Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Insbesondere bei stärkerer Ausprägung kann Eisenmangel zu dünner werdendem, trockenem und strohigem Haar führen. Auch Haarausfall diffus am Kopf ist möglich. Jeder Hausarzt kann einen Eisenmangel diagnostizieren, bestimmt wird dabei Eisen und Ferritin im Serum. Durch eine Eisensubstitution (Gabe von Eisen zur Auffüllung der Eisenspeicher im Körper), was mehrere Monate dauern kann, wachsen die zuvor verlorenen Haare wieder nach. Hier ist Geduld gefragt. Finden sich die Eisenspiegel wieder in der Norm und sind die Eisenspeicher aufgefüllt ohne Besserung des Haarausfalls, sind auch andere Ursachen für den Haarverlust und das dünner werdende Haar möglich. Ansprechpartner bei Haarerkrankungen ist der Hautarzt.
Dr. C. Kunte
Eisenmangel kann zu diffusem, reversiblen Haarverlust führen. Eine Therapie erfolgt dann durch die Gabe von Eisenpräparaten zur Normalisierung des Eisenspiegels. Dabei sollte im Blut nicht nur der Eisenspiegel, sondern auch der Ferritinspiegel und das Blutbild untersucht werden. Im Serum zirkulierendes Ferritin korreliert gut mit den Eisenvorräten des Körpers. Ist der Ferritinspiegel deutlich erniedrigt, muss eine Eisentherapie häufig über mehrere Monate durchgeführt werden, bis die Eisenvorräte wieder aufgefüllt sind. Die Angaben, welcher Ferritinwert bei Haarausfall erreicht werden sollte, ist nicht vorgeschrieben und auch individuell unterschiedlich. In der Literatur liegen die optimalerweise zu erreichenden Werte je nach Autor zwischen 40 und 70 γg/l
Dr. C. Kunte
Das Ferritin kann als Indikator des Füllungsgrades der Eisenspeicher im Körper interpretiert werden. In einer Studie aus dem Jahr 2002 wurden 5019 Frauen zwischen 34 und 61 Jahren per Fragebogen eingeteilt in Gruppen mit mäßigem, starkem und keinem Haarausfall. Die Auswertung der Ergebnisse von Blutuntersuchungen zeigte dabei: Frauen mit starken Haarausfall hatten durchschnittlich einen eindeutig niedrigeren Wert für Ferritin. Die Autoren konnten somit an einem großen Untersuchungskollektiv zeigen, dass Eisenmangel einer der wichtigen Faktoren in den Mechanismen von weiblichem Haarverlust sein könnte. Inzwischen gibt es jedoch auch Untersuchungen, die einen derartigen Zusammenhang nicht belegen konnten.
Die genauen Zusammenhänge zwischen niedrigen Ferritinwerten und Haarausfall sind letztendlich noch unklar. Im Einzelfall muss der behandelnde Arzt aufgrund aller erhobenen Befunde entscheiden, ob entleerte Eisenspeicher mit dem Haarausfall in Verbindung stehen können. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in dem Informationstext "Diffuser Haarausfall und Eisenmangel" in der Rubrik "Haarausfall".
Dr. J. Meyer
Eisenmangel kann insbesondere bei stärkerer Ausprägung zu dünner werdendem, trockenem und strohigem Haar führen. Haarausfall diffus am Kopf ist möglich. Durch eine Eisensubstitution (Gabe von Eisen zur Auffüllung der Eisenspeicher im Körper), was mehrere Monate dauern kann, wachsen die zuvor verlorenen Haare wieder nach. Hier ist Geduld gefragt. Im Trichogramm findet sich ein typischerweise ein hoher Anteil an Telogenhaaren (Haare in der Ruhe- und Ausfallsphase).
Dr. C. Kunte
Die möglichen Ursachen von Eisenmangel sind sehr vielfältig. In der Rubrik "Haarausfall" finden Sie im Abschnitt "Diffuser Haarausfall und Eisenmangel" eine Auflistung der Ursachen von Eisenmangel.
Dr. J. Meyer
Neben einem diffusen Haarausfall können bei Eisenmangel z.B. trockene und blasse Haut, stumpfe Haare, brüchige Fingernägel, rissige Lippen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, eine allgemeine Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungskraft, erhöhte Infektanfälligkeit, Konzentrationsstörungen, innere Unruhe und Magen-Darm-Störungen auftreten. Welche der Symptome auftreten und in welcher Intensität, ist individuell sehr unterschiedlich und hängt u.a. von der Ausprägung des Eisenmangels ab.
Dr. Jens Meyer