Thema: Finasterid bei Hodentumor
2008-03-10
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Autor: Chris |
Hallo Herr Kunte, bei Ihrer Vorgeschichte wäre ich sehr zurückhaltend was eine Finasterid-Therapie angeht, auch wenn ich mein Gefühl substantiell schwer begründen kann. Die Frage ist nur, was ist wenn unter der Therapie der Tumor erneut aufbricht? Ich glaube Sie würden sich größte Vorwürfe machen. --> Das ist vollkommen richtig und habe ich auch immer so gesehen. Allerdings zählt auch die Optik zur Lebensqualität, und die psychische Belastung ist meiner Meinung nach bzgl. der Gesunderhaltung auch nicht zu verachten, sollte sich bald der gefürchtete Kranz einstellen. Gerade die Psyche ist leider ein Hauptfaktor bei der Entstehung zumindest in meinem Fall gewesen, soviel steht fest. Deshalb macht es für mich Sinn, hier ganz genau abzuwägen. Ohne Tumor hätte ich schon längst damit begonnen. Ich würde zunächst einmal den Therapieeffekt von Regaine Männer abwarten! --> Leider bin ich nicht ganz davon überzeugt, da meine Haare seit Applikation immer sehr fett aussehen. Ausserdem hab ich inzwischen sehr starkes Shedding bemerkt, wodurch sich die Optik verschlechtert hat und ich hier auch gelesen habe, dass sich bei anderen nach dem anfangs starken Haarverlust keine positive Veränderung mehr eingestellt hat. In der Wartezeit könnte sich zudem ein Follikel nach dem anderen so stark verändern, dass ein späterer Einsatz von Finasterid auch nicht mehr den gewünschten Erfolg hat Haben Sie schon mit dem behandelnden Urologen/ Onkologen gesprochen? Haben die Kollegen bedenken? --> Mein Urologe verabreicht allen seiner Hodentumorpatienten mit AGA Finasterid und sieht keinen Zusammenhang. Mein Onkologe sagt, ein Keimzelltimor ist NICHT hormonsensitiv und sieht auch keinen Zusammenhang |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:628 | 2008-03-12 |
Sehr geehrter Chris, ein Shedding bei Regaine ist schon als positives Zeichen für ein Ansprechen der Therapie zu werten. Ich würde den Effekt dieser Therapie zumindest 4-6 Monate abwarten. Finasterid ist kein Hormon, auch führt Finasterid nicht zu einer Veränderung von signifikanten Hormonspiegeln (insbesondere Testosteron), so dass die Werte außerhalb des Normbereiches liegen (Ausnahme DHT). Trotz all dieses Wissens wäre ich trotzdem zögerlich Finasterid zu empfehlen. Mit freundlichen Grüßen Dr. C. Kunte |
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