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Fragenarchiv - Diffuser Haarausfall und Ernährung

Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Themen in dieser Archiv-Rubrik

1
Schlechte Ernährung und Haarausfall
Kann eine schlechte Ernährung zu Haarausfall führen?

2
Diäten und Haarausfall
Können Diäten zu Haarausfall führen?

3
Aminosäuren und Vitamine bei diffusem Haarausfall
Ich habe gehört, dass man bei Haarausfall Vitmamine und Aminosäuren nehmen sollte. Was halten Sie davon?

4
Selenmangel und Haarausfall
Bei mir wurde ein Selenmangel und ein erhöhter Nickelwert festgestellt. Kann hier ein Zusammenhang mit verstärktem Haarausfall bestehen?

5
Biotin bei Haarausfall 1
Kann die Einnahme von Biotin bei Haarausfall helfen?

6
Biotin bei Haarausfall 2
Ich leide unter Haarausfall, als Ursache wurde ein Biotinmangel diagnostiziert. Nach der Einnahme von Biotintabletten hat sich jedoch keine Besserung ergeben. Woran kann das liegen?

Kann eine schlechte Ernährung zu Haarausfall führen?

Eine extrem schlechte Ernährung (wie z.B. bei Alkoholikern, die nur Schnaps zu sich nehmen oder bei Unterernährung in Entwicklungsländern) kann die Haare wahrscheinlich etwas stumpf erscheinen lassen. Haarausfall entsteht meist nicht.

Jede andere Ernährungsform in unseren Breiten - und sei es auch eine 100%ige ""Junk-Food"" Ernährung - hat keinen Einfluss auf die Haarqualität.

Prof. Dr. H. Wolff

Können Diäten zu Haarausfall führen?

Prinzipiell können extreme Diäten zu Haarverlust führen. Das Muster des Haarausfalls unterscheidet sich dann jedoch von dem einer androgenetischen Alopezie und ist eher diffus über den Kopf verteilt. Bei wieder normaler und ausgewogener Ernährung würden die Haare wieder nachwachsen.

Dr. C. Kunte

Ich habe gehört, dass man bei Haarausfall Vitmamine und Aminosäuren nehmen sollte. Was halten Sie davon?

Eine ungezielte Einnahme von Vitaminpräparaten oder Aminosäuren empfehlen wir nicht. Zunächst ist hautärztliche Abklärung möglicher Ursachen des Haarverlustes erforderlich. In bestimmten Fällen kann es jedoch sinnvoll sein, gezielt Kombinationspräparate zur Föderung des Haarwachstums einzusetzen.

Prof. Dr. Ralph M. Trüeb berichtete auf der 11. Jahrestagung der EHRS Mitte 2005 in Zürich über eine Studie zum Einsatz von Pantovigar N, eine Kombination natürlicher schwefelhaltiger Aminosäuren wie L-Cystin und Vitaminen der B-Gruppe, bei Frauen mit diffusem Haarausfall ohne erkennbare Ursache. Hinweise für den Nutzen des Präparates geben die Daten einer Placebo-kontrollierten Studie mit 30 Patientinnen. Die Frauen nahmen Pantovigar N oder ein Placebo über sechs Monate ein. Die Wirksamkeit der Behandlung wurde mit Übersichtsfotografien vor und am Ende der Studie und mittels TrichoScan-Aufnahmen ermittelt, mit denen die Anagenhaare (Haare in der Wachstumsphase), die Haarzahl und die Haardichte sowie die Dicke des Haarschafts elektronisch berechnet wurden. Innerhalb eines halben Jahres besserte und normalisierte sich die Rate der Anagenhaare nach Angaben von Prof. Trüeb statistisch signifikant nur in der Pantovigar- und nicht in der Placebo-Gruppe. Haarzahl, Haardichte und kumulierte Haardicke veränderten sich hingegen kaum. Die Übersichtsaufnahmen belegten jedoch ein verbessertes Erscheinungsbild aufgrund der zunehmenden Zahl wachsender Anagenhaare. Für Prof. Trüeb ein Indiz dafür, dass das Präparat sinnvoll gegeben werden könne bei Formen von diffusem Haarausfall ohne erkennbare Ursachen. Unterstützend könne Pantovigar N darüber hinaus bei Haarausfall mit verminderter Rate an Anagenhaaren wie z.B. saisonalem Haarausfall und Haarausfall nach der Geburt eingesetzt werden.

Dr. Jens Meyer

Bei mir wurde ein Selenmangel und ein erhöhter Nickelwert festgestellt. Kann hier ein Zusammenhang mit verstärktem Haarausfall bestehen?

Prinzipiell können Veränderungen von Mineralstoffen im Blut zu Haarausfall führen. Insgesamt ist dies jedoch selten. Eine relativ häufige Ursache ist Eisenmangel. Haarausfall aufgrund erhöhter Nickelwerte (im Serum?) oder eines Selenmangels sind sicher Raritäten, falls überhaupt relevant.

Entscheidend im Zusammenhang mit den erhobenen Laborwerten ist natürlich das Muster des Haarausfalls und der möglicherweise entstandenen kahlen Stellen. Findet sich ein Muster typisch für androgenetischen Haarverlust, so sind die erhobenen Laborwerte für den Haarausfall eher nicht relevant. Findet sich jedoch diffuser Haarverlust, so könnte eine Relevanz vorliegen. Entscheidend ist jedoch, wie schon erwähnt, das Muster des Haarverlustes.

Dr. C. Kunte

Kann die Einnahme von Biotin bei Haarausfall helfen?

Biotin, sogenanntes Vitamin H, wird zur Therapie und Vorbeugung von Biotinmangelzuständen eingesetzt, welche durch Nahrung nicht zu beheben sind. Extrem selten kann es zu Biotinmangel, meist angeboren oder durch Aufnahmestörungen, mit Haarausfall kommen. In diesen seltenen Fällen kann die Gabe von Biotin zu einer Normalisierung des Haarausfalls führen. Ob Biotin auch bei Haarausfall anderer Ursache einen günstigen Effekt hat, ist nicht belegt.

Dr. C. Kunte

Ich leide unter Haarausfall, als Ursache wurde ein Biotinmangel diagnostiziert. Nach der Einnahme von Biotintabletten hat sich jedoch keine Besserung ergeben. Woran kann das liegen?

Biotinmangel in unseren Breiten wäre etwas sehr ungewöhnliches! Ich glaube, da liegt eher ein Bestimmungs- oder sonstiger Laborfehler vor. Es wundert mich auch nicht, dass keine Besserung nach Biotineinnahme auftritt.

Prof. Dr. H. Wolff

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