Haarentfernung - Rasieren, wachsen oder lasern lassen?
10. April 2014 - Dr. Harald Bresser
Rasieren, wachsen oder lasern lassen: Methoden, störende Körperbehaarung zu entfernen, gibt es viele. Doch nicht alle sind für jedes haarige Problem geeignet. Wer eine nachhaltige Lösung sucht, sollte den Haarwuchs an der Wurzel packen und sich beim Hautarzt behandeln lassen. Zu den gängigsten Verfahren, kosmetisch störende Härchen an den Beinen, unter den Achseln oder an der Bikinizone zu entfernen, zählt die Rasur. „Diese Methode scheint zwar einfach, Ungeübte können dabei jedoch die Haut reizen und verletzen“, sagt Dr. Harald Bresser, Hautarzt in München. Bei empfindlicher Haut kann es zu kleinen Pickeln, dem sogenannten Rasierbrand, kommen. Zudem sind vor allem bei starker, dunkler Behaarung schon nach wenigen Tagen wieder Stoppeln sichtbar.
Nachhaltiger ist eine Epilation beispielsweise mit Zuckerpaste oder Wachs. Dabei werden die Haare samt der Wurzel ausgerissen. Die Prozedur ist allerdings vor allem bei starkem Haarwuchs sehr schmerzhaft und das Ergebnis hält nur drei bis vier Wochen vor. Damit es nicht zu Hautreizungen und Haarwurzelentzündungen kommt, sollte eine Wachsepilation sachkundig – am besten in einem versierten Kosmetikstudio - durchgeführt werden. Wer zu sehr trockener Haut und Neurodermitis neigt, sollte auf eine Wachsepilation besser verzichten, um die ohnehin beeinträchtigte Hautbarriere nicht zusätzlich zu strapazieren, empfiehlt Dr. Bresser. Auch bei entzündlichen Ekzemen oder akuten Venenentzündungen darf keine Wachsepilation durchgeführt werden. Im Zweifelsfall sollte man sich daher besser beim Hautarzt beraten lassen.
Dauerhafte Ergebnisse verspricht eine Epilation mit der Blitzlampen- (Intense Pulsed Light, IPL) oder Lasertechnologie. Während die Laserepilation nur von entsprechend ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden darf, werden IPL-Behandlungen auch von Nichtärzten angeboten. IPL-Geräte, wie sie im Kosmetikstudio eingesetzt werden, sind jedoch leistungsschwächer. Wird die Anwendung nicht sachgerecht durchgeführt, sei die Gefahr von Hautreizungen und Verbrennungen allerdings hoch, warnt Dr. Bresser und empfiehlt, sowohl IPL- als auch Laserbehandlungen bei einem Hautarzt mit viel Expertise durchführen zu lassen. Der Hautarzt wird zunächst beurteilen, ob der Hautzustand eine Epilation erlaubt. Diese darf beispielsweise bei akuten Entzündungen, bakteriellen Hautinfektionen oder Lippenbläschen sowie im Bereich verdächtiger Muttermale nicht durchgeführt werden. Die besten Langzeiterfolge lassen sich mit modernen Lasersystemen erreichen. Damit lässt sich auch übermäßiger Haarwuchs, eine sogenannte Hypertrichose, sozusagen an der Wurzel packen, erklärt Dr. Bresser. Das Prinzip beruht darauf, dass die Laserenergie vom Farbpigment im Haarschaft in die Haarwurzel geleitet wird und diese zerstört. Je dunkler und kräftiger die Haare, desto besser gelingt die Enthaarung. Für hellblonde oder weiße Haare ist die Laserepilation nicht geeignet. Um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, müssen in der Regel drei bis sechs Sitzungen durchgeführt werden, erklärt Dr. Bresser. Dann genüge es, die Anwendung einmal jährlich zu wiederholten, damit die Haarreduktion dauerhaft erhalten bleibt. Auch bei einem sogenannten „Damenbart“, von dem sich betroffene Frauen regelrecht entstellt fühlen können, erzielt die Laserepilation gute Erfolge.
Die Wirksamkeit kann noch gesteigert werden, wenn zusätzlich mit einer Creme mit dem Wirkstoff Eflornithin behandelt wird, der das Haarwachstum hemmt, so dass die Haare langsamer, feiner und dünner nachwachsen. Bei einem Hirsutismus, bei dem betroffene Frauen außer an Oberlippe, Wangen und Kinn auch am Körper ein männliches Behaarungsmuster aufweisen, ist es mit einer Laserepilation allein allerdings nicht getan. Der Hautarzt wird zudem mögliche hormonelle Ursachen abklären und erforderliche weitere Behandlungsmaßnahmen in die Wege leiten.
2014 | |
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