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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Kinderwunsch mit Propecia
2009-01-21
Autor:
Andreas
Guten Tag

Ich benutze seit drei Jahren Propecia und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Bei meiner Freundin und mir wird der Kinderwunsch aktuell und ich habe mich gefragt, ob hier Komplikationen auftreten könnten, wenn ich Propecia weiterhin einnehme.

- Besteht eine Gefahr wenn meine Freundin schwanger wird, dass das Kind (insbesondere bei einem Jungen?) mit Missbildungen zur Welt kommt, wenn ich Propecia während der Zeugung einnehme?

- Falls ich, zur Sicherheit, Propecia absetze, wie lange dauert es, bis keine "Rückstände" mehr vorhanden sind, d.h. die Wirkung abgebaut ist?

- Falls die Schwangerschaft geklappt hat, darf ich dann Propecia wieder einnehmen oder besteht dann evtl. weiterhin die Gefahr, dass das Kind Schäden davon tragen könnte?

Vielen Dank für Ihre Hilfe und Auskunft.

Mit freundlichen Grüssen

Andreas
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2009-01-22
Sehr geehrter Andreas,

Finasterid ist ein spezifischer 5 alpha Reduktase Inhibitor. Die 5 alpha Reduktase ist ein Enzym, das die Umwandlung von Testosteron zu DHT fördert. DHT ist verantwortlich für den androgenetischen Haarverlust. Durch die Hemmung der 5 alpha Reduktase durch Finasterid wird die DHT Konzentration im Blut um 70 % abgesenkt. Ist eine Frau mit einem männlichen Föten schwanger, so ist DHT für eine normale Genitalentwicklung erforderlich. Ist der DHT Spiegel im Blut erniedrigt, besteht das Risiko von Genitalfehlbildungen bei den männlichen Föten . Bekannt ist, welche Finasterid-Konzentration im Blut vorhanden sein muss, damit ein Einfluss auf den DHT-Spiegel ausgeübt wird. Nicht untersucht ist allerdings in welchem Ausmaß Finasterid über die Haut aufgenommen wird. Zur Sicherheit sollten Frauen, insbesondere Schwangere, nicht mit Tabletten in Berührung kommen, insbesondere nicht mit gebrochenen Tabletten. An Männern die Propecia nehmen wurde untersucht, wie hoch die Konzentration von Finasterid im Ejakulat war. Geht man davon aus, dass 100 % des Finasterids im Ejakulat nach dem Geschlechtsverkehr über die Vagina in den weiblichen Organismus gelangt, so ist eine tägliche Ejakulatmenge von etwa 3-3,5 Litern erforderlich um Finasteridkonzentrationen im weiblichen Körper zu erreichen, die eine Absenkung des DHT Spiegels bei der Frau zur Folge haben. Hier besteht für Schwangere kein Risiko!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. C. Kunte

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