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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Prostate Cancer Prevention Trial
2008-03-26
Autor:
MK16
Sehr geehrtes Expertenrat Team,

wie in diesem Forum schon berichtet wurde, konnte in einer groß angelegten doppelblind Studie (Prostate Cancer Prevention Trial - PCPT) gezeigt werden, dass bei täglicher Gabe von 5mg Finasterid über einen Zeitraum von sieben Jahren, das Risko einer gutartigen Prostatavergrößerung um 25% gegenüber Placebo gesenkt werden kann. Jedoch war die Zahl der agressiven Tumore (Gleason Grade 7-10) in der Finasterid Gruppe häufiger vertreten als in der Placebo Gruppe. Einige Zeit nach Veröffentlichung der Studie wurde dies hauptsächlich mit der Verkleinerung der Prostata unter Finasterid Therapie und der damit möglicherweise in Verbindung stehenden leichteren Detektierbarkeit eines Prostatakarzinoms bei Gewebeentnahme begründet. In wie weit ist diese Aussage wissenschaftlich fundiert? Gibt es neuere Erkenntnisse zu dieser Problematik oder sind weiterführende Untersuchungen geplant? Immerhin rät die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) in einer Stellungnahme vom 14.07.2003 von der Verwendung von Finasterid zur Prevention der gutartigen Prostatavergrößung ab.

mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2008-04-02
Sehr geehrter MK16,

ja, ich halte Finasterid 1 mg (Propecia) weiterhin für unbedenklich! Hier vertrete ich keine andere Meinung als die Autoren der New England Journal of Medicine - Studie bzw. der Kommentator, da es in der NEJM-Studie um die Verhinderung von Prostatakrebs mittels Finasterid 5 mg bei Männern über 55 Jahren ging und nicht um die Anwendung von Finasterid 1 mg (Propecia) gegen den erblichen Haarausfall bei in der Regel jüngeren Männern.

Inzwischen wurden die Daten der Studie weitergehend analysiert, mit dem Ergebnis: Finasterid senkt die Rate aller Prostata-Tumoren - die erhöhte Rate aggressiver Tumoren in der Studie war lediglich ein Artefakt.

Auch neuere Publikationen und Bewertungen zu diesem Thema kommen zu keinem anderen Resultat.


Prof. Dr. H. Wolff

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