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Fragenarchiv - Beginn, Ausprägung und Verlauf des anlagebedingten Haarausfalls

Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Themen in dieser Archiv-Rubrik

21
Androgenetische Alopezie und schlechte Haarqualität
Ich beobachte bei mir seit längerer Zeit Haarausfall insbesondere an den Schläfen und Geheimratsecken. Dabei ergrauen sie an dieser Stelle besonders stark! Außerdem ist die gesamte Haarqualität sehr schlecht geworden. Kann eine androgenetische Alopezie mit der schlechten Haarqualität zusammenhängen oder sind das zwei verschiedene Dinge?

22
Endzustand vorhersagbar?
Ich bin 30 Jahre und bei mir hat sich der Scheitel jetzt etwas gelichtet. Es gibt keine Vorbelastung durch die Eltern. Kann man allgemein abschätzen, wann der Endzustand erreicht ist?

23
Bessere Prognose der weiblichen Form bei Männern?
Wenn jetzt Männer an der weiblichen Form des anlagebedingten Haarausfalls leiden, verhält es sich dann genauso wie bei Frauen, dass heißt, eine Glatzenbildung ist eher unwahrscheinlich?

24
Anlagebedingter Haarausfall innerhalb von 4 Wochen?
Ich bin durch die Eltern nicht vorbelastet und habe eigentlich nie Haarprobleme gehabt. Jetzt haben sich innerhalb einiger wochen (3-4) die Haare besonders entlang des Scheitels ziemlich gelichtet. Ist es möglich, das auch anlagebedingter haarausfall sehr schnell (innerhalb einiger wochen) verlaufen kann?

25
Flaumhaarbildung am Kopf, Haarwuchs an Nacken und Schultern
Seit ca. 1 Jahr bemerke ich (27) an mir folgende Veränderungen: dünner werdendes Haar mit Flaumhaarbildung, Haarwuchs am Nacken/Schultern, Gewichtszunahme, zunehmende körperliche Erschöpfung. Sind das Anzeichen einer homonellen Umstellung? Welcher Arzt kann meinen Homonhaushalt überprüfen? Ist die Bildung von Flaumhaaren am Kopf ein typisches Anzeichen für anlagebdingten Haarausfall?

26
Flaumhaare und Ergrauen bei androgenetischer Alopezie?
Aufgefallen ist mir der Haarausfall bereits im Alter von ca. 17 Jahren (leichte Geheimratsecken). Bis zu meinem 20. Lebesjahr schritt der HA sehr schleichend voran, wobei sich die Geheimratsecken nur unwesentlich vergrößerten. Seit ca 4-5. Monaten bemerke ich aber,dass meine Haare im Allgemeinen wesentlich dünner werden. Zudem bemerke ich,dass ich extrem viele Flaumhaare bekommen habe, letzlich sich die Zahl der Haare aber nicht extrem verringert hat. Was mich ebenfalls beunruhigt ist, dass am Hinterkopf (Haarwirbel) weiße Haare (im Alter von 20 Jahren!) zum Vorschein kommen. Habe nun die Frage,ob diese Phänomene augrund einer anderen Störung auftreten, oder aber Behgleiterscheinungen der androgenetischen Alopezie sind?

27
Haardichte und Haarwechsel bei Personen ohne anlagebedingten Haarausfall
Ist die Haardichte beim nicht von anlagebedingtem Haarausfall Betroffenen auf dem Kopf überall gleich? Ich meine gehört zu haben, dass sie an den Seiten und am Hinterkopf bis zu zehn mal höher ist als am Oberkopf? Ist der Haarausfall/Haarwechsel beim nicht von anlagebedingtem Haarausfall Betroffenen auf dem Kopf überall gleich stark, gibt es Unterschiede der Anagenphasendauer bei verschiedenen Kopfregionen?

28
Haarwuchs am Körper im Alter zunehmend?
Nimmt der Haarwuchs am Körper mit zunehmenden Alter zu oder wird er irgendwann ( mit 25, 30 ,??? Jahre) gestoppt?

