Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Ihr Dermatologe hat recht. Finasterid 1 mg (Propecia®) wird von etwa 1,5 Millionen Männern weltweit eingenommen, ohne dass es jemals zu ernsten Nebenwirkungen gekommen wäre. Genitalfehlbildungen von männlichen Babys sind nicht zu erwarten, wenn das Mittel vom Vater eingenommen wird.
Prof. Dr. H. Wolff
Unter dem Einfluss von Androgenen (männliche Geschlechtshormone), vornehmlich DHT, kommt es bei genetischer Disposition zu einem Ausfall von Haaren am Kopf. Im Gegensatz hierzu nimmt die Körperbehaarung bei Männern mit Beginn der Pubertät und dem Ansteigen der Androgenspiegel im Blut zu. Noch nicht abschließend geklärt ist, welches der beiden Isoenzyme der 5a-Reduktasen vornehmlich in den Haarfollikeln der Körperbehaarung für die Bildung des DHT verantwortlich ist. Finasterid ist ein selektiver Inhibitor der 5a-Reduktase Typ I. Im Rahmen der zahlreichen Studien zu Finasterid (Propecia) sind Nebenwirkungen wie verstärktes Wachstum von Körperhaaren nicht beschrieben worden.
Dr. C. Kunte
Propecia hat keinerlei Einfluss auf die Körperbehaarung gezeigt, weder in den Studien, noch in meiner Sprechstunde.
Prof. Dr. H. Wolff
Dihydrotestosteron (DHT) ist die erst in den Zielzellen gebildete Wirkform des Testosteron. Entwicklung und Funktion von Prostata und Bläschendrüsen, Körperbehaarung männlichen Typs, Bartwuchs, die Funktion der Talgdrüsen aber auch die Abnahme der Kopfbehaarung bei genetischer Disposition sind Prozesse, die vom DHT gesteuert werden.
Propecia hat keinerlei Einfluss auf die Körperbehaarung gezeigt, weder in den Studien, noch in meiner Sprechstunde.
Prof. Dr. H. Wolff
In der 5-Jahres-Studie sind keine Langzeitnebenwirkungen aufgetreten. Im Gegenteil: Nebenwirkungen traten mit zunehmender Therapiedauer immer seltener auf.
Prof. Dr. H. Wolff
Diese Frage lässt sich naturgemäß erst 10 - 20 Jahre nach Einführung von Finasterid 1 mg (Propecia) beantworten. Das Schwestermedikament Proscar (enthält 5 mg Finasterid) gegen Prostatavergrösserung ist nun schon bald 10 Jahre auf dem Markt, ohne dass Langzeitnebenwirkungen aufgetreten wären.
Beim derzeitigen Kenntnisstand kann ich mir nur eine ""Nebenwirkung"" vorstellen: Männer über 50 Jahre, die Propecia/Finasterid einnehmen, werden vielleicht später seltener von Prostatavergrösserung geplagt als Männer, die dieses potenziell prophylaktische Medikament nicht einnehmen. Meiner Ansicht nach spricht also derzeit nichts gegen eine Langzeiteinnahme von Propecia.
Prof. Dr. H. Wolff
Sorge bezüglich Langzeitnebenwirkungen von Propecia (Finasterid 1 mg) müssen Sie nicht haben. Der Wirkstoff Finasterid wird in einer fünffach höheren Dosierung seit Anfang der 90er Jahre als Proscar (5 mg Finasterid) bei Millionen von Männern als Langzeittherapeutikum zur Behandlung einer gutartig vergrößerten Prostata problemlos eingesetzt .
Dr. C. Kunte
Schuppenbildung als Nebenwirkung einer Finasteridtherapie ist nicht bekannt und auch nicht zu erwarten. Es gibt zahlreiche Ursachen für schuppende Kopfhaut wie Irritationen, Schuppung bei trockener Kopfhaut, seborrhoisches Kopfekzem, Schuppenflechte, Neurodermitis, Pilzerkrankungen und vieles mehr. Deshalb steht vor Therapie immer die Diagnose, die in diesem Fall durch Ihren Hautarzt gestellt werden sollte. Aus diesem Grund ist die Empfehlung irgendeines Schuppenshampoos nicht sinnvoll.
Dr. C. Kunte
Finasterid 1mg/Tag (Propecia) hat keinen Einfluss auf den Bartwuchs oder die Körperbehaarung. Dies zeigt die klinische Erfahrung mit unseren Patienten. Auch im Rahmen der Finasterid-Studien sind Veränderungen der Körperbehaarung nicht gehäuft aufgetreten. Der Grund liegt wohl daran, dass Finasterid nur den Typ II des Enzyms 5-alpha-Reduktase hemmt (der ist für das Kopfhaarwachstum relevant). Nicht gehemmt wird dagegen der Typ I des Enzyms, der für die Bart- und Körperbehaarung verantwortlich sein soll.
Veränderungen des Bartwuchses werden von Patienten während einer Finasterid-Therapie extrem selten geschildert. Diese Beobachtungen beruhen am ehesten auf subjektiver Wahrnehmung. Wir Ärzte konnten entsprechende Veränderungen nicht beobachten.
Prof. Dr. H. Wolff
Die Augenbrauen-Haarfollikel haben eine völlig andere Biologie als die Kopfhaarfollikel. So dauert bei ihnen die Wachstumsphase (Anagen) lediglich wenige Monate (beim Kopfhaar 3 - 6 Jahre) und die Ruhephase (Telogen) deutlich länger als beim Kopfhaar. Ausserdem sind die Augenbrauen nicht Dihydrotestosteron (DHT)-abhängig. Das heisst, es kommt nicht zur Follikel-Miniaturisierung wie bei manchen Kopfhaarfollikeln. Somit führt weder eine androgenetische Alopezie noch eine Behandlung mit Finasterid zum Ausfallen der Augenbrauen. Die wahrscheinlichste Ursache für den Verlust von Augenbrauen ist eine Alopecia areata. Dieser Haarausfall ist immunologisch bedingt. Eine Abklärung durch einen Dermatologen ist hierbei antzuraten.
Prof. Dr. H. Wolff