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27. Weltkongress der Haarchirurgen in Bangkok
12. Dezember 2019 - Dr. Uwe Schwichtenberg

Einige Mitglieder des Verbandes deutscher Haarchirurgen (www.vdhc.de ) reisen regelmäßig zu internationalen Kongressen, um sich weiterzubilden. So auch in diesem Jahr Herr Dr. Finner, Frau Dr. Hortling, Herr Dr. Neidel und Frau Dr. Sauter. Der 27. Weltkongress der International Society of Hair Restoration Surgery (ISHRS) fand in Bangkok vom 13.-17. November 2019 statt.

In diesem Jahr wurden gleichzeitig drei verschiedene anerkannte Behandlungsverfahren ("Triple Crown") demonstriert: Streifenentnahme-Technik mit anschließender mikroskopischer Pra¨paration der FU- Transplantate (FUT), Einzelentnahme der FU- Haargruppen (FUE) und die medizinische Mikropigmentation der Kopfhaut (SMP) zur optischen Abdunkelung heller durchscheinender Kopfhaut oder zur Narbenoptimierung. Oft kann die Kombination dieser Methoden für Patienten mit fortgeschrittenem Haarausfall bzw. hohem Bedarf an Spenderhaaren von Vorteil sein. Jeder Haarchirurg sollte möglichst verschiedene Techniken beherrschen. Mit moderner Mikrochirurgie, Erfahrung und Geschick lassen sich sehr natürliche, langfristige Verbesserungen des Haarausfalls erzielen.

Dr. Neidel und Dr. Finner wirkten zusätzlich beim Workshop "Cicatricial Alopecia" mit. Dabei ging es um die richtige Erkennung sowie medikamentöse und chirurgische Behandlung mit Haartransplantation beim vernarbenden Haarausfall. Dieser kann sekundär durch Schädigungen der Kopfhaut oder primär durch Entzündungen der Haarwurzeln entstehen. Dr. Finner wurde für seine vierjährige Tätigkeit als Mit-Herausgeber der Fachzeitschrift "Hair Transplant Forum International" ausgezeichnet. Als Vertreter des VDHC nahmen beide Haarchirurgen außerdem an der Sitzung des "Global Council of Hair Restoration Societies" teil.

Wieder fanden sich zum Kongress über 800 Teilnehmer aus der gesamten Welt ein. Sie waren einer Meinung, dass die Haartransplantation in die qualifizierten Hände eines anerkannten Arztes gehört und stellten sich voll hinter die Kampagne "Fight the FIGHT", um zukünftige Patienten auf die Risiken des schwarzen Marktes aufmerksam zu machen: https://fightthefight.ishrs.org Der Schwarzmarkt für unethische Praktiken der Haartransplantation hat sich besonders in Europa und in der Türkei etabliert. Dem Patienten werden im Internet tolle Komplettangebote und Versprechungen für eine Haarverpflanzung gemacht. Er reist ins Ausland und sieht seinen Operateur nur kurz vor der Behandlung bzw. wird gar nicht von einem Arzt, sondern nur von Hilfspersonal operiert (Fließbandarbeit). Teilweise ist die Behandlung mit starken Schmerzen verbunden und auch danach ist das Aussehen nicht immer optimal. Eine unnatürliche Verteilung und Ausrichtung der Transplantate kommt nicht selten vor. Auch ungeeignete Patienten werden oft operiert. Die ärztliche Nachbetreuung fehlt meist. Häufig werden mehr Haartransplantate (engl. grafts) versprochen, als dann wirklich eingesetzt werden, ein typisches Lockversprechen. Das Problem dabei: der Patient kann selbst nicht nachzählen und muss dem vertrauen, was versprochen wurde. Aber auch das Gegenteil kann vorkommen: es werden viel zu viele Transplantate auf einmal umverteilt und am Hinterkopf und an den Seiten kommt es zu sichtbaren "Narbenlöchern". Eine Reservebehandlung, falls der Haarausfall weiter geht und neue Kahlstellen transplantiert werden müssen, ist dann nicht mehr möglich.

Deshalb der Rat an alle Hilfe suchenden Patienten: Bitte erst einmal im eigenen Land neutral fachärztlich beraten und untersuchen lassen. Es muss ein nachhaltiger, realistischer Behandlungsplan erstellt werden. Adressen finden Sie u.a. unter www.vdhc.de. Vorsicht bei Werbekampagnen im Internet! Hier wimmelt es nur so von "erfahrenen Top-Spezialisten" und von Lockangeboten. Und auch die alte Regel, dass ein kleiner Preis und hohe Qualität nur selten zusammen passen, bewahrheitet sich immer wieder aufs Neue.

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