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Fragenarchiv - Behandlung der Alopecia areata

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Themen in dieser Archiv-Rubrik

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Crinohermal fem bei Alopecia areata?
"Ich leide seit ca 1 Jahr unter kreisrundem Haarausfall. Ich bekam den Tip, das Mittel ""Crinohermal fem"" zu testen. Bei dem Mittel handelt es sich um eine Haartinktur gegen hormonell bedingten Haarausfall. Mein Arzt diagnostizierte Testosteronmangel, also müsste es ja wirken. Was halten sie davon? "

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Alternative Methoden und Immunmodulation
Welche alternativen Behandlungsmethoden bestehen bei einer ausgedehten Form der Alopecia areata? Ich bin in besonderem Maße an einer Möglichkeit zur allgemeinen Immunmodulation interessiert und auch der Naturheilkunde nicht abgeneigt.

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DCP oder Kortison zur Therapie der Wimpern und Augenbrauen?
Ich leide seit fünf Jahren nun an Alopecia areta totalis. Zumindest an meinen Körperhaaren kann ich seit circa einem Jahr einen positiven Wachstumsschub bemerken. Im Grunde hab ich mich mit meiner Haarlosigkeit am Kopf nun ziemlich gut abgefunden, was mir aber wirklich immer noch weh tut, ist, dass ich keine Wimpern und Augenbrauen habe. Ich würde gerne eine Cortisonbehandlung machen lassen. Würde dafür eine Stosstherapie oder lieber eine geringe Dosis Cortison in Frage kommen? DCP hab ich schon zweimal probiert, wie oft kann man diese Therapie eigentlich durchführen? Oder gibt es noch was Neues?

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Behandlung bei Ophiasis
Ich bin 20 Jahre alt und meine Diagnose heißt Ophiasis. Das erste Mal trat mein Haarausfall mit 14 Jahren auf. Es kam zu einem raschen Fortschritt, daraufhin hatte ich eine Cortison-Behandlung mit der Folge, dass 90% der Haare ausfielen und dann alle Haare wieder nachwuchsen. Ich hatte circa 3 Monate keine Probleme, dann jedoch kamen seitdem immer wieder neue Stellen an Hinterkopf, Schläfen und Stirn. Ich hatte eine Hormonbehandlung, Zinktabletten-Einnahme und eine lokale Behandlung mit einer alkoholischen Haartinktur mit Minoxidil usw.. Bisher hatte ich nie wieder komplett Haare auf dem Kopf, aber sie sind mir auch nicht mehr alle ausgefallen. Meine Frage ist nun: Sollte ich vielleicht auch mal einen anderen Arzt aufsuchen, denn ich bin seitdem immer bei dem selben? Oder gibt es kaum weitere Behandlungsmaßnahmen, wenn ja dann welche? Habe ich eine reelle Chance, dass in 5 Jahren alles vorbei ist?

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Präparat „My Dok“
Ich leide seit meiner Kindheit immer wieder schubweise an kreisrundem Haarausfall. Ein Bericht in der Wirtschaftswoche über das Mittel „My Dok“ klang sehr vielversprechend. Können Sie mir mitteilen, ob My Dok mir vielleicht helfen könnte und ob es nebenwirkungsfrei ist?

26
Thymuskin und Capsicain
Seit über 2 Jahren habe ich (37 Jahre) nun A. universalis. Ich trage seither mehrere Perücken und habe mein Leben sehr gut im Griff - einzig mit Thymuskin behandle ich ab und an die Kopfhaut. Und jetzt habe ich plötzlich Flaumhaare. Soll ich das nun als gutes Zeichen sehen und hoffen, dass sich evtl. nochmals was tut in Sachen Haarwachstum - oder soll ich lieber nicht unnötig hoffen. Gäbe es evtl. eine Möglichkeit nun das eigentliche Haarwachstum anzuregen - ich habe gelesen, dass der Wirkstoff Capsaicin diesen Übergang von den Flaumhaaren zu richtigen Haaren beschleunigen könnte.

