Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Eine Stimulation der Kopfhautdurchblutung zur Therapie der Alopecia areata ist nicht schädlich, wird aber den gewünschten Effekt - das Haarwachstum - nicht bringen.
Dr. C. Kunte
Bei der topischen Immuntherapie mit DCP (Diphenylcyclopropenon) handelt es sich um das wissenschaftlich erwiesen wirksamste Therapieverfahren zur Behandlung ausgedehnterer Formen des kreisrunden Haarausfalls (Alopecia areata). Zahlreiche Studien belegen die Effektivität der DCP-Therapie. Bislang hat jedoch kein Pharmaunternehmen die von den Gesundheitsbehörden geforderten und nötigen Daten beigebracht, um eine Zulassung als Medikament zu bewirken. Bislang gilt DCP nur als Chemikale (orphan drug). Warum hat noch kein Pharmaunternehmen die leider sehr aufwendigen und kostspieligen Unterlagen und Untersuchungen zur Zulassung beigebracht? Für DCP existiert kein Patentschutz und somit könnte nach Zulassung als Arzneimittel jeder andere Pharmakonzern DCP zur Behandlung der Alopecia areata auf den Markt bringen. Das Unternehmen, das aber die Investitionen hatte, würde eventuell nicht genug einnehmen, um die Auslagen auszugleichen.
Dr. C. Kunte
Die topische Immuntherapie mit DCP ist die effektivste Behandlung schwerer Formen der Alopecia areata (Aa). Ein kosmetisch akzeptables Wiederwachstum von Haaren ist unserer Erfahrung nach bei etwa 30-40 % der Patienten möglich. Die Zeit bis ein positiver Therapieeffekt eintritt liegt bei unseren Patienten bei 16-43 Wochen. Somit lohnt sich zunächst eine Fortsetzung der DCP-Behandlung. Entscheidend für einen Therapieerfolg ist die wöchentliche Auslösung einer Ekzemreaktion an der Kopfhaut durch DCP. Bei einigen unserer Patienten ist während einer DCP-Behandlung ein Schub einer Aa eingetreten, die zugewonnenen Haare sind erneut ausgefallen. Unserer Erfahrung nach ist ein akuter Schub einer Aa durch eine DCP Therapie nicht zu beeinflussen. Gegebenenfalls kann die Behandlung dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut versucht werden.
Dr. C. Kunte
Nach vollständigem Wiederwuchs der Haare nach einer DCP-Therapie bei Alopecia areata ist es prinzipiell jederzeit möglich, dass die Haare nach Absetzen der Behandlung wieder ausfallen. Wir beenden die Therapie nach vollstädigem Wiederwachstum der Haare nicht abrupt, sondern schleichen die Behandlung langsam aus, das bedeutet die Therapieintervalle werden vergrößert. Aber auch dann ist erneuter Haarverlust immer möglich. Spricht man einmal auf die Therapie mit DCP an, so ist die Wahrscheinlichkeit bei einem erneuten Schub der Alopecia areata wieder auf diese Behandlung mit Haarwuchs zu reagieren sehr groß.
Die DCP-Therapie sollte so lange fortgeführt werden, bis sich ein vollständiges Wiederwachstum der Haare zeigt. Dann sollten die Behandlungsintervalle verlängert werden.
Neue Erkenntnisse über Nebenwirkungen gibt es nicht. Typische Nebenwirkungen, die auftreten können, sind vor allem Rötung, Schuppung, Juckreiz (diese drei sind sogar gewünscht), Blasenbildung, Nässen, Ausdehnung der Ekzemherde am Körper und Pigmentverschiebung.
Dr. C. Kunte
Fumaderm (Fumarsäure) ist ein Medikament, das zur Behandlung schwerer Formen der Psoriasis (Schuppenflechte) eingesetzt wird. Aufgrund nicht selten auftretender Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Blutbildveränderungen und Anstieg von Nieren- und Leberwerten im Blut sollte diese innerliche Behandlung nur eingesetzt werden, wenn keine wirksamen äußerlichen Therapeutika mehr zur Verfügung stehen.
Eine äußerliche Anwendung von Fumarsäure-Präparationen ist möglich. Zur Behandlung der Alopecia areata mit systemischen oder lokal angewendeten Fumaraten existieren jedoch keine Berichte.
Dr. C. Kunte
Bei der Behandlung von kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) mit Zink-Tabletten und Kortison-Creme handelt es sich um ein altbekanntes Therapieschema. Zu beiden Präparaten existieren keine wirklich wissenschaftlich validen Studien, die eine Wirksamkeit belegen, sondern eher Berichte über positive Effekte.
