Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Das kleine weiße Knöpfchen am Ende eines ausgefallenen Haares ist das verhornte Ende des abgestorbenen Haarschaftes. Es gehört nicht zum Haarfollikel, der wieder ein neues Haar wachsen lässt.
Prof. Dr. H. Wolff
Hormonelle Veränderungen sind als Ursache dieser Haarstrukturveränderungen gut möglich. Entsprechend können sich die Locken nach dem Abstill bzw. auch schon vorher wieder bilden.
Dr. med. C. Peter
Wichtig zu wissen ist, dass zum normalen Älter werden gehört, dass Haare dünner (feiner) werden und häufig nicht mehr die Länge junger Jahre erreichen. Dieser Vorgang ist nur schwer beeinflussbar.
Bekannt sind eine Reihe erworbener Haarschaftanomalien, die mit erhöhter Haarbrüchigkeit einhergehen können. Diese Störungen am Haarschaft sind mit einfachen Mitteln durch mikroskopische Untersuchung der Haarschäfte zu diagnostizieren.
Die im Stirnbereich aufgetretenen Haarlichtungen könnten einem beginnenden erblichen (androgenetischen) Haarausfall entsprechen. Eine Diagnosestellung auf diesem Wege ist aber natürlich nicht möglich, weshalb das Aufsuchen einer Haarsprechstunde bei einem Hautarzt zu empfehlen ist.
Dr. C. Kunte
Das Haarwachstum folgt einem vorgegebenen Zyklus. Die ausfallenden Haare befinden sich am Ende der Ruhephase (Telogenphase) und werden durch Haare in der Wachstumsphase (Anagenphase) ersetzt. (siehe auch Rubrik Grundlagen). Das Herauslösen der zum Teil nur noch locker in der Kopfhaut sitzenden Telogenhaare geschieht hauptsächlich durch mechanische Einflüsse wie Kämmen oder Waschen. Es spielt keine Rolle, ob diese Haare beim Bürsten herausfallen oder wenig später von selbst. Sich eine Glatze rasieren zu lassen, um während des Kämmens keine Haare zu verlieren, ist daher nicht sinnvoll. Die Haare, die Ihren Lebenszyklus beendet haben, werden ohnehin ausfallen. Um jedoch Schädigungen der Haarschäfte zu verhindern, sollte allgemein von zu massivem Kämmen oder Bürsten Abstand genommen werden.
Dr. J. Meyer
Möglichkeiten:
1. Haare ganz kurz schneiden, dann gibt es das Problem nicht mehr.
2. Wirbel in die Frisur als ""Stilelement""integrieren uns als besonderen Teil der Persönlichkeit herausstellen.
3. ""Umgekehrte Dauerwelle"" durch den Friseur, dadurch das Haar glätten "".
Dr. med. C. Peter
Kosmetische Maßnahmen wie z.B. Färben können insbesondere, wie auch von Ihnen beschrieben, zu Veränderungen der Haarstruktur führen, welche sich im Allgemeinen mit dem Nachwachsen von gesunden Haaren zurückbilden. Zu Schädigungen der Haarwurzeln kann es kommen, wenn Entzündungszeichen an der Kopfhaut auftreten. Ob dies bei Ihnen der Fall ist und ggf. eine Behandlung der Entzündung notwendig ist, sollte im Rahmen einer Vorstellung beim Hautarzt erörtert werden.
Dr. J. Meyer
Ursächlich liegt dem Problem möglicherweise eine viel höhere Salzkonzentration (z.B. durch Chlorzusatz oder höheren NaCl-Gehalt) als in Deutschland zugrunde. Lösung des Problems: Pro Haarwäsche deutlich mehr Shampoo verwenden, allerdings sollte ein eher mildes Shampoo verwendet werden. Jede 2. - 3. Haarwäsche sollte eine Spülung oder gelegentlich Haarkur im Anschluß an die Wäsche verwendet werden, um die Harstruktur und Kämmbarkeit zu verbessern. Gegen eine tägliche Haarwäsche mit einem milden Shampoo ist grundsätzlich nichts einzuwenden.
Dr. med. C. Peter
Verfärbungen der Haare können verschiedene Ursachen haben, z.B.:
- Heller werden die Haare im Sommer, wenn sie durch Sonne und Meerwasser gebleicht werden
- Grünlich können Haare werden, wenn die Menschen Kupfer-haltiges Wasser trinken
Ein Dunkler-Werden der Haare ist ungewöhnlich. Ursachen sind mir hier nicht bekannt.
Dr. C. Kunte
Strukturveränderungen der Haare können durch Medikamente entstehen. So verursacht das Psoriasis-Mittel Acitretin manchmal krausere Haare. Auch nach Chemotherapie können Haare anders nachwachsen, als sie vorher waren (entweder krauser oder glatter).
Bei manchen jungen Mädchen entsteht in der Pubertät eine Krause. Das wird dann ""Acquired kinking of the hair"" genannt und geht manchmal einem erblich-hormonellem Haarausfall voraus.
Sie sollten eine auf Haarerkrankungen spezialisierte Hautklinik aufsuchen.
Prof. Dr. H. Wolff
Von frühzeitigem Ergrauen spricht man, wenn Kaukasier vor dem 20. Lebensjahr und Schwarze vor dem 30. Lebensjahr weiße Haare entwickeln. Vermutet wird ein autosomal dominanter Erbgang mit unterschiedlicher Expressivität (Ausprägung). Frühzeitiges und rasches Ergrauen kann bei schwerer Krankheit wie nach schwerem Fieber vorkommen. Zudem sollte man an die relativ häufig vorkommende perniziöse Anämie (Spezielle Form der ""Blutarmut"") und andere Autoimmun-Hormonerkrankungen, Vitamin A-Mangel, Eisenmangelanämien und andere Erkrankungen denken. Vorzeitiges Ergrauen kann auch Teilsymptom seltener Syndrome sein. Eine internistische und hautfachärztliche Konsultation ist daher sinnvoll.
Dr. C. Kunte