27
Finalgon super bei AA?
Mein Heilpraktiker empfahl mir Finalgon super für meine AA. Ist das sinnvoll?

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Cyclosporin, Triamcinolon, Langzeit-Zink
Ich habe erfahren, dass Ärzte in den USA Cyclosporin (lokal/systemisch) und auch Triamcinolon (lokal/intramuskulaer) anwenden. Was halten Sie davon? Inwieweit ist an eine Langzeit-Zinktherapie zu denken?

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Veränderte Haarfarbe und Haarstruktur nach Behandlung der Alopecia areata
Im Herbst 2002 wurde bei mir (weiblich) eine Alopecia areata festgestellt. Während der Behandlung erhielt ich Dermovate scalp application sowie eine mehrwöchige Cortison Minipulse Therapie. Ab Frühjahr 2003 wuchsen die Haare nach, jedoch nicht in gewohnter Weise. Die Haare sind jetzt braun, vermischt mit grauen Strähnen und unterschiedlich stark gekräuselt. Vorher hatte ich glatte, blonde, lange Haare. Ist das normal und ändert sich das wieder?

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ACTH
Ich (21 Jahre) leide seit meinem dritten Lebensjahr an Alopecia areata (univeralis). Vor ca. 3 Jahren behandelte mich ein Arzt mit dem Hormon ACTH, das in Form von Injektionen verabreicht wurde. Zu Begin dieser Therapie bekam ich 8 Spritzen in Abständen von jeweils einer Woche verabreicht. Und bis heute bekomme ich in Abständen von ca. zwei Monaten eine solche Spritze verabreicht. Nach dieser anfänglichen Stoßtherapie begannen meine Haare wieder am gesamten Körper zu wachsen! Jedoch ist mein Haar, auch bis heute, wie mit einem Baby zu vergleichen. Meine Frage wäre nun: Ist es sinnvoll diese Therapie weiter fortzusetzen oder könnten dadurch auch gesundheitliche Schäden entstehen?

"Ich leide seit ca 1 Jahr unter kreisrundem Haarausfall. Ich bekam den Tip, das Mittel ""Crinohermal fem"" zu testen. Bei dem Mittel handelt es sich um eine Haartinktur gegen hormonell bedingten Haarausfall. Mein Arzt diagnostizierte Testosteronmangel, also müsste es ja wirken. Was halten sie davon? "

Crinohermal fem enthält als Wirkstoff Estradiol und Flupredniden (Kortison). Ein möglicher positiver Effekt wäre also am ehesten auf das Kortison zurückzuführen oder durch eine spontane Rückbildung der Alopecia areata zu erklären. Ein Zusammenhang zwischen kreisrundem Haarausfall und Hormondysbalancen ist nicht herzustellen, weshalb eine Behandlung des Hormonmangels keinen positiven Einfluss auf den kreisrunden Haarausfall hat.

Dr. C. Kunte

Welche alternativen Behandlungsmethoden bestehen bei einer ausgedehten Form der Alopecia areata? Ich bin in besonderem Maße an einer Möglichkeit zur allgemeinen Immunmodulation interessiert und auch der Naturheilkunde nicht abgeneigt.

Eine kleine von uns durchgeführte Studie mit dem Immunmodulator Tacrolimus (Protopic), äußerlich angewandt, konnte bei Patienten mit ausgedehnter Alopecia areata keine Besserung des Haarstatus erbringen.

Valide Studien mit naturheilkundlichen Therapien oder Immunmodulatoren die eine Besserung versprechen liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor. Der Ansatz der Immunmodulation scheint zumindest der Richtige zu sein, denn der Immunmodulator DCP ist das derzeit effektivste Therapeutikum.

Dr. C. Kunte

Ich leide seit fünf Jahren nun an Alopecia areta totalis. Zumindest an meinen Körperhaaren kann ich seit circa einem Jahr einen positiven Wachstumsschub bemerken. Im Grunde hab ich mich mit meiner Haarlosigkeit am Kopf nun ziemlich gut abgefunden, was mir aber wirklich immer noch weh tut, ist, dass ich keine Wimpern und Augenbrauen habe. Ich würde gerne eine Cortisonbehandlung machen lassen. Würde dafür eine Stosstherapie oder lieber eine geringe Dosis Cortison in Frage kommen? DCP hab ich schon zweimal probiert, wie oft kann man diese Therapie eigentlich durchführen? Oder gibt es noch was Neues?

