Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Verstärkte Haarlichtung oder gar Glatzenbildung durch psychische Faktoren halte ich für ausgeschlossen.
Prof. Dr. H. Wolff
Immer wieder wird diskutiert, ob Stress Einfluss auf den Haarausfall haben kann. Wissenschaftliche Belege hierzu gibt es nicht. Stress kann jedoch die Psyche negativ beeinflussen und dies wiederum zu körperlichen Erscheinungen führen. So kann Stress zu verstärktem Schwitzen, Verschlechterung einer Neurodermitis, erhöhtem Blutdruck und anderen körperlichen Erscheinungen führen. Warum sollte Stress also keinen Einfluss auf den Haarstatus haben?
Dr. C. Kunte
Stress als Ursache für Haarausfall ist nach wie vor sehr umstritten. Einen Beweis hierfür gibt es nicht, somit gibt es auch keine Erfahrung über den Verlauf von stressbedingtem Haarausfall. Bislang gibt es nur Untersuchungen an Mäusen, bei denen Stress Haarausfall auslösen kann und Regaine als Therapeutikum effektiv ist. Beim Menschen gibt es keinerlei diesbezügliche Studien.
Dr. C. Kunte
Verstärkter Haarausfall durch Kälte ist nicht zu befürchten, es sei denn, es liegen stärkere Erfrierungen vor.
Dr. C. Kunte
Allgemein bekannt ist verstärkter Haarausfall im Herbst. Vermutet wird ein Einfluss der verstärkten Sonnenbestrahlung des Kopfes und der Kopfhaut im Sommer. Die Sonnenexposition bewirkt einen verstärkten Übertritt von wachsenden Haaren (Anagenstadium) in die Ruhephase (Telogen). Diese Haare fallen dann typischerweise nach 3-4 Monaten aus.
Ein Zusammenhang zwischen dem Sonnenbrand und dem verstärkt beobachteten Haarausfall scheint somit möglich. Üblicherweise wachsen die ausgefallenen Haare wieder nach.
Dr. C. Kunte
Durch starken, ständigen Zug an den Haaren, wie z.B. durch einen Pferdeschwanz, kann es zum Ausfallen von Haaren kommen (sog. Traktionsalopezie). Dieses Phänomen beobachtet man typischerweise jedoch am vorderen Haaransatz im Bereich der Stirn. Diese Form von Haarverlust ist dauerhaft und nicht durch Medikamente zu beeinflussen.
Bei dem von Ihnen geschilderten Haarausfall im Scheitelbereich kommt zunächst der anlagebedingte Haarausfall der Frau (Alopecia androgenetica vom weiblichen Typ) in Betracht, der typischerweise an diesen Stellen auftritt. Das Tragen eines Seitenscheitels führt im Allgemeinen nicht zu einer Traktionsalopezie.
Dr. J. Meyer
Diffuser Haarverlust muss nicht unbedingt auf den Kopfbereich beschränkt sein.
Diffusem Haarausfall liegt meist eine spezifische Ursache zugrunde, die jedoch gelegentlich schwer zu identifizieren ist. Beseitigt man die auslösende Ursache wachsen die verlorenen Haar in der Regel wieder nach. Das Spektrum der möglichen Ursachen reicht von Schilddrüsenerkrankungen oder Eisenmangel bis hin zu diffusem kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata). Andererseits ist natürlich eine Ausdünnung der Körperbehaarung ein Teil des normalen Alterungsprozesses, der sich jedoch in der Regel nicht bereits mit 30 derart ausgeprägt äußern dürfte.
Zu empfehlen ist das Aufsuchen der Haarsprechstunde einer Hautklinik oder eines Hautarztes, der sich intensiv mit dem Thema Haarerkrankungen beschäftigt.
Dr. C. Kunte
Eine interessante These für die es derzeit keine wissenschaftlichen Belege gibt. Gifte und Drogen wachsen nicht mit den Haaren heraus. Drogen werden über das Blut durch den ganzen Organismus transportiert. Spuren davon werden kurzzeitig in allen Organen gelagert. Zu einem dauerhaften Einbau kommt es jedoch nur in das leblose Haar. Die vornehmliche Ausscheidung von Drogen erfolgt über die Nieren oder den Darm.
Dr. C. Kunte
Eine ungewöhnliche These, für die es keine wissenschaftlichen Belege gibt. Insgesamt sehr unwahrscheinlich.
Dr. C. Kunte
Quecksilber aus Amalgamfüllungen bedingt keinen Haarverlust. Lediglich Quecksilbervergiftungen, wie beim Abbau von Gold möglich, kann Haarverlust bewirken, wobei dies dann nicht das vornehmliche Problem ist. Wenn aufgrund einer Amalgamvergiftung Haarverlust auftritt sind auch andere klinische Zeichen einer Amalgamvergiftung zu erwarten.
Dr. C. Kunte