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Haarausfall und Stress
15. Februar 2005 - Dr. Jens Meyer

Es wird seit langem vermutet, dass psychogener Stress zu Haarausfall führen bzw. Haarausfall fördern kann. Mit dem Thema Stress als Auslöser von Haarausfall befasst sich ein Ende 2004 von dem Hamburger Haarforscher Prof. Ralf Paus und seinem Team veröffentlichter Forschungsbericht (M. Hadshiew et al: Burden of hair loss: Stress and the understimated psychological impact of telogen effluvium and androgenetic alopecia. J Invest Dermatol 123: 455-457, 2004). Die Wissenschaftler gehen dabei von 3 Ebenen aus, auf denen ein Zusammenspiel von Haarverlust und Stress auftreten könnte:

1. Akuter oder chronischer Stress als direkte Ursache von Haarverlust. In diese Gruppe können z.B. einige Fälle von diffusem Haarverlust gehören, bei denen keine andere Ursache gefunden werden kann.

2. Akuter oder chronischer Stress als ein zusätzlich verschlimmernder Faktor eines Haarproblems, dessen primäre Ursache hormoneller, immunologischer oder anderer Natur ist. In diese Gruppe gehören nach Ansicht der Autoren z.B. die Alopecia areata oder der anlagebedingte Haarausfall.

3. Stress als Folge von Haarausfall, egal welcher Ursache oder Ausprägung.

Kürzlich veröffentlichte Studien an Mäusen hätten den bisher oft geäußerten Glauben gestärkt, dass Stress starke Haarverlust-fördernde und Haar-schädigende entzündliche Effekte bewirken kann. Welcher Stoff bzw. welche Stoffe dabei genau als "Vermittler" der Stressreaktion im Körper bzw. am Haarfollikel für die negativen Effekte verantwortlich seien, so das Team von Prof. Paus, sei noch weitgehend unklar. In Betracht kämen verschiedene Neurotransmitter, Neuropeptide, Neurohormone und andere Botenstoffe.

Derzeit gibt es keine spezifische Behandlungsmöglichkeit gegen Stress-induzierten Haarausfall, so die Autoren. Als ein möglicher "Kandidat" käme äusserliche Minoxidil-Lösung in Betracht, die in der Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls der Frau und des Mannes eingesetzt wird. In Untersuchungen an Mäusen konnten entsprechende Hinweise gewonnen werden. Ob Minoxidil beim Menschen in der Lage ist, den negativen Auswirkungen von Stress am Haarfollikel entgegenzuwirken, müsse noch untersucht werden. Auf jeden Fall sei es notwendig, Haarpatientinnen und Haarpatienten auch jenseits des "Haarwuchsmittel-Verschreibens" in Hinblick auf mögliche psychogene Ursachen entsprechend zu betreuen.

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