Zurzeit gibt es keine bahnbrechenden Neuerungen zur Behandlung der Alopecia areata und insbesondere seiner schweren und ausgedehnten Verlaufsformen.

Statt DCP zur Durchführung der topischen Immuntherapie kann bei Erfolglosigkeit von DCP auch SADBE (Quadratsäuredibutylester) verwendet werden. Das Therapieprinzip ist das gleiche. Man löst an der von Alopecia areata betroffenen Kopfhaut ein allergisches Kontaktekzem aus, welches das Haarwachstum fördern soll. Diese Behandlung kann bei einigen Patienten, bei denen DCP nicht erfolgreich war, effektiv sein. Wie auch bei der DCP-Therapie wenden wir SADBE nicht an Wimpern und Augenbrauen an, somit ist dort auch kein Haarwachstum zu erwarten.

Kortison, sei es durch lokale Injektion in die Kopfhaut, in systemischer Niedrigdosistherapie oder als Hochdosis-Steroidstoss kann angewandt werden. Bei lokaler Injektion ist nur im injizierten Areal Wiederwachstum von Haaren zu erwarten. Muldenbildung als Folge einer Fettgewebsrückbildung oder andere seltenere Nebenwirkungen sind möglich. Bei systemischer Therapie kann weder der längerdauernde Niedrigdosisbehandlung noch der Hochdosis-Stosstherapie der Vorrang gegeben werden, da keine Vergleichsstudien existieren. Man beobachtet häufig, meist am ganzen Körper, Wiederwachstum von Haaren. Sehr häufig fallen diese Haare jedoch nach Absetzen der Behandlung wieder aus. Die Behandlung sollte nur unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden, um potentielle Nebenwirkung rechtzeitig zu erkennen.

Dr. C. Kunte

Ich bin 20 Jahre alt und meine Diagnose heißt Ophiasis. Das erste Mal trat mein Haarausfall mit 14 Jahren auf. Es kam zu einem raschen Fortschritt, daraufhin hatte ich eine Cortison-Behandlung mit der Folge, dass 90% der Haare ausfielen und dann alle Haare wieder nachwuchsen. Ich hatte circa 3 Monate keine Probleme, dann jedoch kamen seitdem immer wieder neue Stellen an Hinterkopf, Schläfen und Stirn. Ich hatte eine Hormonbehandlung, Zinktabletten-Einnahme und eine lokale Behandlung mit einer alkoholischen Haartinktur mit Minoxidil usw.. Bisher hatte ich nie wieder komplett Haare auf dem Kopf, aber sie sind mir auch nicht mehr alle ausgefallen. Meine Frage ist nun: Sollte ich vielleicht auch mal einen anderen Arzt aufsuchen, denn ich bin seitdem immer bei dem selben? Oder gibt es kaum weitere Behandlungsmaßnahmen, wenn ja dann welche? Habe ich eine reelle Chance, dass in 5 Jahren alles vorbei ist?

Ophiasis ist eine Alopecia areata (AA) mit besonderem Verteilungsmuster der Haarlichtung, nämlich kahle Areale an den Schläfen und am Hinterkopf.

Beim kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) handelt es sich um eine gar nicht seltene Haarerkrankung, bei der es wie von Ihnen beschrieben zu kreisrunden kahlen Arealen an der Kopfhaut kommt. Im Extremfall können sämtliche Körperhaare ausfallen. Verantwortlich für den Ausfall der Haare sind körpereigene weiße Blutkörper, die sich an die Haarwurzel anlagern und das Haarwachstum lähmen, die Haare fallen aus und wachsen nicht mehr nach. Was dazu führt, dass sich die weißen Blutkörper um die Haarwurzel scharen ist unbekannt.

Ungünstige prognostische Faktoren für eine Abheilung der AA mit oder ohne Therapie sind frühes Erkrankungsalter, große Ausdehnung der betroffenen Herde, lange Bestanddauer der Haarlichtung, Nagelbeteiligung, ""Ophiasis-Verteilung"" und begleitende Erkrankungen wie Heuschnupfen, Neurodermitis und Asthma.

