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Wissenswertes zum Thema Haarausfall
24. März 2009 - Björn Meyer, Webmaster

Sie liegen auf dem Kissen, im Waschbecken und auf dem Pullover - wenn plötzlich verstärkt Haare ausgehen, fragen sich viele Betroffene sofort: Ist das noch normal? Die Sorge ist nicht unberechtigt. Jeder zweite Mann ab 50 und jede siebte Frau ist von Haarausfall betroffen. Allerdings muss man bedenken, dass ein gewisser Haarverlust zum natürlichen Erneuerungsprozess gehört. Im Schnitt wächst jedes Haar etwa zwei bis sechs Jahre bis es ausfällt, weil es von einem nachwachsenden ausgestoßen wird.

Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall

"Es gibt eine Faustregel, nach der ein Ausfallen von 100 Haaren pro Tag als normal angesehen wird", betont Dr. Uwe Schwichtenberg. Um zu erkennen, ob es sich um eine grundlegende Veränderung des Haarwachstums handelt, empfiehlt der Bremer Haarexperte, den Verlauf zu beobachten. So ist es möglich, diffusen und kreisrunden Haarausfall vom anlagebedingten Haarausfall zu unterscheiden. Die vererbte Variante kommt am häufigsten vor - bei Männern ebenso wie bei Frauen. "Dabei unterscheiden wir zwei Muster", erklärt Dr. Schwichtenberg. "Ein männliches, das mit Geheimratsecken und Tonsur einhergeht, und ein weibliches Muster, das zur Verbreiterung der Scheitelregion führt."

Dr. Schwichtenberg berät Betroffene jeden ersten Mittwoch im Monat unter Telefon 0800-673 42 47 in einer Haarausfall-Hotline zum Thema anlgebedingter Haarausfall. Eine Ausnahme bildet hier jedoch der April 2009: hier wird am 2. Mittwoch im Monat, also den 8. April 2009 beraten. In den folgenden Monaten ist dann wieder jeweils der erste Mittwoch dran.

Therapie bei Männern und Frauen

So unterschiedlich wie das Erscheinungsbild ist auch die Behandlung. "Beim männlichen, erblich bedingten Haarausfall sind die Haarwurzeln überempfindlich gegen das Hormon Dihydrotestosteron (DHT), das aus Testosteron gebildet wird", betont der Münchner Experte Prof. Dr. Hans Wolff. "Eine medikamentöse Behandlung mit dem Wirkstoff Finasterid greift in diese Hormonumwandlung in der Haarwurzel ein, indem er das dazu benötigte Enzym blockiert." Für Frauen ist die bei Männern erfolgreiche Therapie jedoch nicht geeignet. Sie können Haarverlust etwa mit einer äußerlich angewendeten Minoxidil-Lösung behandeln.

Generell sind Frauen vom anlagebedingten Haarausfall seltener betroffen. Nur bei etwa zehn Prozent ist die genetische Veranlagung so stark, dass sie bereits im Alter von 20 bis 30 Jahren deutlich sichtbare Haarlichtungen aufweisen. Bei weiteren zehn Prozent tritt der erblich bedingte Haarausfall erst mit den Wechseljahren auf. Wenn die Östrogene sinken und die Androgene überwiegen, dünnt das Haar sichtbar aus. Anders als bei Männern spielt das DHT-Hormon dabei jedoch eine untergeordnete Rolle, so dass eine Therapie mit Finasterid-Tabletten wirkungslos bleibt.

Prof. Wolff hat seine Patienten an der Dermatologischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München dauerhaft mit dem Originalwirkstoff behandelt und die Erfolge dokumentiert: "So konnten wir zeigen, dass Finasterid bei kontinuierlicher Anwendung auch über zehn Jahre hinweg einen zuverlässigen Stopp der männlichen Glatzenbildung bewirkte", erklärt der Spezialist. "Verdichtungserfolge, die nach ein bis zwei Jahren eintraten, waren auch noch nach zehn Jahren sichtbar." Voraussetzung für einen langanhaltenden Erfolg ist allerdings, dass die Männer die Therapie fortsetzen und dranbleiben - zumindest, solange sie ihren Haarausfall nicht hinnehmen möchten.

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