Da jedoch bei 60-80 % der Patienten mit gering ausgeprägter Alopecia areata eine Besserung oder eine Abheilung der kahlen Areale innerhalb weniger Monate zu erwarten ist, sollte eine Therapie natürlich besonders sorgfältig nach Nutzen-Risiko Erwägungen ausgewählt werden. Die Einnahme von Zink und die Anwendung von Kortison-Lösung oder -Creme sind bei kurzfristiger Anwendung unter ärztlicher Kontrolle sehr nebenwirkungsarm. Deshalb verordnen wir häufig diese Kombinationstherapie bei kurzzeitig bestehender, nicht sehr ausgeprägter Alopecia areata. Sollte diese Therapie nicht zum gewünschten Effekt führen, dem Nachwachsen der Haare, muss die Therapie umgestellt werden.
Bei stärker ausgeprägter Alopecia areata stehen andere Therapieverfahren zur Verfügung.
Dr. C. Kunte
In der gesamten medizinischen Literatur ist zu Calosol keine Information zu finden.
Hier scheint leider, wie so häufig, irgendjemand ein Wundermittel erfunden zu haben, das bei einer so schwer behandelbaren Erkrankung wie der Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) Abhilfe schaffen soll.
Wären mit diesem angeblich seit 10 Jahren im Einsatz befindlichen Pflanzenextrakt Studien durchgeführt worden, die gute Erfolge beweisen, so fänden sich sicherlich Berichte hierzu in der medizinischen Literatur.
Dr. C. Kunte
Manche privaten Krankenversicherungen nehmen Patienten trotz bestehender Erkrankungen auf, schließen jedoch Leistungen für die entsprechende Erkrankung aus.
Dr. C. Kunte
Die Behandlung der Alopecia areata im Kindesalter, vor allem bei Kindern unter 10 Jahren, gestaltet sich schwierig, zumal häufig die Einsicht der Kinder in die zur Behandlung gehörenden Maßnahmen fehlt. Eine Behandlung mit lokal aufgetragenen Kortisonpräparaten (z.B. Dermatop oder anderes) und innerlichem Zink unter ärztlicher Kontrolle ist deshalb in der Regel die zu empfehlende Therapie. Einige Zink-Brausetabletten führen gelegentlich zu Sodbrennen und Magenbeschwerden, so dass wir eher auf Zink-Tabletten zurückgreifen. Die Effektivität von Thymuskin ist äußerst umstritten. Ist der Sohn älter, kann eine topische Immuntherapie mit DCP erwogen werden.
Die topische Immuntherapie mit DCP ist die effektivste Behandlung schwerer Formen der Alopecia areata (Aa). Ein kosmetisch akzeptables Wiederwachstum von Haaren ist unserer Erfahrung nach bei etwa 30-40 % der Patienten möglich. Die Zeit bis ein positiver Therapieeffekt eintritt, liegt bei unseren Patienten bei 16-43 Wochen. Entscheidend für einen Therapieerfolg ist die wöchentliche Auslösung einer Ekzemreaktion (Rötung, Schuppung, Juckreiz) an der Kopfhaut durch DCP.
Dr. C. Kunte
Unterschieden werden muss zwischen vorübergehender (temporärer) und dauerhafter Enthaarung.
Systemische Therapien mit Hormonen führen nur zu temporärer Besserung solange die Behandlung erfolgt, und kommt nur für Frauen in Betracht. Mechanische Therapieverfahren mit Rasur, Pinzette oder Wachs führen ebenso nur zu jeweils kurzfristiger Enthaarung, die Haare wachsen nach Rasur schnell, nach Entfernung mit Wachs rasch wieder nach. Chemische Haarentfernung mit Thioglykolaten (z.B. Veet?) löst die Haare tief im Haarfollikel auf und führt zu mehrtätiger fast vollständiger Haarlosigkeit. Die Haare wachsen dann langsam wieder nach, meist jedoch nicht so stoppelig wie nach einer Rasur. Eine entsprechend lange Einwirkzeit bei Anwendung am Kopf muss beachtet werden. Bleichung der Haare kann insbesondere bei Dunkelhaarigen zu einer Verbesserung des kosmetischen Erscheinungsbildes führen.
Elektrische Verfahren wie Elektrolyse und Thermolyse können zu dauerhafter Enthaarung führen, diese Verfahren sind jedoch sehr zeitaufwendig, schmerzhaft und eignen sich nur für kleine Flächen. Innovativ und vielversprechend sind moderne lichtbasierte Methoden mittels Laser oder Blitzlampen. Hierbei sind länger anhaltende Erfolge zu erzielen, wobei bislang zu wenige Langzeitstudien vorliegen, um diese Methoden abschließend zu beurteilen. Die Therapiekosten können insbesondere bei großflächiger Behandlung erheblich sein. Problematisch ist, dass bei den elektrischen und lichtbasierten Verfahren nur Haare in der Wachstumsphase dauerhaft entfernt werden können, die bei der Alopecia areata ja gerade nicht vorhanden sind. Deshalb sind diese dauerhafte Therapieverfahren keine geeigneten Ansätze für eine Entfernung von Resthaaren bei Alopecia areata.
Dr. C. Kunte