Bei Pilzinfektionen am behaarten Kopf (Tinea capitis) ist zwischen oberflächlichen und tiefen Verlaufsformen zu unterscheiden. Kinder sind bevorzugt befallen. Die Erreger variieren je nach Landstrich, sie sind aus Hautschuppen vom Kopf oder einigen wenigen ausgezupften Haaren unter dem Mikroskop bzw. in der Kultur zu identifizieren.
Die oberflächliche Form weist einen oder mehrere schuppende Kopfhautherde auf, innerhalb derer keine Haare bzw. nur abgebrochene Haare sichtbar sind. Bei der tiefen Form findet man zusätzlich eine entzündliche Rötung und Verdickung der Haut. Die tiefe Form heilt zum Teil mit Narben ab.
Abbildung 1: Tiefe Pilzinfektion beim Kind
Aus "Hauptsache Haar" von Ralph M. Trüeb und Doris Lier mit freundlicher Genehmigung des Rüffer&Rub Verlages, Zürich. 304 Seiten, ISBN 3-907625-13-7
Die Behandlung erfolgt mittels Antipilzsalben (externe Antimykotika) und besonders bei der tiefen Form mit Tabletten (Systemische Antimykotika, Wirkstoffe Griseofulvin, Itraconazol, Terbinafin u.a.). Genauso wie Antibiotika sind Antimykotika rezeptpflichtig und müssen streng nach Anweisung des behandelnden Arztes eingenommen werden. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Art und Ausprägung des zu behandelnden Pilzbefalls. Einige mehr oder weniger häufig an der Kopfhaut zu Infektionen führende Spezies wie z.B. Microsporum canis befallen nicht nur das Äußere des Haarschaftes, sondern auch das Innere des Haares. In diesen Fällen kann eine Tablettentherapie über Monate erforderlich sein.