Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Hier scheinen zwei Problemkreise vorzuliegen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.
Zum einen liegt wohl ein anlagebedingter Haarausfall vor. Typisch dabei ist, dass sich Haarfollikel miniaturisieren. Androgene (männliche Geschlechtshormone) führen bei genetischer Prädisposition durch eine Verkürzung der Wachstumsphasen zur Miniaturisierung der Haare. Entscheidend ist hierbei das Hormon Dihydrotestosteron. Die von diesen Follikeln gebildeten Haare sind kleiner und feiner als die normalerweise am Kopf zu findenden Haare und fühlen sich flauschig an.
Zum anderen hat der Juckreiz der Kopfhaut mittlerweile eine übersteigerte Krankheitsverarbeitung ausgelöst. Auch wenn es juckt, sollte man nicht so stark reiben, dass sogar kahle Stellen entstehen. Manchmal lässt sich der Juckreiz durch Kortisoncreme-Kopfkappen in den Griff kriegen.
In seltenen Fällen kann sich der Juckreiz im psychosomatischen Sinn ""verselbstständigen"", so dass er viel schwerer als sonst behandelbar wird und von dieser Seite her angegangen werden sollte.
Prof. Dr. H. Wolff
Ein Zusammenhang zwischen Jucken der Kopfhaut und erblichem Haarausfall besteht dahingehend, dass dies häufig beobachtet wird. Sogar Missempfindungen und Schmerzen werden gelegentlich wahrgenommen. Ursächlich sind bestimmte Botenstoffe in der Kopfhaut, eine spezifische Therapie hierfür existiert nicht.
Da Juckreiz an der Kopfhaut verschiedene Ursachen haben kann wie auch z.B. ein seborrhoisches Ekzem, sollte diesbezüglich ein Hautarzt konsultiert werden.
Dr. C. Kunte
Schmerzen auf der Kopfhaut und in den Haarwurzeln nennt man Trichodynie. Dies ist meist eine psychosomatische Störung und sollte von dieser Seite her angegangen werden. Trichodynie kommt häufiger bei verstärktem Haarausfall vor, ist aber nicht die Ursache des Haarausfalls.
Prof. Dr. H. Wolff
Haarausfall kann auch einmal durch extrem starke Schuppen hervorgerufen werden, wie sie bei Schuppenflechte, Neurodermitis oder seborrhoischem Kopfekzem auftreten können. Der Haarausfall ist dann in den Arealen vorzufinden in denen es ""schuppt"".
In der Regel ist die bei diesen Erkrankungen die Entzündung der Kopfhaut nicht so stark, dass es zu Vernarbungen und somit keinem Haarwachstum mehr kommt. In der Regel wachsen die Haare nach Behandlung des Ekzems wieder nach.
Dr. C. Kunte
Die Wahl eines geeigneten Shampoos richtet sich nach der individuellen Beschaffenheit der Kopfhaut und der Haare (Grad der Fettung, Schuppung, evtl. Juckreiz oder Ekzem etc.).
In unserer Rubrik Produkte haben wir eine Auswahl medizinischer Schuppenshampoos zusammengestellt. Diese gibt es oft in verschiedenen Wirkstärken, wie z.B. Neutrogena T Gel oder Stieprox/Stieprox intensiv/Stieproxal. Welche Wirkstärke der Schuppung auf Ihrer Kopfhaut angemessen ist, kann nur in einer persönlichen Vorstellung beim Hautarzt beurteilt werden.
Dr. J. Meyer
Bei trockener Kopfhaut kann ein rückfettendes Shampoo wie z.B. Eucerin 5% Urea Shampoo angewendet werden.
Dr. J. Meyer
Vor jeder Therapie steht die Diagnose. Sollte bei Ihnen der begründete Verdacht auf eine Pilzerkrankung der Kopfhaut bestehen, sollte Material (Schuppen) von der Kopfhaut gewonnen werden und untersucht werden.
Bestätigt sich der Pilzverdacht, sollte eine spezifische Therapie eingeleitet werden, nicht irgendwelche Shampoos!
Dr. C. Kunte
Juckreiz, Schuppen und rasches Fetten der Kopfhaut sind häufig Begleiterscheinungen eines anlagebedingten Haarausfalls. Mitursächlich für schuppende, juckende Kopfhaut ist häufig ein Pilz, der fast bei jedem Menschen vorkommt und bei einigen diese Erscheinungen auslösen kann.
Therapeutisch werden Shampoos empfohlen, die Wirkstoffe gegen diesen Pilz enthalten wie zum Beispiel: Ketokonazol, Econazol, Selendisulfit oder Zinkpyrithion.
Wichtig ist, dass trotz regelmäßiger Anwendung entsprechender Shampoos Schuppen immer wieder auftreten können.
Dr. C. Kunte
Bei Kopfschuppen sollten die Haare täglich gewaschen werden, z.B. mit Neutrogena T Gel.
Prof. Dr. H. Wolff
Es gibt zahlreiche Ursachen für schuppende Kopfhaut wie Irritationen, Schuppung bei trockener Kopfhaut, seborrhoischem Kopfekzem, Schuppenflechte, Neurodermitis, Pilzerkrankungen und vielem mehr. Lesen Sie hierzu auch das Kapitel ""Kopfschuppung"" in der Rubrik ""Diagnosen"".
Vor einer Therapie steht immer die Diagnose, die in diesem Fall durch Ihren Hautarzt gestellt werden sollte.
Dr. C. Kunte