Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
DHT gilt eigentlich als Androgen mit „schlechter“ Wirkung. DHT ist durch Entstehung durch das 5alpha Reduktase I Enzym an der Talgdrüse für die Ausbildung der Akne mitverantwortlich. DHT ist durch Entstehung durch das 5alpha Reduktase II Enzym an der Prostata für die gutartige Prostatavergrößerung und am Haarfollikel des Kopfes für die androgenetische Alopezie erforderlich. Im erwachsenen Organismus gibt es keine essentiellen Funktionen für das Hormon DHT.
Bei männlichen Föten ist DHT für die normale Ausbildung der Geschlechtsorgane wichtig.
Das für die Ausbildung der Alopezie entscheidende Androgen ist Dihydrotestosteron (DHT). Es wird mittels zweier Isoenzyme mit unterschiedlichen Gewebeverteilungen, den 5a-Reduktasen Typ I und II, aus Testosteron metabolisiert. Die Kenntnis, dass DHT für die androgenetische Alopezie weit wichtiger ist als Testosteron, hat ihren Ursprung in einem Artikel, der 1974 von Imperato-McGinley et al. in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde. Anhand von 24 Männern aus 13 Familien des Dorfes Salinas in der Dominikanischen Republik beschrieben die Autoren ein bemerkenswertes Syndrom, das bedingt ist durch einen autosomal rezessiven 5a-Reduktase-Typ-II Mangel. Betroffene Männer kommen mit dem äußeren Genitale von Mädchen zur Welt, sind also Pseudohermaphroditen. Bis zur Pubertät wachsen sie als Mädchen auf. Im Alter von etwa 12 Jahren kommt es jedoch zur Ausbildung eines normalen männlichen Genitale, weswegen sie in dem Dorf als Guevedoces („Eier mit 12“) bezeichnet werden. Die Jungen entwickelten sich zu normalen Männern mit regulären Testosteronspiegeln, aber – bedingt durch den genetischen 5a-Reduktasemangel – stark erniedrigten Dihydrotesteroren (DHT)-Spiegeln. Bemerkenswert ist, daß diese Männer lebenslang von Akne, androgenetischer Alopezie und benigner Prostatahyperplasie verschont bleiben. Der primäre Realisationsfaktor der androgenetischen Alopezie ist also nicht Testosteron, sondern DHT. Trifft das Hormon auf entsprechende genetisch programmierte Haarfollikel,kommt es zu folgenden Sekundärphänomenen:
- Verkürzung der Anagenphasen
- Vermehrung der Telogenhaare im Trichogramm
- Verschmächtigung der Haarfollikel
- Verdünnung der Haarschäfte
- kräftige Terminalhaare wandeln sich in dünne Vellushaare um
- die Haarzahl nimmt kontinuierlich ab
Da Männer mit androgenetischem Haarausfall in der frontal betroffenen Kopfhaut signifikant höhere 5a-Reduktase-Aktivitäten und DHT-Spiegel aufweisen als in okzipitaler Kopfhaut, erscheint die Senkung des DHTSpiegels durch Hemmung der 5a-Reduktase-Aktivität als vielversprechender Therapieansatz der androgenetischen Alopezie, was zunächst im Tiermodell der Bärenmakaken (stumptail macaques) untersucht wurde.
Dr. C. Kunte
Es gibt dort keinen Zusammenhang. Es handelt sich um eine elektrostatische Aufladung der Haare, zum Beispiel wenn man viel mit Gummihaltigen Sohlen (Turnschuhe ?) unterwegs ist. Also ggf. andere Schuhe anziehen. Am Haar selbst helfen Spülungen nach dem Waschen, da diese die elektrostatische Aufladung verringern durch ihren sauren pH - Wert.
Dr. C. Peter
Von Computerbildschirmen kommt kein Haarausfall. Es ist eher so, wie Sie selbst schon vermuten: Als Betroffener beobachtet man sein Umfeld genauer .... Betroffen wird aber einfach jeder, ob Fußballer (Zidane u.a.), Schauspieler (Ochsenknecht u.a.) oder Politiker (Struck u.a.). Entscheidend beim erblich-hormonellen Haarausfall ist allein die genetische Veranlagung. Zur Therapie gibt es zwei gut wirksame Produkte: Die 5%ige Minoxidillösung (Regaine) und die 1 mg Finasteridtablette (Propecia).