Der individuelle Verlauf der AA für den Einzelnen ist nicht vorhersehbar. Immerhin heilt bei etwa 50-60 % der betroffenen die AA im ersten Erkrankungsjahr spontan ab. Typisch ist ein Verlauf mit immer wiederkehrenden Schüben in denen Haare verloren gehen. Niemand wird Ihnen sagen können, ob Sie in 5 Jahren noch mit der AA zu tun haben oder nicht.

Zur Behandlung des kreisrunden Haarverlustes stehen eine Reihe von Präparaten zur Verfügung. Bei Patienten mit gering ausgeprägter Alopecia areata kann ein Behandlungsversuch mit Zink-Tabletten und Kortison Creme oder Lösung unternommen werden, da bei 60-80 % der Patienten eine Besserung oder eine Abheilung der kahlen Areale innerhalb weniger Monate zu erwarten ist Zu beiden Therapien existieren keine wirklich wissenschaftlich validen Studien die eine Wirksamkeit belegen, eher Berichte über positive Effekte. Die Einnahme von Zink und die Anwendung von Kortison-Lösung oder -Creme sind bei kurzfristiger Anwendung unter ärztlicher Kontrolle sehr nebenwirkungsarm. Deshalb verordnen wir häufig diese Kombinationstherapie bei kurzzeitig bestehender, nicht sehr ausgeprägter Alopecia areata. Sollte diese Therapie nicht zum Nachwachsen der Haare führen, muss die Therapie umgestellt werden.

Bei stärker ausgeprägter Alopecia areata stehen andere Therapieverfahren zur Verfügung, welche nur an wenigen darauf spezialisierten Zentren in Deutschland, meist Hautkliniken, durchgeführt werden. Die topische Immuntherapie mit DCP ist die effektivste Behandlung schwerer Formen der Alopecia areata. Ein kosmetisch akzeptables Wiederwachstum von Haaren ist unserer Erfahrung nach bei etwa 30-40 % der Patienten möglich. Die Zeit bis ein positiver Therapieeffekt eintritt, liegt bei unseren Patienten bei 16-43 Wochen. Entscheidend für einen Therapieerfolg ist die wöchentliche Auslösung einer deutlichen Ekzemreaktion an der Kopfhaut durch DCP. Bei einigen unserer Patienten ist während einer DCP-Behandlung ein Schub einer AA eingetreten, die zugewonnenen Haare sind erneut ausgefallen. Unserer Erfahrung nach ist ein akuter Schub einer AA durch eine DCP Therapie nicht zu beeinflussen. Gegebenenfalls kann die Behandlung dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut versucht werden. Zahlreiche Studien belegen die Effektivität der DCP-Therapie. Führt eine mehrmonatige Therapie mit DCP nicht zum Erfolg, kann mit einer ähnlich wirkenden Substanz, der Quadratsäure, ein erneuter Behandlungsversuch unternommen werden.

Regaine, äußerliches Minoxidil, zur Behandlung der Alopecia areata hat in einigen kleineren Studien zum Teil gute Effekte gezeigt, insgesamt ist jedoch eine abschließende Beurteilung dieser Therapie nicht möglich. Bei einigen unserer Patienten hat sich der Haarstatus unter Regaine Behandlung gebessert. Ob dies nun ein spezifischer Therapieeffekt war oder nicht, lässt sich nicht abschließend klären. Auf jeden Fall sollte die Behandlung nur unter hautärztlicher Kontrolle erfolgen.

Bei innerlicher Behandlung mit Kortison oder Immunsuppressiva müssen sorgfältig der Nutzen der Behandlung und deren Risiken bedacht werden. Insbesondere nach Absetzen einer innerlichen Kortison-Therapie fallen die Haare meist wieder aus. Eine kleine von uns durchgeführte Studie mit dem Immunmodulator Tacrolimus (Protopic), äußerlich angewandt, konnte bei Patienten mit ausgedehnter Alopecia areata keine Besserung des Haarstatus erbringen.

