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Studie mit selbstassemblierten Mizellen-hemmenden RNA-Nanopartikeln (SAMiRNA)
24. Juni 2023 - Dr. A. Finner, Dr. U. Schwichtenberg

Androgenetische Alopezie (AGA) ist der häufigste Haarausfalltyp bei Männern und Frauen. Bei Patienten mit AGA sind die Spiegel von Dihydrotestosteron (DHT) und Androgenrezeptor (AR) erhöht, und die DHT-AR-Signalgebung korreliert stark mit der Pathogenese von AGA. Eine in dem renommierten Fachjournal Nature publizierte Studie untersuchte die Behandlung mit selbstassemblierten Mizellen-hemmenden RNA-Nanopartikeln (SAMiRNA) zur gezielten Unterdrückung der AR-Expression. Zunächst wurden zwecks Identifizierung einer wirksamen SAMiRNA zur Stilllegung des Androgenrezeptors 547 SAMiRNA-Kandidaten synthetisiert und gescreent.  SAMiRNA-AR68 (AR68) zeigte sich von Allen am wirksamsten und konnte im Labor in menschliche Haarfollikel und Dermalpapillenzellen übertragen werden. Die Behandlung führte zu einer Verringerung der AR-mRNA- und Proteinwerte. 

Daraufhin wurden 2 klinische Studien randomisiert und doppelblind mit zwei verschiedenen Dosierungen und Anwendungshäufigkeit durchgeführt. In der klinischen Studie mit niedriger Dosis (0,5 mg/ml) wurden 48 männliche und weibliche Probanden mit mäßiger AGA dreimal pro Woche für 24 Wochen mit AR68 behandelt, Die Auswertung erfolgte durch quantitative Analyse mittels Phototrichogramm.

Um die Wirksamkeit und Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, wurde eine zweite klinische Studie mit hoher Dosis (5 mg/ml) und einer Behandlung einmal pro Woche durchgeführt. In dieser 24-wöchigen klinischen Studie mit hoher Dosis an 60 männlichen und weiblichen Probanden zeigte AR68 eine Zunahme der Haarzahl von 7% gegenüber der Placebogruppe. Die Autoren der Studien sehen in SAMiRNA eine potenziell neue äußerliche Behandlung für die androgenetische Alopezie.

Aktuell ist englischsprachigen Raum seit kurzem ein Präparat auf der Basis von SAMiRNA erhältlich. Über dessen Wirksamkeit kann allerdings noch keine Aussage getroffen werden, da keine eigenen Erfahrungen mit dem Präparat vorliegen, und die oben genannten Studien aufgrund der Anzahl der TeilnehmerInnen und der Beobachtungsdauer in ihrer Aussage begrenzt sind. Auf der diesjährigen Tagung der Vereinigung der europäischen Haarforscher (EHRS) in Sheffield vom 14. bis 16. Juni 2023 waren SAMiRNA basierte Präparate jedenfalls (noch) kein Thema.

Dr. Andreas Finner (www.Trichomed.com), Dr. Uwe Schwichtenberg (www.Derma-Nord.com)

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