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Der Haarzyklus

In jedem Haarfollikel wechseln sich Phasen des Wachstums, des Übergangs und des Ausfalls in rhythmischer Folge ab. Diese Vorgänge werden als Haarzyklus bezeichnet. Die Produktion der einzelnen Haare erfolgt jedoch asynchron. Jeder Haarollikel hat seinen eigenen Zyklus, der gegenüber dem Haarzyklus des benachbarten Haarfollikels zeitlich versetzt verläuft. Hierdurch wird beim Menschen ein gleichmäßiger Haarbestand erhalten. Eine Mauser, wie sie im Tierreich beobachtet wird, findet normalerweise nicht statt. Eine Ausnahme bilden hier bestimmte Formen des diffusen Haarausfalls, bei denen es zu einer teilweisen Synchronisation des Haarverlustes kommt.

Der Haarzyklus besteht aus drei aufeinanderfolgenden Phasen, die sich kontinuierlich wiederholen. Die Haarzahl am Kopf variiert individuell zwischen 90.000 und 150.000. Hiervon befinden sich im Durchschnitt 85 % in der Wachstumsphase, 1% in der Übergangs- und 14% in der Ruhe- bzw. Ausfallsphase (siehe Grafik). Die durchschnittliche Wachstumsgeschwindigkeit eines Anagenhaares beträgt ca. 10 mm pro Monat. Die Dauer der Wachstumsphase umfasst zwischen 2 - 6 Jahren. Die für eine Person maximal erreichbare Haarlänge hängt wesentlich von dieser erblich bedingten Dauer der Wachstumsphase ab. Nach Ablauf der Wachstumsphase kommt es innerhalb eines Zeitraumes von 1 - 2 Wochen zu Umbauvorgängen in der Haarwurzel. Das Haar wird in Richtung Kopfhautoberfläche verschoben. Diese Phase wird Übergangs bzw. Katagenphase genannt.

Täglich verliert jeder Mensch natürlicherweise circa 60-100 Haare, ohne dass ein krankhafter Prozess zugrunde liegt. Diese Haare befinden sich am Ende der Ruhephase (Telogenphase) und werden durch Haare in der Wachstumsphase (Anagenphase) ersetzt. Das Herauslösen der zuletzt nur noch locker in der Kopfhaut sitzenden Telogenhaare geschieht hauptsächlich durch mechanische Einflüsse wie Kämmen oder Waschen oder auch durch den Schub des nachwachsenden Haares des folgenden Zyklus. An Tagen mit Haarwäsche fallen also oft mehr Haare aus als an Tagen, an denen nicht gewaschen wird. Durch Nicht-Waschen der Haare lässt sich allerding das Ausfallen von Haaren nicht verhindern. Wird erst nach 3 Tagen gewaschen, fallen dann halt 3 mal soviel Haare aus wie bei täglicher Wäsche.

Bei der mikroskopischen Haarwurzeluntersuchung (Trichogramm) kann man an den Formen der Haarwurzeln erkennen, in welcher Phase des Haarzyklus das betreffende Haar sich gerade befindet.

Phase

Bedeutung

Dauer

Normalverteilung in %

1. Anagenhase

Wachstumsphase

2-6 Jahre

bis 90%

2. Katagenphase

Übergangsphase

2 Wochen

bis 3 %

3. Telogenphase

Ruhe- bzw. Ausfallsphase

2 - 6 Monate

bis 18%

Grundlegende Informationen zum menschlichen Haar

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