Therapiemaßnahmen, Ausbleiben eines Behandlungserfolges ... es gibt verschiedene Gründe, weshalb Anwender einen Präparatewechsel in der Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls des Mannes in Betracht ziehen. Doch wie sollte man vorgehen, wenn z.B. die Therapie von Minoxidil auf Finasterid oder von Finasterid auf Minoxidil umgestellt werden soll? Prof. Wolff und Dr. Kunte haben hierzu im Expertenrat im Rahmen verschiedener interessanter Anfragen Stellung bezogen:

"Ein Therapiewechsel von Minoxidil (Handelspräparat Regaine) auf 1 mg Finasterid/Tag (Handelspräparat Propecia) sollte nicht abrupt, sondern in folgenden Schritten vollzogen werden:

Propecia-Einnahme beginnen

Monate 1-3: Statt zweimal täglich nur noch einmal täglich Regaine anwenden

Monate 4-6: Regaine nur noch einmal alle 2 Tage anwenden

Ab Monat 6: Regaine nicht mehr anwenden, Propecia weiter anwenden"

Ebenso sollte verfahren werden, wenn vorher bereits eine Kombinationstherapie mit Finasterid und Minoxidil erfolgt ist. Auf die Frage, ob nach dem Absetzen des Minoxidils das Finasterid in der Lage wäre, die durch Minoxidil erreichte Verbesserung des Haarstatus zu erhalten, antwortete Prof. Wolff:

"Die Frage ist sehr interessant, aber nur spekulativ zu beantworten. Wir wissen aus der 5-Jahres-Studie, dass die Finasterid 1 mg Tablette (Propecia) in der Lage ist, den Haarausfall bei etwa 90% der Anwender zuverlässig und nachhaltig zu stoppen. Bei etwa 50% der Anwender kommt es sogar zu einer Verbesserung, also zur sichtbaren Verdichtung der Kopfhaare auch noch nach 5 Jahren. Die Verdichtung setzt sichtbar nach frühestens 6 Monaten ein und scheint nach etwa 2 Jahren ihr Maximum erreicht zu haben. Minoxidil 5% Lösung (Regaine) wirkt hinsichtlich der Verdichtung schneller: Hier sind oft schon nach 3 Monaten Ergebnisse zu sehen und das Maximum wird nach 6 Monaten erreicht. Danach lässt der Effekt bei manchen Männern wieder nach.

Wenn Regaine nicht mehr weiter verwendet werden soll, empfehle ich nicht ein abruptes Absetzen der Therapie sondern ein Ausschleichen in 3-Monats-Schritten: Also von zweimal täglicher Anwendung Reduktion auf einmal täglich Regaine, danach auf einmal alle 2 Tage, danach absetzen. Zwar gibt es keine Studien, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass nach einer 6-monatigen Kombinationstherapie von Propecia + Regaine die durch Regaine hinzugekommenen Haare zum grossen Teil auch durch Propecia allein am Kopf gehalten werden können."

Passend zum Thema "Umstellung der Behandlung" wurde schon vor längerer Zeit nachgefragt, ob bei weiterhin bestehendem Haarausfall unter Finasterid-Einnahme bedenkenlos auf Minoxidil-Lösung umgestellt und hiermit eventuell ein besseres Ergebnis erzielt werden könne. Auch in diesem Fall wurde eine zeitlich begrenzt überlappende Behandlung empfohlen:

"Ein weiter bestehender Haarausfall unter Propecia-Therapie ist nicht gleichbedeutend mit einer fehlenden Wirksamkeit des Präparates. Man kann davon ausgehen, dass der Haarausfall zumindest verlangsamt wurde. Beweisen lässt sich dies jedoch nicht, höchstens durch einen Absetzversuch. Ob ein Umsetzen von Propecia auf Regaine zu einer Verbesserung oder weiteren Verschlechterung des Haarausfalls führen würde, lässt sich im Einzelfall nicht abschätzen. Wichtig ist jedoch, ein abruptes Absetzen der Propecia-Therapie zu vermeiden. Vielmehr sollte eine überlappende Behandlung mit beiden Präparaten für etwa 3 Monate erfolgen."

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