Haarerkrankungen.de

sie sind hier: startseite / expertenrat

Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

Zurück zum Forum
Thema: Erkennung eines beginnende anlagebedingten Haarausfalls
2012-05-26
Autor:
Simon

Sehr geehrte Experten, vorab, danke sehr für die Antwort meiner letzten Frage (Dr. Uwe Schwichtenberg).

Eine Frage habe ich noch: Wenn generell am Oberkopf viel mehr Haare ausfallen als von den Seiten und Hinten, muss das zwangsläufig kommende AGA am Oberkopf bedeuten?
Bei mir fielen immer schon mehr Haare vom Oberkopf aus als vom Rest (zB. beim Haare Rubbeln Oben 30 und von den Seiten und Hinten nur gesamt 15).
Mein Haarwechsel liegt im Schnitt bei ges. 65-80 Haaren am Tag.
Allerdings kommt die Hälfte davon vom hinteren Oberkopf.

Ausdünnung am Oberkopf konnte ich noch keine vermerken, von der Haarlinie her bin ich mit 20 Jahren bei NW0,5 (die Linie ist gleich wie im Alter von 12 Jahren, nur dass die typisch kindliche Vellushaarlinie nicht mehr da ist).
Allerdings sehe ich auf Detailfotos von gezogenem Scheitel am Oberkopf einige Haare die miniaturisiert aussehen, die alleine zwischen 2-3er Grafts liegen und schwach aussehen.
Außerdem bemerkte ich die letzten Monate viele Zwischenlängen am ganzen Oberkopf die sich einfach rausnehmen lassen (dystrophierte Haare).
Anhand meiner Familienanamnese wäre der Worst-Case für beginnende Oberkopfausdünnung mein Großvater Mütterlicherseits mit 32 Jahren, mein Vater mit 42.

Ich denke das sind genügend Anzeichen für beginnende Miniaturisierung am Oberkopf, auch wenn der Gedanke absurd ist, dass es bei mir schon so früh sichtbar werden könnte.
Minoxidil möchte ich präventiv nicht einsetzen, daher sollte 0,6-1mg Finasterid Täglich als "Absicherung" für den Oberkopf ausreichen.

Oder was denken Sie? Sollte ich trotz so hoher Sicherheit, dass ich schleichende AGA habe, noch beim Hautarzt ein Trichogramm machen lassen? Beste Grüße
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2012-05-27
Sehr geehrter Fragesteller

Sicher festzustellen, von welcher Stelle des Kopfes im Rahmen des täglichen Haarwechsels wieviele Haare ausfallen ist nur sehr schwierig möglich. Es sei auch daran erinnert, dass beim anlagebedingten Haarausfall die tägliche Haarausfallsrate normal ist. Auf Detailfotos miniaturisierte Haare zu erkennen, erscheint mir vergleichbar mit dem legendären "Graswachsen hören". Sowas kann man allenfalls im Trichoscan erkennen. Die Diagnose "dystrophes Haar" wiederum ist etwas fürs Trichogramm und ebenfalls nicht durch "einfacheres Herausziehen" zu stellen. Da Sie keine Ausdünnung in den entsprechenden Regionen des anlagebedingten Haarausfalles bemerken liegen hier also in der Summe keinesfalls "genügend Anzeichen für beginnende Miniaturisierung am Oberkopf vor", sondern aus dem von Ihnen geschilderten Befund liegen keinerlei sichere Anzeichen einer beginnenden androgenetischen Alopezie vor. Sollte man sich mit diesem Erkenntnisstand nicht zufriedengeben wollen, wäre der nächste Schritt ein Trichogramm, um die Telogenrate zu bestimmen. Sollte hier im Vergleich eine deutlich höhere Telogenrate für die Oberkopfregion festzustellen sein, wäre dies ein Anhalt für den von Ihnen befürchteten beginnenden anlagebedingten Haarausfall. Eine Gabe von 0,6-1,0 mg Finasterid zur Behandlung ist nicht möglich, da ausschließlich 1mg Finasterid zu diesem Zweck zugelassen ist. Von Experimenten mit Bruchstücken höherer Dosierungen, um Kosten zu sparen, ist dringend abzuraten. Wir sprechen hier nicht von Vitaminpillen oder sonstigen Nahrungsergänzungsmitteln sondern von einem zugelassenen Medikament mit Zulassungsstudien, Dosisfindungsstudien und aufwändigen Studien zur Überprüfung von unerwünschten Wirkungen. Hier ist man gut beraten, das Medikament so einzusetzen, wie es vorgesehen ist.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

BC Support-Forum
v2.1 © 2022

Die Inhalte von Haarerkrankungen.de können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Expertenräte sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss. und beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
© 2023 medical project design GmbH - Impressum