29
Verkümmerte Haare auch bei anderen Haarerkrankungen außer anlagebedingtem Haarausfall
Ist die androgenetische Alopezie die einzige Haarerkrankung, die verursacht, dass die Haare verkümmern und dünn werden oder gibt es noch andere Haarerkrankungen, die das auch bewirken? Wenn ja, welche?

30
Absterben von Haarfollikeln abrupt oder langsam?
Ist es immer so, dass die Haare ausfallen und selbst der Haarfollikel, der gerade noch ein kräftiges Haar abgestoßen hat, sofort mit der Produktion aufhört und gar kein Haar, auch kein verkümmertes mehr hervorbringt? Oder durchläuft der Follikeltod nicht jedes Mal mehrere Phasen der Verkümmerung, bevor er endgültig stirbt?

Ich beobachte bei mir seit längerer Zeit Haarausfall insbesondere an den Schläfen und Geheimratsecken. Dabei ergrauen sie an dieser Stelle besonders stark! Außerdem ist die gesamte Haarqualität sehr schlecht geworden. Kann eine androgenetische Alopezie mit der schlechten Haarqualität zusammenhängen oder sind das zwei verschiedene Dinge?

Die androgenetische Alopezie und schlechte Haarqualität hängen klassischerweise nicht zusammen. Die androgenetische Alopezie entsteht unter dem Einfluss von Androgenen bei genetischer Veranlagung. Die Androgene führen zu einer Miniaturisierung der Haare, dass heißt die Haare werden immer kleiner und feiner, bis sie dann eines Tages ganz ausfallen. Haarbruch und Haarspliss sind eine Folge der auf die Hülle des Haares (Kortex) einwirkenden Einflüsse wie starkes Bürsten und Toupieren, alle Sprays und Kosmetika für das Haar, intensives Fönen, Sonnenlicht, Salzwasser usw. Je länger ein Haar ist, desto länger ist es diesen Einflüssen ausgesetzt. Deshalb finden sich diese Erscheinungen auch vornehmlich bei langen Haaren. Abhilfe schafft Schneiden und vorsichtiger Umgang mit den Haaren. Haare bei androgenetischer Alopezie sollten gegenüber äußeren Einflüssen nicht empfindlicher sein, da die Haarhülle (Kortex) nicht verändert ist.

Dr. C. Kunte

Ich bin 30 Jahre und bei mir hat sich der Scheitel jetzt etwas gelichtet. Es gibt keine Vorbelastung durch die Eltern. Kann man allgemein abschätzen, wann der Endzustand erreicht ist?

Bei welchem Ausmaß und in welchem Alter die Glatzenbildung stoppt, kann man vorher nie sagen. Als Anhaltspunkt kann gelten: Wer mit 30 noch relativ viele Haare hat, wird auch noch mit 40 oder 50 Haare am Kopf haben.

Prof. Dr. H. Wolff

Wenn jetzt Männer an der weiblichen Form des anlagebedingten Haarausfalls leiden, verhält es sich dann genauso wie bei Frauen, dass heißt, eine Glatzenbildung ist eher unwahrscheinlich?

Beim weiblichen Ausfallsmuster, das bei etwa 20% der betroffenen Männer tut etwas dagegen, also wendet entweder Propecia oder Regaine an. Beide Mittel wirken am besten am Oberkopf, also im Haarwirbel oder Mittelscheitel. Bei den Geheimratsecken wirken sie auch, aber nicht so gut.

Prof. Dr. H. Wolff

Ich bin durch die Eltern nicht vorbelastet und habe eigentlich nie Haarprobleme gehabt. Jetzt haben sich innerhalb einiger wochen (3-4) die Haare besonders entlang des Scheitels ziemlich gelichtet. Ist es möglich, das auch anlagebedingter haarausfall sehr schnell (innerhalb einiger wochen) verlaufen kann?

