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Expertenrat zur Alopecia areata

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Thema: Alopecia areata universalis
2009-12-16
Autor:
somo
Nach der Geburt meines dritten Kindes bemerkte ich wieder Haarausfall an den noch verblieben Stellen(Wimpern, Scham-und Achselbehaarung). Daraufhin konsultierte ich meinen Hausarzt, sie kontrollierte meine Blutwerte. Der Bluttest ergab ein grenzwertiges niedriges TSH. Deshalb und auf meine bitte überwies sie mich in die Endokrinologie. Dort ewurden nochmals meine Blutwerte kontrolliert (erhöhter Cortisolwert, genzwertiges Progesteron,Vitamin D Mangel). Es wurde ein ACTH Test angewendet. Dieser brachte kein Ergebnis Bzw. war in Ordung. Doch nach einigen Wochen stellte ich plötzlich fest, das mir überall Haare wuchsen. Vor allem an Stellen wo über 16 Jahre keine Haare zu findren waren. Diese fielen aber so wie sie wuchsen wieder aus und auch die restlich verbliebenen mit. Auf meine Nachfrage im Endokrinologikum ob dieser Haarwuchs vom ACTH Test sein kann, wurde ich abgewiesen und meine Frage verneint. Nach meiner Recherche fand ich hier einen Fall wo man eine Frau mit ACTH therapiert hat. Was und wie sollte ich mich verhalten und kann eine Spritze eine so große Wirkung verursachen? Besteht die Möglichkeit das meine Nebenniere nicht richtig funktioniert, So genannte Nebennierenschwäche?
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:136
2009-12-16
Sehr geehrte Fragestellerin

ACTH ist ein Hormon, dass die Nebennierenrinde zur Produktion von Cortison anregt. Wir wissen, dass Cortison Immunreaktionen unterdrückt, so z.B. auch diese fehlerhafte Autoimmunreaktion, bei der die körpereigenen Immunzellen, die körpereigenen Haare bekämpfen. Deshalb funktioniert die Gabe von Cortison (oder in Ihrem Fall von ACTH) bei der Alopecia areata.
Aber! Leider sind die unerwünschten Wirkungen des Cortisons bei Aufnahme in Tablettenform dergestalt, dass man dies nicht für eine Therapie einsetzen kann. Sie benötigen zu lange, zu hohe Dosen und nach Absetzen der Tabletten kommt es üblicherweise umgehend wieder zum Verlust, genau wie Sie es aktuell erleben. Diese Phänomen ist interessant, weil es uns hinsichtlich des Verständnisses der Erkrankung einige Erkenntnisse liefert, nur leider hilft es unseren Patienten nicht, da man es therapeutisch nicht nutzen kann. Übrigens Cortison lokal aufgebracht ist zwar besser verträglich, nur leider zumeist nicht effektiv und Cortison unter die Haut gespritzt ist zwar wieder etwas effektiver, birgt aber das Risiko der Hautschädigung.
Eine Nebennierenschwäche liegt bei Ihnen vermutlich nicht vor, denn die Endokrinologen waren mit Ihren Testergebnissen offenbar zufrieden.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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