Dr. C. Kunte

Ich leide seit meiner Kindheit immer wieder schubweise an kreisrundem Haarausfall. Ein Bericht in der Wirtschaftswoche über das Mittel „My Dok“ klang sehr vielversprechend. Können Sie mir mitteilen, ob My Dok mir vielleicht helfen könnte und ob es nebenwirkungsfrei ist?

Trotz intensiver Recherche im Internet konnte ich leider keine Informationen zu Studien, Inhaltsstoffen oder ähnlichem zu dem erwähnten Präparat finden. Das einzige, was ich entdeckt habe, sind Anmerkungen in Diskussionsforen. Hier wurde darauf hingewiesen, dass der Herr, der als Werbeträger für dies Produkt auftritt, dies in vergangener Zeit immer wieder getan hat. Studien oder ähnliches lägen nicht vor. Inhaltsstoffe seien Aminosäuren.

Da es weder Studien noch detaillierte Informationen zu diesem Produkt gibt ist nicht davon auszugehen, dass mit positiven Effekten auf das Haarwachstum gerechnet werden kann.

Dr. C. Kunte

Seit über 2 Jahren habe ich (37 Jahre) nun A. universalis. Ich trage seither mehrere Perücken und habe mein Leben sehr gut im Griff - einzig mit Thymuskin behandle ich ab und an die Kopfhaut. Und jetzt habe ich plötzlich Flaumhaare. Soll ich das nun als gutes Zeichen sehen und hoffen, dass sich evtl. nochmals was tut in Sachen Haarwachstum - oder soll ich lieber nicht unnötig hoffen. Gäbe es evtl. eine Möglichkeit nun das eigentliche Haarwachstum anzuregen - ich habe gelesen, dass der Wirkstoff Capsaicin diesen Übergang von den Flaumhaaren zu richtigen Haaren beschleunigen könnte.

Thymus-Peptide wie in Thymuskin enthalten werden bereits seit Jahren zur Stimulierung des Haarwachstums propagiert. Angewendet werden sie vor allem in Form von Shampoos. Vor einigen Jahren gab es viel Wirbel um das Präparat Thymuskin. Das Präparat Versprach Hilfe zur Behandlung verschiedener Haarausfallerkrankungen wie Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall). Seither ist es sehr ruhig geworden um dieses Präparat. Wissenschaftliche Arbeiten an größeren Patientenzahlen die einen klaren Nutzen dieses Mittels belegen, wurden nicht mehr veröffentlicht. Wir haben in unserer Haarsprechstunde bereits zahlreiche Patienten betreut, die Thymuskin ausprobiert hatten. Auch unserer Erfahrung nach ist von einer spezifischen Wirkung nicht auszugehen.

Das von Ihnen beschriebene Wachstum von Flaumhaaren beruht am ehesten auf einer spontanen Rückbildung der Alopecia areata Aktivität. Wie lange das Haarwachstum anhält, ob alle Haare wieder vollständig nachwachsen und ob die Alopecia areata dann wieder einsetzt kann kein Mensch vorhersehen.

Zur Behandlung der Alopecia areata werden zahlreiche Präparate eingesetzt. Zu den meisten liegen keinerlei veröffentlichte Wirksamkeitsnachweise vor. Dies gilt auch für Capsaicin, das therapeutisch zur Behandlung therapieresistenter Formen von Juckreiz eingesetzt wird.

Dr. C. Kunte

Mein Heilpraktiker empfahl mir Finalgon super für meine AA. Ist das sinnvoll?

Die Empfehlung des Heilpraktikers die Rheumasalbe Finalgon super anzuwenden hat folgenden Hintergrund: Die Salbe führt zu einer verstärkten Durchblutung der Kopfhaut und z. T. erheblichen Reizung derselben. Die Hoffnung ist das Wiederwachstum der Haare hierdurch anzuregen. Bislang gibt es über dieses Therapeutikum keinerlei Behandlungsstudien, so dass seine Wirksamkeit nicht beurteilt werden kann.

