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Therapie des diffusen Haarausfalls

Wenn die Ursache des diffusen Haarausfalls bekannt ist, so ist die beste Behandlung die Beseitigung des Auslösers, z.B. durch die Therapie einer Infektionskrankheit, die Gabe von Eisenpräparaten bei Eisenmangel oder das Absetzen eines Medikamentes. Im Allgemeinen verschwindet in der Folge auch der dadurch bedingte Haarausfall. Dies ist jedoch aufgrund der Dauer des Lebenszyklus des Haares erst 3 bis 6 Monate später zu erwarten.

Falls die Ursache nicht behandelt oder nicht gefunden werden kann, ist eine symptomatische Behandlung des Haarausfalls erforderlich. Hierbei ist die Einnahme von schwefelhaltigen Aminosäuren und Vitaminen der B-Gruppe, die dem Haar die notwendigen Aufbaustoffe liefern, von großer Bedeutung.

Prof. Dr. Ralph M. Trüeb berichtete auf der 11. Jahrestagung der EHRS in Zürich über eine Placebo-kontrollierte Studie mit 30 Frauen mit diffusem Haarausfall ohne erkennbare Ursache. Die Frauen nahmen eine Kombination natürlicher schwefelhaltiger Aminosäuren wie L-Cystin und Vitaminen der B-Gruppe, oder ein Placebo über 6 Monate ein.

Die Wirksamkeit der Behandlung wurde mit Übersichtsfotografien vor und am Ende der Studie und mittels TrichoScan-Aufnahmen ermittelt, mit denen die Anagenhaare (Haare in der Wachstumsphase), die Haarzahl und die Haardichte sowie die Dicke des Haarschafts elektronisch berechnet wurden. Innerhalb eines halben Jahres besserte und normalisierte sich die Rate der Anagenhaare nach Angaben von Prof. Trüeb statistisch signifikant nur in der Aminosäuren-und-Vitamin-, jedoch nicht in der Placebo-Gruppe. Haarzahl, Haardichte und kumulierte Haardicke veränderten sich hingegen kaum. Die Übersichtsaufnahmen belegten jedoch ein verbessertes Erscheinungsbild aufgrund der zunehmenden Zahl wachsender Anagenhaare. Für Prof. Trüeb ein Indiz dafür, dass die Wirkstoffkombination sinnvoll gegeben werden könne bei Formen von diffusem Haarausfall ohne erkennbare Ursachen. Unterstützend könne die Wirkstoffkombination darüber hinaus bei Haarausfall mit verminderter Rate an Anagenhaaren wie z.B. saisonalem Haarausfall und Haarausfall nach der Geburt eingesetzt werden.

Da das Haar nur langsam wächst, sollten die Therapie aufgrund des Lebenszyklus des Haares über einen Zeitraum von 3 - 6 Monaten erfolgen.

Dr. med. Andreas Finner berichtete auf der 23. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie in München über eine Meta-Analyse (Zusammenfassung mehrerer wissenschaftlicher Studien zu einem Thema) zum Einsatz der oben genannten Wirkstoffkombination bei Frauen mit diffusem Haarausfall.

Die Meta-Analyse mit über 1.600 Patienten bestätigt die Wirksamkeit der Komplex- Behandlung mit Cystin, Thiaminnitrat, Calciumpanthothenat und Medizinalhefe bei diffusem Haarausfall. So wurde das Behandlungsergebnis sowohl durch den Arzt als auch durch die Patienten in über 87% der Fälle als sehr gut oder gut beurteilt und die Anagenhaar-Rate (Anzahl der Haare, die sich in der Wachstumsphase befinden) stieg um 5,5 Prozentpunkte signifikant an. Eine Erhöhung der Anagenhaar-Rate um 5,5% bedeutet, dass ca. 50 Haare am Tag weniger ausfallen. Die gesteigerte Anagenhaar-Rate spricht für eine Normalisierung der Störung im Haarzyklus.

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