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Expertenrat zur Alopecia areata

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Thema: Remicade (Infliximab) und Alopecia Areata im Bartbereich
2011-01-30
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Sehr geehrtes Expertenteam,

ich benötige Ihren werten Rat. Ich erhalte seit ein paar Jahren Remicade (Infliximab), um meinen Morbus Crohn in Schach zu halten. Nun habe ich eine Alopecia Areata im Bartbereich ausgebildet, die im letzten halben Jahr derart voran geschritten ist, dass ich im Halsbereich nur noch im Randbereich Haare habe. Zum Jahreswechsel ging es auch am Kinn los.

Es bildet sich an einigen Stellen zwar wieder ein zarter Flaum, aber die Wende ist noch nicht in Sicht.

Vom Dermatologen wurde ich lediglich mit Kortisonmilch und Lösung behandelt, was jedoch nicht wirklich hilft.

Ich wollte nun eine Autoimmun-Ambulanz besuchen. Wie bekomme ich heraus, ob Remicade der Verursacher ist? Falls Remicade Schuld sein sollte, wie stelle ich schnellstmöglich sicher, dass mein Immunsystem wieder ins Gleichgewicht kommt, so dass die Angriffe gegen die Haarwurzeln stoppen?

Vielen Dank und viele Grüße!!
Dr. Andreas Finner

Experte
Beiträge:256
2011-01-30
Guten Tag,
es gibt keine Testmöglichkeit zur Verursachung Ihres kreisrunden Haarausfalls.
Das Immunsystem ist auch nicht insgesamt aus den Fugen, sondern nur das lokale Zusammenspiel zwischen Immunsystem und Haaren.
Meist ist es eine genetische Veranlagung, welche unter bestimmten Voraussetzungen zum Ausbruch kommt.
In der Literatur sind mehrere Fälle eines Auftretens von Alopecia areata unter Infliximab berichtet. Dies deutet auf eine wichtige Rolle von TNF-alpha für die Haarfollikel hin.
Es muss jetzt abgewogen werden, ob ein Absetzen des Infliximab gerechtfertigt ist, da nicht sicher ist ob der kreisrunde Haarausfall sich dann wieder bessert.
Zur Behandlung im Bartbereich stehen nicht viele Möglichkeiten zu Verfügung. Unterspritzungen mit stark verdünntem Kortison kommen allenfalls für kleine Areale in Frage, wobei das Risiko einer Dellenbildung der Haut zu diskutieren ist.
Die meisten Patienten entscheiden sich bei Bartbefall für die tägliche Rasur und ein Abwarten, ob ein spontanes Nachwachsen erfolgt. Für die Prognose ist günstig, wenn Sie dieses bereits beobachtet haben.
MFG,
Dr. Finner

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