Die androgenetische Alopezie der Frau verläuft in den meisten Fällen nach dem von Ludwig beschrieben Mittelscheitelmuster (siehe Abbildung 1 - 3). Es kommt hier zu einer zumeist langsam fortschreitenden Ausdünnung der Haare im Oberkopfbereich (Parietalbereich). Anfangs findet sich meist nur eine Verbreiterung des Mittelscheitels, die langsam zunehmen kann und die Form eines sog. "Weihnachtsbaumes" einnimmt. Schreitet die AGA der Frau weiter fort, dünnt sich das Haarkleid am Oberkopf etwa Handflächengroß aus und die Kopfhaut wird immer stärker sichtbar. Meist bleibt ein vorderer Haarkranz erhalten, eine echte Glatze wie beim Mann entsteht fast nie. In ausgeprägten Fällen können jedoch auch die Seitenbereiche des behaarten Kopfes (Temporalbereiche) und der Vorderkopfbereich (Frontalbereich) mit betroffen sein. Der Bereich vom Nacken bis zum hinteren unteren Oberkopf (Occipitalbreich) bleibt jedoch immer von der AGA verschont. Manche Frauen können auch ein Lichtungsmuster entwickeln wie bei der AGA des Mannes, mit zurückweichendem Haaransatz und Geheimratsecken. Wichtig ist, die AGA von einem diffusen Haarausfall zu unterschieden. Hier sind alle Bereiche der behaarten Kopfhaut mehr oder weniger gleich stark betroffen. Eine AGA kann vorübergehend auch mit einem diffusen Haarwechsel (durch Eisenmangel, nach Operationen oder Infekten etc.) zusammen auftreten. Eine Diagnose kann letztendlich nur von einer Hautärztin oder einem Hautarzt im Rahmen einer persönlichen Untersuchung und Befragung gestellt werden.
Anlagebedingter Haarausfall der Frau im Stadium I - III nach Ludwig | ||
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Abbildung 1a und b: Stadium I |
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Abbildung 2a und b: Stadium II |
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Abbildung 3a und b: Stadium III |
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