Extrakte der Traubensilberkerze bei anlagebedingtem Haarausfall
9. September 2003 - Dr. Jens Meyer
In den letzten Wochen wurde in zahlreichen Medien über die Ergebnisse von Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum in der Behandlung der Alopecia androgenetica mit einem Extrakt der Traubensilberkerze berichtet, so z.B. auf der Website "Schönheit und Medizin". Nach Auskunft des Studienleiters der Bochumer Klinik, Dr. Klaus Hoffmann, konnten hierbei vor allem bei Männern mit anlagebedingtem Haarausfall (Alopecia androgenetica) und bei Frauen im Klimakterium deutliche Besserungen erzielt werden. Nach Bekanntwerden der Ergebnisse wurde auch in unserem Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall vermehrt nach dem Wirkstoff Traubensilberkerze und zu dessen Wirksamkeit im Vergleich zu Wirkstoffen wie Finasterid (Handelspräparat Propecia) und Minoxidil (Handelspräparat Regaine) gefragt. Prof. Wolff hatte hierzu wie folgt Stellung genommen:
"Ich habe versucht, Dr. Hoffmann von der Uniklinik Bochum zu erreichen. Da er zur Zeit im Urlaub ist, hat mir ein Mitarbeiter Auskunft gegeben: Mit Hilfe einer Spezialkamera und eines Computerprogramms ("microDERM" von der Visiomed AG in Bochum) wurde der Einfluss eines pflanzlichen Mittels auf das Haarwachstum bei Männern und Frauen untersucht. Es handelt sich um das Phytopharmakon Cimicifuga Racemosa ("CiMi" Haartonikum), welches in Apotheken bereits erhältlich ist (Apothekenverkaufspreis 100ml 24,95 Euro, PZN: 1581022).
Die Untersuchung war also keine wissenschaftliche plazebokontrollierte Doppelblind-Studie, sondern im Prinzip lediglich eine Anwendungsbeobachtung. Eine Publikation in einem wissenschaftlichen Journal ist nicht erfolgt. Diese ohne Rezept frei verkäuflichen Mittel sind auf keinen Fall auf eine Stufe zu stellen mit wissenschaftlich wirklich etablierten Substanzen wie Minoxidillösung (Regaine) oder Finasterid-Tabletten (Propecia), die sich in zahlreichen Studien als wirksam erwiesen haben."
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