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Kontaktekzem der Kopfhaut

Diverse Stoffe, die an der Kopfhaut angewandt werden, sind in der Lage, eine Kontaktallergie auszulösen. Das klinische Bild zeigt dann Nässen bzw. Schuppung auf geröteter Haut, die für gewöhnlich das gesamte behandelte Areal betrifft. Zusätzlich können scheinbar unbeteiligte Regionen im Rahmen von Abklatsch- oder Streuphänomenen betroffen sein.

Duftstoffe, wie sie z.B. in Haarwässern und Shampoos Verwendung finden, gehören bei den Frauen zu den häufigsten Kontaktallergenen überhaupt. Des weiteren kommen an der Kopfhaut z.B. örtlich aufgetragene Behandlungspräparate, Dauerwellmittel (z.B. Glycerylmonothioglykolat), Blondiermittel (z.B. Ammoniumpersulfat), und Inhaltsstoffe von Haarpflegekuren als Allergieauslöser in Betracht.

Abbildung 1: Kontaktekzem bei Kontaktallergie gegenüber einem Nickel-haltigen Ohrring

In den Industrieländern liegt der Anteil der Frauen, die Haarfärbemittel anwenden, mittlerweile bei 50%. In der Rubrik "Aktuelles berichteten wir daher im Juni 2007 über die folgende Studie zu allergischen Reaktionen auf Haarfärbemittel: In der Untersuchung wurden die Daten der Allergietestungen von 1.320 Patientinnen und Patienten ausgewertet, die in den Jahren 1993 bis 2003 eine Kontaktdermatitis der Kopfhaut entwickelten und beim deutschen Informationsverbund dermatologischer Kliniken (IVDK) registriert wurden. Die Auswertung der Daten ergab, dass vor allem die in Haarfä:rbemitteln enthaltenen Stoffe wie P-Phenylendiamin, P-Aminophenol, 3-Aminophenol und Pyrogallol häufig als Allergieauslöser identifiziert werden konnten. Mit anderen Worten: In Haarfärbemitteln enthaltene Substanzen sind die Stoffe, die am häufigsten eine allergische Reaktion an der Kopfhaut auslösen. Darüber hinaus war auch das in vielen Shampoos verwendete Cocamidopropyl Betain unter den Top-Allergieauslösern zu finden (Quelle: Hillen U et al, Contact Dermatitis. 2007 Feb; 56(2):87-93).

Um beim allergischen Kontaktekzem den auslösenden Stoff herauszufinden, führt der Hautarzt einen Allergietest, den sogenannten Epicutantest (Läppchentest) durch. Hierbei werden die möglichen Inhaltsstoffe in herabgesetzter Konzentration und in einer besonderen testfähigen Salbengrundlage (alternativ in wässriger Lösung) auf dem Rücken aufgeklebt und für 24-48 Stunden belassen. Die Ablesung erfolgt nach dem Abnehmen der Testpflaster sowie nach weiteren 24 und 48 Stunden. In Ausnahmefällen sind auch weitere Spätablesungen erforderlich. Einige der Inhaltstoffe von z.B. Haarfärbemitteln sind jedoch nicht in den Standard-Testreihen der Hautärzte vorhanden. Es ist daher mitunter wichtig, die angewendeten Original-Haarfärbepräparate zum Hautarzt mitzubringen und direkt testen zu lassen.

Der Allergenvermeidung kommt bei der Behandlung eine wesentliche Bedeutung bei. Bei einer Duftstoffallergie müssen z.B. duftstofffreie Shampoos verwendet werden. Zusätzlich können kurzfristig kortisonhaltige Präparate gegen die Rötung, die Schuppung und den Juckreiz angewendet werden.

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