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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Frage bei Problemen....
2009-02-03
Autor:
Mino
Sehr geehrtes Team,


ich habe seit 4 Jahren diagnostizierten anlagebedingten Haarausfall. Bin jetzt 24. Da ich schon ca. 2 Jahre mit Regaine 5% therapiert habe, zeitweise nicht ganz regelmäßig, aber keinen besonderen Erfolg verzeichnen konnte, habe ich mir vor 3 Wochen Propecia verschreiben lassen. Regaine habe ich vollständig im Moment abgesetzt. Meine Bedenken bei der Einnahme von Propecia waren immer groß und sind es noch! Ich kann mir nicht denken, dass bei den Nebenwirkungen die auftreten können, man davon ausgehen kann, dass eine langfristige DHT Senkung gut für den männlichen Körper ist.

Also auch nach der wirklich kurzen Einnahme Zeit, bemerkete ich vorallem eines, dass die Menge sowie die Konsistenz des Spermas stark verändert ist. Zudem ist das Gefühl auch beim Geschlechtsverkehr deutlich reduziert. Meine Frage ist, ob es sein kann, dass solche Symptome auch bei einer weiterführenden Einnahme wieder verschwinden? Wie problematisch sehen sie die Nebenwirkung in jungen Jahren, gerade im sexuellen Bereich?

Eigentlich muss ich sagen, war es mir generell viel wohler bei der Applikation von Regaine (ist einfach äußerlich und macht einen nicht so stark körperlich eingreifenden Anschein). Nur die wichtigste Frage ist, ob es sinnvoll ist wieder mit Regaine anzufangen (vielleicht mit dem Foam aus der USA) und auf eine Einnahme von Propecia zu verzichten? Nur ist es wirklich realistisch auch mit Minoxidil einen Stopp des HA zu erreichen? Wie ist da ihre Erfahrungslage?

Das Thema ist wirklich ein etwas leidiges und ich würde gerne etwas dagegen tun, nur ohne Bedenken auf andere Auswirkungen. Da lieber keine Haare und gesund!

Vielen Dank
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2009-02-03
Sehr geehrter Mino

Losgelöst von allen Studien und Meldungen über unerwünschte Wirkungen ist es bei einer Therapie wichtig, dass man dabei ein "gutes Gefühl" hat. Dies ist bei Ihnen offensichtlich nicht der Fall. Falls Sie weiterbehandeln wollen, müßten Sie auf Regaine zurückwechseln. Als Erfolg ist ein Stopp des Haarausfalles anzusehen, d.h. ein Bewahren, des aktuellen Haarbefundes, dies wird meiner Erfahrung nach bei der Mehrzahl der Patienten unter Minoxidiltherapie auch erreicht. Bzgl. der Veränderung des Spermas unter Finasteridtherapie hatte ich am 31.08.2008 in diesem Forum Stellung zu einer Studie genommen, die feststellte, dass es unter der Einnahme von Finasterid nach 26 Wochen zu einer signifikanten, d.h. wissenschaftlich nachweisbaren Verminderung der Gesamtspermienanzahl kommt. Dieser Effekt ist nach 52 Wochen nicht mehr signifikant. Die Beweglichkeit der Spermien war ebenfalls signifikant vermindert. Samenvolumen und Spermienkonzentration waren nicht signifikant vermindert. Insgesamt sprechen die Autoren von einer milden Beeinträchtigung von Samenparametern, die sich nach Absetzen der Therapie wieder normalisierten. Es ist jedoch zu bedenken, dass diese Studie mit Finasterid in einer Dosis von 5 mg durchgeführt wurde, d.h. dem fünffachen der Dosis, die zur Behandlung von anlagebedingtem Haarausfall zum Einsatz kommt. Die Studien mit 1mg Finasterid zeigten, dass die Qualität der Spermien nicht beeinflusst wird. Ich habe daher auch bei jungen Männern keine Sorge bei der Anwendung von Finasterid.

Ihr
Dr. Uwe Schwichtenberg

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