Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Das Haarwurzelstatusanalyse (Trichogramm) ist ein Instrument des Hautarztes zur Beurteilung des aktuellen Haarausfalls, gelegentlich auch zur Diagnosefindung. Das klassische Trichogramm dient zur Charakterisierung und Quantifizierung verschiedener Haarwurzeltypen. In aller Regel werden ca. 50 Haare aus der Kopfhaut gezogen und die prozentualen Anteile der einzelnen vorliegenden Haarwurzelformen bestimmt. Anhand des Ergebnisses kann der zu erwartende Haarausfall in den nächsten Wochen und Monaten abgeschätzt werden. Die Durchführung des Trichogramms sollte deshalb am besten in der akuten Haarausfallsphase erfolgen. Ein Vergleich mit einer Phase relativ normalen Haarausfalls kann jedoch auch hilfreich sein.
Dr. C. Kunte
Anhand des Trichogrammergebnisses kann der zu erwartende Haarausfall in den nächsten Wochen und Monaten abgeschätzt werden. Beurteilt werden die wachsenden Haare (Anagenhaare - normal > 80 %), die Haare in der Übergangsphase (Katagenhaare - normal < 3 %), und die Haare in der Ruhe- und Ausfallsphase (Telogenhaare - normal < 20 %).
Das Trichogrammergebnis alleine deutet somit auf einen akuten und in den nächsten Wochen anhaltenden Haarausfall hin.
Dr. C. Kunte
Anhand des Ergebnisses kann der zu erwartende Haarausfall in den nächsten Wochen und Monaten abgeschätzt werden. Die Durchführung des Trichogramms sollte deshalb am besten in der akuten Haarausfallsphase erfolgen. Ein Vergleich mit einer Phase relativ normalen Haarausfalls kann jedoch auch hilfreich sein.
Eine vorbeugende Therapie kann im Einzelfall sinnvoll sein, muss jedoch vom Haarstatus und gegebenenfalls Trichogrammbefund abhängig gemacht werden.
Dr. C. Kunte
Das klassische Trichogramm dient zur Charakterisierung und Quantifizierung verschiedener Haarwurzeltypen. Nach alter Lehrmeinung sollten etwa 100 Haare nach 5-7 tägiger Haarwaschkarenz epiliert (herausgezogen) werden. Da das Herausziehen von 100 Haaren auf einmal sehr schmerzhaft wäre, werden in aller Regel 25 bis 40 Haare entfernt und die einzelnen Haarwurzelformen bestimmt. Angegeben werden die Prozentzahlen der vorliegenden Haarwurzelformen.
Da es sich hierbei um kein hochwissenschaftliches Verfahren handelt, ist die Dauer der Haarwaschkarenz nicht so entscheidend wie die Konstanz dieser Karenz beim einzelnen Patienten bei wiederholten Trichogrammuntersuchungen, um im Verlauf konstante Untersuchungsbedingungen zu gewährleisten.
Aus Untersuchungen und Rechenbeispielen lässt sich außerdem ersehen, dass Unterschiede in der Haarwaschkarenz nur zu minimalen Veränderungen im Ergebnis der Trichogrammuntersuchung führen.
Prof. Dr. H. Wolff
Das Trichogramm ist eine Momentaufnahme des Haarstatus und gibt einen Anhalt über den zu erwartenden Haarausfall der nächsten Wochen und Monate. Dysplastische Haare sind Anagenhaare mit oder ohne Wurzelscheide, die Haarschäfte sind häufig heller und zum Teil dünner.
Eine hohe Zahl an abgebrochenen Haaren deutet auf eine falsche Entnahmetechnik hin: Die Haare wurden nicht in Wuchsrichtung aus der Kopfhaut gezogen, sondern geknickt und in Folge dessen sind sie dann abgebrochen. In der Regel waren abgebrochene Haare fest in der Kopfhaut verankert, so dass sie alle als gesunde Anagenhaare gewertet werden können.
Prof. Dr. H. Wolff
Jede schwere Schädigung haarbildender Zellen durch Chemotherapie, schwere Infekte, Medikamente und andere Noxen kann zum Auftreten dystropher Haare führen. Bei rasch fortschreitendem kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata), auch in diffuser nicht kreisrunder Form möglich, sind häufig dystrophe Haare zu finden.
Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag in der Rubrik Diagnosen.
Dr. C. Kunte
Bei einigen Untersuchern werden wurzelscheidenlose Anagenhaare im Trichogramm als ""dystrophische"" Haare gewertet. In Wirklichkeit sind es aber oft völlig gesunde, wachsende Anagenhaare, bei denen beim Herausziehen nicht wie sonst die innere Wurzelscheide am Haarschaft hängen geblieben ist.
Prof. Dr. H. Wolff
Ein Experte für Haarerkrankungen und speziell für Trichogramme ist der Dermatologe Herr PD Dr. Gerhard Lutz aus Wesseling bei Bonn.
Prof. Dr. H. Wolff
Zunächst einmal ist die Abklärung der Ursache des Haarausfalls wichtig, bevor eine gezielte Therapie eingeleitet werden kann.
Haaranalysen sind hierfür jedoch nicht der richtige Weg und zumeist auch noch sehr teuer. Haaranalysen sind derzeit nur zum Nachweis von Drogen im Haar (siehe Fall Daum), oder in Ausnahmefällen auch von Schwermetallen im Haar (z. B. Quecksilber beim Goldabbau) sinnvoll. Dies ist auch nur in Gerichtsmedizinischen Instituten unter standardisierten Bedingungen möglich, und nicht über den Postweg.
Dr. C. Kunte
Beim TrichoScan handelt es sich um eine neuartige Methode, mit der das Haarwachstum beurteilt werden kann. Man kann die Haarzahl, Haardicke und den Anteil wachsender und nicht wachsender Haare bestimmen. Somit lässt sich die Effektivität einer Behandlung besonders gut beurteilen. Da es sich um eine relativ neuartige Methode handelt, die Anschaffungskosten der Geräte und der speziellen Software hoch sind und das Verfahren aufwendig ist, verfügen nur sehr wenige Hautärzte über die Möglichkeit einer Untersuchung des Haarwachstums mit dem TrichoScan. Der Mitentwickler des Systems, Herr Privatdozent Dr. med. Rolf Hoffmann von der Philipps-Universität in Marburg, kann Ihnen möglicherweise weiter helfen. Meine letzte Information war, dass knapp 60 Hautärzte in Deutschland das Gerät und die Software besitzen. Weiterführende Informationen zum TrichoScan gibt es unter www.trichoscan.com. Dort ist auch eine Liste der für das TrichoScan-Verfahren zertifizierten Ärzte abrufbar.
Dr. C. Kunte