Prof. Dr. H. Wolff
Die Übersäuerung der Kopfhaut als Ursache für Haarausfall taucht leider immer wieder in den Medien auf. Wissenschaftlich ist es kompletter Unsinn!! Leider gelingt es den Geschäftemachern hinter diesem abstrusen Konzept immer wieder, den Leuten ihre teuren aber völlig wirkungslosen Produkte zu verkaufen.
Prof. Dr. H. Wolff
Die Zahl der ausfallenden Haare ist gar nicht so entscheidend. Wenn täglich 150 Haare ausfallen, dafür aber wieder 150 neu zu wachsen beginnen, stimmt die Bilanz. Andererseits verlieren viele Männer mit anlagebedingtem Haarausfall gar nicht so viele Haare pro Tag. Allerdings wachsen bei ihnen insgesamt leider noch weniger kräftige Terminalhaare nach als ausfallen.
Prof. Dr. H. Wolff
Bei richtiger Anwendung der Haarfärbemittel ist Haarverlust nicht zu befürchten.
Prof. Dr. H. Wolff
Ein Zusammenhang zwischen chronischer Prostatitis und Haarverlust ist nicht bekannt. Die Bestimmung von DHT im Serum (Blut) ist prinzipiell möglich. In der Regel finden sich bei einer androgenetischen Alopezie allerdings keine erhöhten DHT-Spiegel im Blut. Die gutartige abakterielle Prostatavergrößerung tritt bei den meisten Männern ab einem mittleren bis höheren Lebensalter auf. Ursächlich sind auch hier, wie bei der androgenetischen Alopezie Gene und Androgene (DHT). Die Häufigkeit einer Prostatitis bei gutartiger abakterieller Prostatavergrößerung ist mir nicht bekannt, ebenso nicht ob ein direkter Zusammenhang besteht. Hier kann Ihr Urologe weiterhelfen. Die Behandlung der benignen Prostatavergrößerung mit zum Beispiel Finasterid kann hier die Symptome bessern und ebenso einen günstigen Einfluss auf den Haarstatus haben. Ob jedoch eine Besserung der Prostatitis zu erwarten ist kann ich nicht beurteilen. Ich würde eine Besserung nur erwarten, wenn Ihr Urologe einen Zusammenhang zwischen Prostatitis und gutartiger abakterieller Prostatavergrößerung sieht.
Dr. C. Kunte
Prinzipiell können veränderte Stoffwechselbedingungen zu einer Veränderung des Haarstatus führen. Erhöhter Alkoholkonsum kann verstärktes Schwitzen und eventuell auch eine verstärkte Talgproduktion zur Folge haben, was zu stärker fettenden Haaren führen kann. Sind Haare allerdings fettig, glänzen diese in der Regel stärker. Eine durch falsche Ernährung oder überhöhten Alkoholkonsum ausgelöste Fettleber oder gar Leberzirrhose kann erhöhte Östrogenspiegel (weibliche Geschlechtshormone) im Blut auch bei Männern bedingen. Der Haarstatus würde sich hierdurch jedoch eher verbessern. Trotzdem ist natürlich von regelmäßigem und erhöhtem Alkoholkonsum dringend abzuraten.
Dr. C. Kunte
Der genannte zeitliche Zusammenhang ist durchaus auffällig. Auch Ihre Argumentation mit dem erhöhten ""Substratangebot"" (Testosteron) und dem sich deswegen auch erhöhenden ""Produktanfall"" (Dihydrotestosteron, DHT) ist prinzipiell schlüssig. Allerdings ist die Testosteronerhöhung durch sportliche Aktivität meines Wissens marginal gering, so dass in der Regel kein verstärkter Haarausfall durch deswegen erhöht anfallende DHT-Spiegel auftreten sollte.
Prof. Dr. H. Wolff
Testosteron ist wichtig für Muskelwachstum, Knochendichte und Potenz. Mesterolon ist kein geeignetes Potenzmittel. Auch sind Androgene nur dann günstig für die Potenz, wenn ein absoluter Androgenmangel vorliegt, wie z.B. bei kastrierten Männern.
Prof. Dr. H. Wolff