Tag des Zweithaars am 18. Oktober 2014
10. September 2014 - Björn Meyer
Viele Frauen leiden als Folge der Hormonumstellung in den Wechseljahren unter Müdigkeit, Lustlosigkeit, Gewichtszunahme, fahler Haut und Haarausfall. Dem Thema des Haarausfalls und möglichen Lösungen, diesen optisch unsichtbar zu machen, widmet sich der Bundesverband der Zweithaar-Spezialisten e.V., BVZ, dieses Jahr am 18. Oktober 2014 mit seinem “ Tag des Zweithaars“.
Die einen bezeichnen sie als zweite Pubertät, andere als Klimakterium, Wechseljahre oder Menopause. Doch egal wie man diese Zeit der Hormonumstellung auch nennt, die wenigsten Frauen freuen sich darauf, denn für viele sind diese Jahre mit unangenehmen Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, trockener Haut, Stimmungsschwankungen oder Haarausfall verbunden. Schön ist keines dieser Symptome, doch Haarverlust ist sicherlich die Folgeerscheinung, die optisch die größten Auswirkungen besitzt und mit am meisten belastet. „Ich hatte schon immer recht wenige, feine Haare und nie viel Volumen. Aber als es losging mit den Wechseljahren, da bin ich fast verzweifelt. Jeden Tag hatte ich das Gefühl, dass es noch weniger Haare sind und irgendwann schimmerte dann auch meine Kopfhaut deutlich sichtbar durch. Ein Zustand, der mich so belastet hat, dass ich eigentlich nicht mehr unter Menschen gehen wollte“, beschreibt Marion P.(53) ihr Martyrium. Für sie besonders schlimm: in ihrem Job als Modefachverkäuferin wollte und musste sie immer top aussehen und da gehört eine perfekte, modisch geschnittene Frisur einfach dazu. Marion P. wollte sich mit dieser Situation nicht abfinden: „Ich war mir sicher, dass ich nicht die Einzige war, die sich in dieser Situation befand und erhoffte mir Hilfe und Rat von meinem Dermatologen.“
Das, so Francis Dietsch, Erster Vorsitzender des Bundesverbandes der Zweithaar-Spezialisten e.V., BVZ, sei die richtige Entscheidung gewesen: „Haarausfall ist ein Symptom, hinter dem sich in der Regel zahlreiche Ursachen verbergen können, die verantwortlich sind für Haarwachstumsstörungen. Dazu gehören eben auch hormonell bedingte Störungen, also der Abfall des Östrogenspiegels als Begleiterscheinung der Wechseljahre. Der Dermatologe oder auch Endokrinologe diagnostiziert die Ursachen und kann bei einem durch die Menopause hervorgerufenen, hormonell bedingten Haarausfall zum Beispiel medizinische Hilfe in Form einer Hormontherapie verordnen.“ Neben hormonellen Störungen können auch Mangelerscheinungen oder Medikamente oder ganz andere Ursachen Auslöser für Haarausfall sein.
Nicht immer sind die Hormone schuld, auch nicht in der Zeit des Klimakteriums. Der Dermatologe Prof. Dr. Gerhard Lutz, seit 30 Jahren Spezialist für Haare und Nägel, weist darauf hin, dass unabhängig von der Hormonumstellung im weiblichen Körper die Haarzwiebel einem natürlichen Alterungsprozess unterliegt: „Wenn die Regenerationsfähigkeit der Haarzwiebel „aufgebraucht“ ist, dann wird das Haar so oder so automatisch dünner und im schlimmsten Fall eben auch lichter. Eine 60jährige Frau wird aufgrund dieses natürlichen Alterungsprozesses nie so volles Haar haben können wie eine 20jährige.“
Neben diesen mehr oder weniger natürlichen Ursachen für Haarverlust gibt es aber eine Vielzahl an Frauen, die zusätzlich unter genetisch bedingtem Haarausfall leiden. Diese Frauen haben in der Regel schon lange vor Einsetzen des Klimakteriums mit dünnem, feinem und oft auch schon lichtem Haar im Oberkopfbereich zu kämpfen. Diese Haarsituation wird in der Regel mit Einsetzen der Wechseljahre noch kritischer und kann zu lokaler Glatzenbildung führen. „In diesen Fällen raten wir zu individuell vom Zweithaar-Spezialisten angepassten Haarersatz, der nicht nur die kahlen Stellen kaschiert, sondern überhaupt wieder eine Frisur ermöglicht und den psychischen Druck von den Betroffenen nimmt“, so Dietsch. Anders ausgedrückt bedeutet das: Hat eine Frau vor der Menopause normal viele Haare und selten Haarausfall, kann man davon ausgehen, dass sich die Haarsituation auch während der Hormonumstellung nicht gravierend ändern wird. Hat sie vorher schon sehr wenige, feine und dünne Haare, wird die Haarsituation mit Einsetzen der Wechseljahre ziemlich sicher noch verstärkt.
Mit dem „Tag des Zweithaars“ macht der BVZ (www.bvz-info.de) schon seit einigen Jahren immer wieder auf das Tabuthema „Haarausfall und Haarersatz“ aufmerksam. Seine Zielsetzung dabei ist es vor allem, Betroffenen aufzuzeigen, welche Hilfe es gibt und worauf man bei der Wahl seines Zweithaar-Spezialisten achten soll. Aber auch das Umfeld Betroffener soll für die psychisch meist stark belastende Situation, die Haarausfall in fast allen Fällen mit sich bringt, sensibilisiert werden. Frauen leiden meist mehr unter der optischen Veränderung durch Haarausfall als unter den anderen Begleiterscheinungen. „Die meisten Frauen wissen überhaupt nicht, welche Formen von Haarersatz es gibt. Hier wollen wir aufklären, denn dieses Leiden kann ohne Skalpell und Medikamente kaschiert werden“, so Dietsch. Außerdem - und das weiß jede Frau - sind schöne und volle Haare eines der effektivsten Anti-Aging-Mittel überhaupt, sie lassen uns im Handumdrehen zehn Jahre jünger aussehen.
Der Bundesverband und seine Mitglieder werden am 18. Oktober bundesweit aufklären und informieren. Sie laden zum Tag der offenen Tür, schalten Anzeigen, kooperieren mit ortsansässigen Dermatologen, Endokrinologen und Gynäkologen und hoffen so, von Haarausfall betroffenen Frauen ein wenig den Schrecken der optischen Folgen nehmen zu können. Auch wenn die Hormone verrückt spielen heißt das nicht, dass es keine Hilfe gibt!
2014 | |
---|---|