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Expertenrat Thema Haarausfall im Alltag

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Thema: Haarausfall /ausdünnung
2004-04-13
Autor:
Alexander
Frau Latz,

zu beginn meines Briefes,will ich erstmal ein ganz dickes Lob an Sie aussprechen...dafür daß Sie den Leuten in diesem Forum wirlich so nett und aufmerksam zu Seite stehen, und sich für Ihre Sorgen und Nöte die Zeit nehmen die man in normalen Praxen vielleicht nicht immer bekommen kann.

Zu meiner Person, ich bin 22 Jahre alt und habe folgendes Problem.
Vor ca. 2 Jahren trat bei mir das Phänomen auf, daß vom einen auf den anderen Tag mein Kopfhaar schlagartig dünner wurde.Umso mehr Monate verstrichen stellte ich fest das meine ganze Körperbeehaarung den selben verlauf nahm.Also Bein, Brust sogar Bart, Achsel und Schambeehaarung wurden immer dünner.Heute habe ich ein Level erreicht wo es jetzt einheitlich dünn geblieben ist!Habe auch schon ein Trichogramm machen lassen wo im vorderen Kopfbereich eine erhöhte Veranlagung zum Haarausfall bei rauskam.Mein Vater hat zwar heute auch eine Glatzte, aber bei ihm fing alles erst mit 26-27 an.Nun mache ich viel Sport Kraft-Laufen-Schwimmen usw.Nun bemerke ich machmal,wenn ich viel Sport gemacht habe, mich viel angestrengt und viel geschwitzt habe, sind meine Kopfhaare die Taage danach noch viel dünner als die Tage davor.Als würde ich Ihnen irgendetwas durch den Sport entziehen.Das selbe bemerke ich auch wenn ich Stress habe.(Kann sich das vielleicht mit meinem Vitamin oder Mineralienhaushalt zusammenhängen ?)Aber das eigentliche Problem ist das meine Kopfbehaarung immer lichter wird, und die meines Körpers meistens ja gleich mit. Mir macht das machmal ganz schön zu schaffen, vorallem beim Rausgehen am Wochende, meine Gel-frisur macht mein probelm machmal erschreckend deutlich, und deswegen verzichte ich schon weitgehens darauf.Durch meine Arbeit bei einer Krankenkasse versuche ich den Menschen mit Ihren Erkranungen immer beizustehen, nur selber in dieser Lage zu sein ist ganz schön schlimm.
Ich weiß an manchen Tagen echt nicht mehr weiter, vorallem weil mir mein inneres Gefühl sagt, das es jetzt noch nicht erblich sein kann, sonst wäre mein Bart,und der Rest meiner Körperbehaarung ja in Ordnung?!Fehlt meinem Körper viellicht etwas?
Um eine Antwort wäre ich Ihnen wirklich mehr als dankbar!

Viele liebe Grüße,

Alex
Jenny Latz

Expertin
Beiträge:18
2004-04-15
Lieber Alexander,

für Ihre interessante Anfrage darf ich mich bedanken, vor allem auch für Ihre Komplimente. Es ist mein Hauptanliegen, Menschen mit Haarausfall möglichst frühzeitig über die verschiedensten Möglichkeiten aufklären zu können, bevor sie Unmengen an Geld, Energie und Hoffnung an Scharlatane verschwenden.

Erlauben Sie mir, eingangs einen sehr wichtigen Punkt richtig zu stellen. Sie schreiben zu Beginn von "normalen Praxen". Ich leite keine Praxis und bin nicht medizinisch tätig, das heisst, ich stelle keine Diagnosen und ermpfehle keine Therapien. Allerdings arbeite ich mit Ärzten zusammen, die auf dem Gebiet des Haarausfalls spezialisiert sind.

Da sich Ihre Fragen eigentlich ausschließlich auf den medizinischen Bereich konzentrieren, kann ich Ihnen folglich dazu keine Antworten geben. Beim Lesen Ihrer Anfrage ist mir jedoch - sozusagen zwischen den Zeilen - gleich etwas ganz anderes aufgefallen. Sie sind ein junger Mann, Anfang 20, der sich rund um die Uhr, sieben Tage die Woche und mit fast statistischer Genauigkeit beobachtet. Dabei scheinen Sie sich in Ihrer Person und Ihrer Persönlichkeit auf die Betrachtung Ihres Haarvolumens zu reduzieren.

Das ist sehr schade, denn Sie besitzen bestimmt noch viele andere Qualitäten. In Ihrem Alter sollten Sie das Leben noch in vollen Zügen genießen. Was Sie jetzt versäumen, werden Sie im Alter nicht mehr nachholen.

Nun mag dies unter Umständen mit Ihrer Tätigkeit bei der Krankenkasse zusammenhängen, bei der Sie sich mit den gesundheitlichen Problemen und Ängsten vieler Menschen auseinander setzen müssen. Toll, dass Sie trotz der enormen Bürokratie dennoch versuchen, anderen zu helfen. Wenn man mit sich selber im Reinen ist, eine "robuste" Seele besitzt und die Probleme, mit denen man beruflich konfrontiert wird, im Büro zurücklassen kann, ist dies durchaus positiv. Dazu muss man die Fähigkeit besitzen, sich klar vom Leiden anderer abgrenzen zu können. Kann man dies nicht, so wird man zum "hilflosen Helfer". In diesem Fall kann jede Form von sozialem Engagement schnell zu eigener psychischen Belastung und Überforderung führen.

Lieber Alexander, Sie bestehen doch nicht nur aus Haaren, oder?! Schauen Sie bitte einmal in den Spiegel und beantworten sich die folgenden Fragen:

Was für eine Statur habe ich?
Zählen Sie Ihre optischen Stärken auf.
Da Sie - wie Sie schreiben - viel Sport treiben, müssen Sie einen sehr durchtrainierten Körper besitzen. Davon träumt so mancher Mann mit Haaren.
Welche positiven Charaktereigenschaften besitze ich?
In welcher Hinsicht habe ich Glück in meinem Leben?
Was verpasse ich im Leben, während ich mich mit meinem lichter werdenden Haar beschäftige?
Wie könnte ich diese Zeit sinnvoller und befriedigender verbringen?

Ich würde mir wünschen, dass Sie aus meinen Zeilen Kraft schöpfen, um Ihrem jungen Leben eine neue Richtung geben zu können und würde mich freuen, vielleicht eines Tages zu erfahren, dass Sie inneres Glück und Zufriedenheit gefunden haben.

Mit herzlichem Gruss,
Jenny Latz

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