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EU-Verfahren 2025: Suizidgedanken seltene Nebenwirkung von Finasterid-Tabletten

In 2025 hat eine Untersuchung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) bestätigt, dass Suizidgedanken eine mögliche Nebenwirkung von Finasterid-Tabletten (1 mg und 5 mg) sein können. Die genaue Häufigkeit ist jedoch nicht bekannt. Die meisten Fälle traten bei Personen auf, die Finasterid 1 mg gegen Haarausfall (androgenetische Alopezie) einnahmen. Die Überprüfung wurde von der französischen Arzneimittelbehörde angestoßen.

Die EMA hat Berichte aus Studien, Fallberichte, wissenschaftliche Literatur und Meldungen von Betroffenen analysiert. Insgesamt wurden 325 Fälle von Suizidgedanken gemeldet: 313 Fälle bei Finasterid, 13 Fälle bei Dutasterid und 1 Fall bei beiden Wirkstoffen. Die meisten Betroffenen nahmen das Medikament gegen Haarausfall, nicht gegen Prostatabeschwerden. Im Vergleich zur Gesamtanzahl der Behandlungen ist die Anzahl der Fälle sehr gering – das Risiko wird aber ernst genommen.

Informationen für Patienten

Finasterid-Tabletten können Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Suizidgedanken auslösen. Wenn Sie Finasterid 1 mg gegen Haarausfall einnehmen und Veränderungen Ihrer Stimmung bemerken, sollten Sie das Medikament absetzen und ärztlichen Rat einholen. Sexuelle Probleme (z. B. weniger Lust auf Sex, Erektionsstörungen, Probleme beim Samenerguss) sind bekannte Nebenwirkungen von Finasterid. Diese können die Stimmung beeinflussen und möglicherweise zu Suizidgedanken beitragen. Suchen Sie auch hier ärztliche Hilfe.

Künftig wird jeder Packung Finasterid 1 mg eine Patientenkarte beigelegt. Sie soll Sie über mögliche Risiken informieren und erklären, was im Fall von Nebenwirkungen zu tun ist. Auch wenn kein direkter Zusammenhang zwischen Dutasterid (zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung) und Suizidgedanken nachgewiesen werden konnte, wird vorsorglich ein Warnhinweis zu möglichen Stimmungsschwankungen auch in die Packungsbeilage von Dutasterid aufgenommen.

In dem Schreiben wird unter Anderem noch einmal betont, dass bei der Anwendung von Finasterid-Spray nicht über die Entwicklung von Suizidgedanken berichtet wurde. Deshalb wird dort die Produktinformation nicht geändert.

Informationen für medizinisches Fachpersonal

Ärztinnen und Ärzte sollten Patient:innen informieren, die Finasterid 1 mg einnehmen: Bei Depressionen oder Suizidgedanken soll die Einnahme sofort beendet und ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch sexuelle Funktionsstörungen sollten ernst genommen werden, da sie mit psychischen Beschwerden zusammenhängen können. In Zukunft wird der Packung von Finasterid 1 mg eine Patientenkarte mit Infos zum Thema Suizidgedanken beigelegt. Für Dutasterid wird aus Vorsicht ein Warnhinweis aufgenommen – auch wenn kein direkter Zusammenhang mit Suizidgedanken nachgewiesen werden konnte.

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