Wichtig wäre hier noch eine Altersangabe: Mit 17 oder 18 wäre eine schnelle Ausbildung der androgenetischen Alopezie theoretisch möglich (wenn auch selten). Wenn Sie über 25 sind, handelt es sich wahrscheinlich um einen Haarausfall anderer Ursache. Bei rascher Haarlichtung am häufigsten ist eine Alopecia areata, ein immunologisch bedingter Haarausfall. Zur Diagnostik sollten Sie sich bei einem Dermatologen vorstellen, damit dieser ggf. auch Störungen wie Eisenmangel, Schilddrüsen-Überfunktion oder eine Syphilis, die theoretisch auch in Frage kommt, ausschliessen kann. Alle diese Formen des Haarausfalls sind reversibel, das heisst, die Haare können nach Beseitigung der Ursache komplett wieder nachwachsen.

Prof. Dr. H. Wolff

Seit ca. 1 Jahr bemerke ich (27) an mir folgende Veränderungen: dünner werdendes Haar mit Flaumhaarbildung, Haarwuchs am Nacken/Schultern, Gewichtszunahme, zunehmende körperliche Erschöpfung. Sind das Anzeichen einer homonellen Umstellung? Welcher Arzt kann meinen Homonhaushalt überprüfen? Ist die Bildung von Flaumhaaren am Kopf ein typisches Anzeichen für anlagebdingten Haarausfall?

Androgene (männliche Geschlechtshormone) führen bei entsprechender erblicher Belastung zu einer Miniaturisierung der Haare. Dies bedeutet, das die Wachstumsphase der Haare immer kürzer, somit die Haare immer dünner und kleiner werden, bis nur mehr Flaumhaare zurückbleiben und die Haare dann irgendwann vollständig verschwinden. Dies ist der typische Verlauf beim anlagebedingten Haarverlust.

Auf der anderen Seite führen Androgene aber am Körper zu verstärktem Haarwuchs, vornehmlich an den für das einzelne Geschlecht typischen Arealen. Bei Männern nimmt die Körperbehaarung auch jenseits des 20. Lebensjahres noch zu, um dann zu stagnieren und in höherem Lebensalter wieder abzunehmen. Je nach ethnischer Abstammung ist die Körperbehaarung auch sehr unterschiedlich stark ausgeprägt. Während der blonde und hellhäutige Mitteleuropäer kaum Haare am Körper aufweist, hat der dunkelhaarige und -häutige Südeuropäer häufig eine sehr üppige Körperbehaarung. Zur Abklärung hormoneller Störungen beim Mann ist der Androloge/Dermatologe oder ein Endokrinologe/Internist der richtige Ansprechpartner.

Dr. C. Kunte

Aufgefallen ist mir der Haarausfall bereits im Alter von ca. 17 Jahren (leichte Geheimratsecken). Bis zu meinem 20. Lebesjahr schritt der HA sehr schleichend voran, wobei sich die Geheimratsecken nur unwesentlich vergrößerten. Seit ca 4-5. Monaten bemerke ich aber,dass meine Haare im Allgemeinen wesentlich dünner werden. Zudem bemerke ich,dass ich extrem viele Flaumhaare bekommen habe, letzlich sich die Zahl der Haare aber nicht extrem verringert hat. Was mich ebenfalls beunruhigt ist, dass am Hinterkopf (Haarwirbel) weiße Haare (im Alter von 20 Jahren!) zum Vorschein kommen. Habe nun die Frage,ob diese Phänomene augrund einer anderen Störung auftreten, oder aber Behgleiterscheinungen der androgenetischen Alopezie sind?

Die androgenetische Alopezie des Mannes ist gekennzeichnet durch eine durch Dihydrotestosteron bedingte Verkürzung der Wachstumsphase des Haares. Die Haare werden mit der Zeit immer kleiner und feiner (Flaumhaare), bis sie dann ganz wegbleiben können (erst dann sinkt die Zahl der Haare) und eine Glatze entstanden ist. Ob und wieweit dieser Prozess sich ausbildet ist genetisch bestimmt. Typisch auf jeden Fall ist, dass sich bevor sich eine Glatze bildet ein Flaum die Kopfhaut bedeckt.

