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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Neue Studie zur Beeinflussung der Spermienzahl bei Einnahme von Finasterid
2008-08-31
Autor:
Dave
Sehr geehrte Experten,

im Artikel "The Effect of 5-Reductase Inhibition with Dutasteride
and Finasteride on Semen Parameters and Serum
Hormones in Healthy Men" erschienen im "The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 92(5):1659–1665" wird beschrieben, dass die Einnahme von Finasterid entgegen der Aussage bisher erfolgter Studien sehr wohl einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl und die Qualität der Spermien hat. Ich mache mir daher Sorgen, inwiefern die Einnahme die Zeugungsfähigkeit nicht doch negativ beeinflussen könnte. Ist Ihnen die Studie bekannt? Sollte man, wenn man einen Kinderwunsch hegt, nicht doch vorsichtshalber auf die Einnahme von Finasterid verzichten?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2008-09-03
Sehr geehrter Dave,

Die von Ihnen zitierte Studie stellt fest, dass es unter der Einnahme von Finasterid nach 26 Wochen zu einer signifikanten, d.h. wissenschaftlich nachweisbaren Verminderung der Gesamtspermienanzahl kommt. Dieser Effekt ist nach 52 Wochen nicht mehr signifikant. Die Beweglichkeit der Spermien war ebenfalls signifikant vermindert. Samenvolumen und Spermienkonzentration waren nicht signifikant vermindert. Insgesamt sprechen die Autoren von einer milden Beeinträchtigung von Samenparametern, die sich nach Absetzen der Therapie wieder normalisierten. Es ist jedoch zu bedenken, dass diese Studie mit Finasterid in einer Dosis von 5 mg durchgeführt wurde, d.h. dem fünffachen der Dosis, die zur Behandlung von anlagebedingtem Haarausfall zum Einsatz kommt. Die Studien mit 1mg Finasterid zeigten, dass die Qualität der Spermien nicht beeinflusst wird. Ich würde auf der Basis dieser Studie auch bei Kinderwunsch nicht grundsätzlich zum Absetzen von Finasterid raten.

Dr. Uwe Schwichtenberg

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