Dr. C. Kunte

Ich habe erfahren, dass Ärzte in den USA Cyclosporin (lokal/systemisch) und auch Triamcinolon (lokal/intramuskulaer) anwenden. Was halten Sie davon? Inwieweit ist an eine Langzeit-Zinktherapie zu denken?

Die Lokale Anwendung von Cyclosporin ist möglich, die Wirksamkeit aber eher als sehr gering einzuschätzen. Entscheidend ist sicher auch die Grundlage (Salbe, Creme, Lösung) in der dies Medikament verabreicht wird. In einer Studie mit einer ähnlichen Substanz zeigte sich keine Wirkung. Die systemische Gabe von Cyclosporin bei Alopecia areata ist aufgrund potentieller Nebenwirkungen, wie Nierenschädigung und Auslösung von Tumoren, abzulehnen.

Triamcinolon ist ein Kortison. Die äußerliche Anwendung bei lange bestehender Alopecia areara ist wenig erfolgversprechend. Innerlich gegeben zeigen viele Patienten auf Kortison ein zunächst gutes Ansprechen mit Haarwuchs. Nach Absetzen der Therapie fallen die Haare meist wieder aus.

Zink kann unter ärztlicher Kontrolle auch länger gegeben werden.

Dr. C. Kunte

Im Herbst 2002 wurde bei mir (weiblich) eine Alopecia areata festgestellt. Während der Behandlung erhielt ich Dermovate scalp application sowie eine mehrwöchige Cortison Minipulse Therapie. Ab Frühjahr 2003 wuchsen die Haare nach, jedoch nicht in gewohnter Weise. Die Haare sind jetzt braun, vermischt mit grauen Strähnen und unterschiedlich stark gekräuselt. Vorher hatte ich glatte, blonde, lange Haare. Ist das normal und ändert sich das wieder?

Bei Patienten bei denen nach einer Alopecia araeta Haare wieder nachwachsen ist es ein häufiges Phänomen, dass die Haarfarbe und Haartextur verändert ist. Häufig wachsen zunächst unpigmentierte, weiße Haare nach, die meist auch dünner sind. Wir haben in unserer Haarsprechstunde auch Patienten betreut, deren Haarfarbe sich von blond nach braun verändert haben, ebenso einen Patienten der zuvor lockige Haare hatte und nach Alopecia areata glatte. Da die Alopecia areata eine Erkrankung ist deren Verlauf von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar ist kann Ihnen niemand sagen, ob und wann die Haare wieder so wie vorher nachwachsen oder ob der Haarverlust irgendwann einmal wieder auftreten wird. Da bei Ihnen die Haare wieder nachwachsen ist dies jedoch ein sehr positives Zeichen.

Dr. C. Kunte

Ich (21 Jahre) leide seit meinem dritten Lebensjahr an Alopecia areata (univeralis). Vor ca. 3 Jahren behandelte mich ein Arzt mit dem Hormon ACTH, das in Form von Injektionen verabreicht wurde. Zu Begin dieser Therapie bekam ich 8 Spritzen in Abständen von jeweils einer Woche verabreicht. Und bis heute bekomme ich in Abständen von ca. zwei Monaten eine solche Spritze verabreicht. Nach dieser anfänglichen Stoßtherapie begannen meine Haare wieder am gesamten Körper zu wachsen! Jedoch ist mein Haar, auch bis heute, wie mit einem Baby zu vergleichen. Meine Frage wäre nun: Ist es sinnvoll diese Therapie weiter fortzusetzen oder könnten dadurch auch gesundheitliche Schäden entstehen?

ACTH ist das adrenocorticotrope Hormon, das üblicherweise im Hypophysenvorderlappen produziert wird und in der Nebennierenrinde die Ausschüttung von Kortisol fördert. Normalerweise führt dann, vereinfacht gesagt, ein erhöhter Kortisolspiegel zu einer verminderten ACTH Produktion und somit verminderten Kortisolausschüttung. Spritz Ihr Arzt ACTH steigt der Kortisolspiegel im Blut deutlich an, was im Endeffekt einer Kortisontherapie gleichkommt. Die Behandlung der Alopecia areata mit ACTH ist kein Standardverfahren.

Dr. C. Kunte

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