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Expertenrat zur Alopecia areata

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Thema: AA - Schädigung der Haarwurzeln?
2011-03-10
Autor:
Hope
Hallo,

ich leide seit ca. 1995 unter AA, die langsam immer weiter zur Alopecia totalis/ universalis fortschreitet.

Meine Frage ist, ob die Haarwurzeln durch die andauernde Entzündung, wenn sie über lange Zeit vorliegt, irgendwann dauerhaft beeinträchtigt werden könnten?! Ich stelle die Frage auf dem Hintergrund, weil mir auffällt, dass - wo anfangs/ in den ersten Jahren noch viel hin- und her- und kleinere Haarlöcher vorhanden waren, so dass eigentlich von der AA kaum etwas zu merken war, inzwischen große Areale über lange Zeit betroffen sind, ohne dass sich viel tut in Bezug auf das Nachwachsen oder (Wieder-)Ausfallen der Haare. Ich habe das Gefühl, dass die Haarwurzeln zunehmend inaktiv sind!?

Ich habe noch nie Kortison verwendet und auch nie länger irgendwelche Reiztherapien versucht, da ich dies nie für eine nachhaltige Lösung gehalten haben. Nun frage ich mich aber, ob eine "Entzündungs-Pause" für die Haarwurzeln durch eine solche Therapie - auch wenn ein erneutes Ausfallen der Haare möglich ist - vielleicht doch empfehlenswert wäre?!
Und ob vielleicht dadurch eine Chance besteht, einer Chronifizierung der Krankheit vorzubeugen? Halten Sie dies für einen sinnvollen Gedanken?!

Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mfg,
Hope
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:136
2011-03-13
Sehr geehrte Fragestellerin

Grundsätzlich ist auch nach jahrelangem Verlauf ein Nachwachsen der Haare möglich. Dies gilt auch, wenn die Follikel auf der Kopfhaut nicht mehr sichtbar waren. Es gilt jedoch auch, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Nachwachsen mit zunehmender Bestandsdauer der Alopezie geringer wird. Auch haben Patienten mit vollständigem Haarverlust schlechtere Aussichten, als Patienten mit einzelnen Herden. Weitere schlechte prognostische Faktoren sind früher Beginn und schneller vollständiger Verlust.
Wenn die Haare spontan oder durch eine Therapie nachwachsen ist dies zumeist nachhaltig. Die Therapie hat nicht das Ziel vorübergehendes Haarwachstum zu erzeugen, sondern dauerhaften Haarwuchs. Manchmal kommt es früher oder später zu einem zweiten Schub, dies ist jedoch kein Argument gegen einen Therapieversuch. Es gibt keine Hinweise, dass eine früh im Krankheitsverlauf gestartete Therapie erfolgreicher verläuft, als eine Behandlung in einem späteren Krankheitsstadium.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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