Wie entstehen graue Haare?
29. März 2016 - Dr. Uwe Schwichtenberg
Die Haarfarbe des Menschen wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Entscheidend sind der Pigmentgehalt des Haarschaftes und physikalische Effekte. Zu den physikalischen Einflüssen gehören Lichtreflexion und Lichtabsorption, welche durch die Haardicke, die Schaftform und die Ultrastruktur bestimmt werden. Der Eindruck weißen Haares entsteht beim Fehlen des Pigmentes Melanin vornehmlich durch Reflexion des Lichtes. Der Eindruck schwarzer Haare entsteht wiederum durch Absorption des Lichtes.
Ergrauen, beziehungsweise Weißwerden der Haare, ist ein typisches Zeichen des physiologischen Alterungsprozesses des Menschen. Die Haare werden eigentlich nicht grau, sondern weiß. Die graue Farbe ist ein optischer Effekt durch das gleichzeitige Vorhandensein pigmentierter und depigmentierter Haare.
Aktuell wird die Arbeit einer Londoner Forschergruppe in vielen Medien zitiert, die das verantwortliche Gen für das Weißwerden der Haare identifiziert hat. Häufig werden jedoch Ergebnisse aus der Grundlagenforschung mit dem Erreichen eines vollständig entwickelten Behandlungsverfahrens verwechselt. Denn bis das Erbgut entsprechend verändert werden kann, dass es beim Menschen nicht mehr zur Ausbildung von weißen Haaren kommt, kann es noch lange dauern. Die einzelnen Berichte finden Sie hier:
2016 | |
---|---|