Grauwerden ist eigentlich kein Grauwerden, sondern ein Weißwerden. Die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) an den Haarwurzeln können zu einem genetisch vorgegebenen Zeitpunkt die Funktion einstellen. Ein zuvor pigmentiertes Haar wird weiß. Die Mischung weißer und farbiger Haare lässt den Eindruck grauen Haares entstehen. Bei Grauwerden vor dem 20. Lebensjahr spricht man von frühzeitigem Ergrauen. Die Ausbildung weißer Haare ist unabhängig von der AGA zu sehen.

Dr. C. Kunte

Ist die Haardichte beim nicht von anlagebedingtem Haarausfall Betroffenen auf dem Kopf überall gleich? Ich meine gehört zu haben, dass sie an den Seiten und am Hinterkopf bis zu zehn mal höher ist als am Oberkopf? Ist der Haarausfall/Haarwechsel beim nicht von anlagebedingtem Haarausfall Betroffenen auf dem Kopf überall gleich stark, gibt es Unterschiede der Anagenphasendauer bei verschiedenen Kopfregionen?

Generell gibt es keine grossen Unterschiede in der Haardichte der verschiedenen Kopfregionen. Auf keinen Fall ist hier der Faktor 10 im Spiel.

Birch et al. haben 377 englische Frauen untersucht. Bei 35-jährigen Frauen war die mittlere Haardichte 293 +/- 61 Haare pro Quadratzentimeter, bei 70-jährigen nur noch 211 +/- 55 Haare. (Birch, M.P., Messenger, J.F., Messenger, A.G.: Hair density, hair diameter and the prevalence of female pattern hair loss, Br J Dermatol 144:297-304).

Bei Männern ist die Haardichte etwa 200 pro Quadratzentimeter\[,.\] dafür sind die Haare meist kräftiger.

Auch in der Dauer der Anagenphasen, und damit im Haarwechsel, gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Kopfregionen.

Prof. Dr. H. Wolff

Nimmt der Haarwuchs am Körper mit zunehmenden Alter zu oder wird er irgendwann ( mit 25, 30 ,??? Jahre) gestoppt?

Mit fortschreitendem Alter nimmt der Haarwuchs an bestimmten Körperstellen zu. Zu diesen Haaren, die sich vergrössern können, gehören die Augenbrauen, die Härchen im Naseneingang und die im Gehörgang. Die allgemeine Körper- und Sexualbehaarung nimmt in der Regel nicht zu.

Prof. Dr. H. Wolff

Ist die androgenetische Alopezie die einzige Haarerkrankung, die verursacht, dass die Haare verkümmern und dünn werden oder gibt es noch andere Haarerkrankungen, die das auch bewirken? Wenn ja, welche?

In seltenen Fällen können vernarbende Kopfhauterkrankungen auftreten, die zum Verkümmern der Haarwurzeln führen. Diese Erkrankungen heissen Pseudopelade Brocq, Lichen ruber follicularis oder frontal fibrosierende Alopezie. Die Differenzialdiagnose der androgenetische Alopezie (erblich-hormoneller Haarausfall) erkennt man am typischen Lichtungsmuster der Kopfhaare (Geheimratsecken, Tonsur-Lichtung).

Prof. Dr. H. Wolff

Ist es immer so, dass die Haare ausfallen und selbst der Haarfollikel, der gerade noch ein kräftiges Haar abgestoßen hat, sofort mit der Produktion aufhört und gar kein Haar, auch kein verkümmertes mehr hervorbringt? Oder durchläuft der Follikeltod nicht jedes Mal mehrere Phasen der Verkümmerung, bevor er endgültig stirbt?

Bei der androgenetischen Alopezie Miniaturisieren die Haare. Das heißt über mehrere Haarzyklen hinweg werden die Haare immer kleiner und feiner, bis sie dann endgültig verkümmern. Dieser Prozess setzt normalerweise nicht abrupt ein.

Dr. C. Kunte

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