Thema: Haartransplantation in Geheimratsecken
2005-05-09
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Autor: Stefan23 |
Guten Tag Herr Dr. Neidel, ich habe einige Fragen zum Thema Haartransplantation. Ich habe derzeit eine mittlere Lichtung am Hinterkopf sowie eine starke Ausprägung der Geheimratsecken. Die Lichtung am Hinterkopf kann ich bis jetzt mit MicroHairs etc. geheim halten. Ich denke derzeit über eine Haartransplantation noch. Ca. 1,5 cm in den Geheimratsecken und einige Haare am Hinterkopf (Betroffene Fläche ca. 5x5 cm) Da ich sehr eitel bin und nicht will das jeder erkennen kann das ich eine Haartransplantation gemacht habe habe ich folgende Fragen an Sie: - Ist z.B. bei der Streifenentnahme die Entnahmestelle seitlich später sichtbar? Z.B. bei sehr kurzen Haaren (ca. 3 mm)? - Ist die Transplantation an den transplantierten Stellen sehr stark sichtbar? Wenn ja wie lange sind diese Sichtbar? Gibt es Mittel mit denen man diese Stellen unmittelbar nach dem Eingriff tuschieren kann? - Mit welchen Gesamt - Kosten müsste ich bei Ihnen für die oben beschriebene Transplantation rechnen? Für Ihre Auskunft bedanke ich mich schon jetzt. Mfg Stefan 23 |
Dr. Frank G. Neidel![]() Experte Beiträge:169 | 2005-05-11 |
Guten Tag Stefan, danke für die Anfrage. Ich werde im folgenden kurz auf Ihre Fragen eingehen. Sicherlich wird jedoch im Vorfeld eine ärztliche Beratung unumgänglich sein. Es ergeben sich für mich folgende Gegenfragen: 1. Was passiert, wenn die Fläche hinten größer als 25 qcm wird? - Es muß nachtransplantiert werden. Ist dann die Spenderfläche ausreichend? 2. Was passiert, wenn die Geheimratsecken und der Oberkopf kahl werden? - Es muß nachtransplantiert werden. Ist dann die Spenderfläche ausreichend? Also, je größer die Kahlfläche, desto mehr Transplantate müssen verpflanzt werden. Die sind aber nur im begrenztem Umfang vorhanden. Aus einem gesunden Haarkranz kann man mit der Streifentechnik zwischen 300 und 5000 Follicular units verpflanzen, natürlich in mehreren Sitzungen, mit der FUE Technik nur 70 Prozent davon (weil hier mehr Haarwurzeln bei der Entnahme beschädigt werden). Mit der Streifenmethode ist die spätere Narbe bei guter "Heilhaut" strichförmig und bei 3 mm kurzem Haar kaum oder nicht sichtbar, bei 5mm kurzem Haar nicht sichtbar. Die Transplantationsstellen können einige Wochen leicht gerötet sein, die Krusten durch die Transplantation sind nach spätestens 2 Wochen abgefallen. Sie können die Stellen mit Make up überdecken, falls überhaupt erforderlich. Für eine Haartransplantation in der von Ihnen geschilderten Größenordnung müssen Sie mit 4.000 Euro rechnen. Falls die FUE Technik angewandt werden sollte (dazu muß das gesamte Haar auf 1-3 mm kurz geschnitten sein) müssen Sie mit 7.000 Euro rechnen (wesentlich höherer Aufwand, doppelte Operationszeit). Alternativ empfehle ich meinen Patienten hinten immer eine sogenannte Reduktionsbehandlung, eventuell kombiniert mit einem Frechet Extender. Dadurch wird die kahle Fläche vollstandig entfernt, es verbleibt eine strichförmige kaum sichtbare Narbe, die später überdeckt oder transplantiert werden kann. Der entscheidende Vorteil: Es müssen hinten keine Transplantate verschwendet werden, die vielleicht vorne besser zur Geltung kämen. Man spart also entscheidend die wertvollen follicular units. Sie sehen, es gibt sehr viele Möglichkeiten, die eingehend erörtert werden sollten. Außerdem werden sich nun wieder neue Fragen ergeben haben, die wir unmöglich per e-mail erschöpfend behandeln können. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Dr. Neidel |
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