Aktuelles zur Alopecia areata
24. Oktober 2010 - Dr. Uwe Schwichtenberg
Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata, AA) war einer der Schwerpunkte auf dem internationalem Hautärztekongress in Göteborg Anfang Oktober 2010. In einem Symposium stellte Prof. F.M. Camacho aus Sevilla mehrere atypische Fälle der Alopecia areata vor, die z.B. das Bild eines anlagebedingten Haarausfalls oder auch eines diffusen Haarausfalles imitieren können.
Bei einer eher seltenen Form der AA komme es bei Frauen innnerhalb kurzer Zeit zum vollständigen Verlust der Haare auf der gesamten Kopfhaut. Diese Sondervariante (akute diffuse und totale Alopecie der weiblichen Kopfhaut - englisch abgekürzt ADATFS) sei jedoch mit einer besonders guten Prognose verbunden.
Prof. Messenger aus London gab einen Überblick über die therapeutischen Optionen und über die jüngsten Veröffentlichungen zu diesem Thema. In den englischen Therapieempfehlungen von 2003 waren nur das Unterspritzen einzelner Herde mit Cortisonlösung und die Anwendung von kontaktallergie verursachenden Tinkturen (DCP) empfohlen worden. Einige jüngere Arbeiten lassen jedoch vermuten, dass sehr starke Cortisoncremes, wenn sie unter Folie angewandt werden, auch einen gewissen Effekt haben können.
Mit Kortison in Tablettenform könne meist nur ein kurzzeitiger Effekt erzielt werden. Auch Untersuchungen mit äusserlicher Anwendung von Tacrolimus - verwendet in der Behandlung der Neurodermitis - zeigten keinen Effekt auf die Alopecia areata.
2010 | |
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