Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Auch bei Männern, die eine sehr starke genetische Veranlagung zur Glatzenbildung haben (Vater bekam sehr jung bereits Vollglatze), ist Propecia in der Lage, die Glatzenbildung zumindest deutlich zu verzögern, wenn nicht gar komplett zu stoppen.
Prof. Dr. H. Wolff
Bei manchen Männern kommt es unter Propecia® zu einer erstaunlichen Haarverdichtung im gelichteten Haarwirbelbereich am Oberkopf (Vertex).
Diese starke Verbesserung habe ich bei den Männern mit stark gelichteten Geheimratsecken noch nie beobachtet. Jedoch lässt sich nach unserer Erfahrung die Haarlichtung auch in den Geheimratsecken mit Propecia® zumindest stoppen.
Bei Männern mit Vollglatze (Stadium VI und VII der Hamilton-Norwood-Klassifikation) sind die Haarfollikel bereits so stark geschrumpft, dass sie sich auch mit Propecia® nicht ""wiederbeleben"" lassen und die Glatze kahl bleibt. Allerdings glaube ich, dass durch Propecia® das weitere Herunterwandern des Haarkranzes verhindert werden kann.
Prof. Dr. H. Wolff
Sowohl eine klinische Studie als auch meine Erfahrung zeigen, dass Propecia die Geheimratseckenbildung zumindest stoppen kann, also in gewisser Weise auch dort wirkt.
Prof. Dr. H. Wolff
Spezielle Untersuchungen gibt es zu dem Thema nicht, aber unterschiedliche Therapieerfolge lassen sich durchaus erklären.
Bei jedem Mann wirkt Finasterid durch die Absenkung des für den Haarausfall entscheidenden Hormons Dihydrotestosteron (DHT). Durch Finasterid wird DHT im Serum um etwa 70% abgesenkt. Etwa diese Absenkung kann man auch für die Haarfollikel des Kopfes erwarten.
Ursache für die Glatzenbildung (der mikroskopisch eine Miniaturisierung einzelner Haarfollikel zugrunde liegt), ist eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit einzelner Haarfollikel. Variabel ist dabei der Zeitpunkt, ab wann der Haarfollikel empfindlich auf DHT wird (z.B. nach 20 Lebensjahren in den Geheimratsecken und nach 30 Lebensjahren auf dem Oberkopf). Variabel und genetisch vorgeprägt ist auch, wie stark überempfindlich der Haarfollikel auf DHT wird.
Und hier liegt für mich die Erklärung, warum die Wirkung von Finasterid bei manchen Männern (etwa 10-20%) nicht ausreicht, um den Haarausfall komplett und dauerhaft zu stoppen bzw. nicht bei allen Männern sogar zum Wiederwachstum der Haare führt.
Anders ausgedrückt: Bei manchen Männern ist die genetische Überempfindlichkeit gegenüber DHT so stark, dass die 70%ige DHT-Absenkung nicht ausreicht, um die Haarfollikelminiaturisierung zu verhindern. Interessant wäre bei diesen Männern eine Untersuchung, ob eine 90%ige Absenkung des DHT, z.B. durch den noch nicht erhältlichen Wirkstoff Dutasteride, in der Lage wäre, die Glatzenbildung komplett zu stoppen.
Prof. Dr. H. Wolff
Das primäre Ziel einer Behandlung der androgenetischen Alopezie ist das Stoppen des fortschreitenden Haarverlustes und der Ausbreitung der Haarlichtung. Ein Nachwachsen von Haaren bei einer Kombinationsbehandlung mit Propecia und Regaine ist in der kurzen Zeit von 3 Monaten noch nicht zu erwarten. Da sich bei Ihnen dieser positive Effekt, wenn auch nur einseitig, bereits nach 3 Monaten Therapie eingestellt hat, ist eine weitere Verdichtung des Haarkleides möglich. Eine Vorhersage für das Ansprechen einer Therapie für den Einzelnen ist jedoch nicht möglich.
Dr. C. Kunte
Mittlerweile sind die Finasterid 1 mg Tablette (Propecia) und die 5% Minoxidillösung (Regaine) so lange auf dem deutschen Markt, dass immer mehr Fragen zu deren Langzeit-Wirksamkeit gestellt werden.
Unter Wirksamkeit sollte man 3 Wirksamkeitsgrade einer Medikation unterscheiden:
1) Verzögerung der fortschreitenden Haarlichtung
2) Zuverlässiger Stopp der fortschreitenden Haar-Lichtung
3) Sichtbare Verdichtung der Haare
Sehr präzise Daten gibt es hierzu durch die 5-Jahres-Studie bei Propecia. Dabei hatten nach 5 Jahren 80-90% der Anwender einen anhaltenden Stopp des Haarausfalls (Wirksamkeitsgrad mindestens II) und 50% hatten auch noch nach 5 Jahren sichtbar mehr Haare als vor Beginn der Tabletten-Einnahme (Wirksamkeitsgrad III).
Eine vergleichbare Studie mit Regaine-Lösung gibt es nicht. Ein lang anhaltender Effekt ist aber in Einzelfällen durchaus möglich, wie eine Publikation von Olsen et al. berichtet (Five-year follow-up of men with androgenetic alopecia treated with topical minoxidil, J Am Acad Dermatol 1990, 22:643-646).
Prof. Dr. H. Wolff
Propecia (Wirkstoff Finasterid) ist als Medikament zur Behandlung des erblichen Haarausfalls (androgenetische Alopezie) des Mannes zugelassen. Im Rahmen internationaler Multicenterstudien über fünf Jahre konnte gezeigt werden, dass der Haarausfall über diesen Zeitraum bei 9 von 10 Männern gestoppt werden konnte. Bis sich dieser Effekt einstellt, vergehen unserer Erfahrung nach zumindest 6 Monate. Mit einem Nachwachsen von Haaren, mehr als 2 von 3 Männern beobachten dies, kann nach etwa 8-12 Monaten gerechnet werden. Nach Absetzen der Behandlung setzt nach einigen Monaten der Haarverlust wieder ein. Wie lange es nun nach erneutem Therapiebeginn dauert, um den Haarverlust wieder stoppen zu können, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Da Ihre Behandlungspause jedoch nur kurz (3 Monate) ist, könnte der positive Therapieerfolg bereits früher einsetzen.
Dr. C. Kunte
Die angesprochene Einschränkung betreffend der Bestanddauer des Haarverlustes kommt durch die im Rahmen der klinischen Studien erforderlichen klar definierten Ein- und Ausschlusskriterien zustande. Unserer Erfahrung nach ist jedoch weniger die Länge des bestehenden Haarverlustes für den Therapieerfolg entscheidend, als vielmehr der Ausprägungsgrad der Haarlichtung.
Unserer Erfahrung nach kann die kombinierte Behandlung von Propecia und Regaine 5 % noch bessere Erfolge erbringen als die Therapie mit nur einem Medikament. Studien am Menschen hierfür liegen jedoch nicht vor. Für den Einzelnen lässt sich vor Behandlung mit dieser Kombination jedoch keine Vorhersage für den Therapieerfolg abschätzen.
Dr. C. Kunte
Ich glaube nicht, dass eine gereizte Kopfhaut die Wirkung der Therapie mit Propecia und Regaine entscheidend mindert. Vielleicht wird die Reizung besser, wenn Nizoral weggelassen wird und wenn nur ein ganz mildes Schampoo (z.B. Pantene pro V) verwendet wird.
Prof. Dr. H. Wolff
Da sich der Haarstatus unter einer Behandlung mit Finasterid (Propecia) zunächst stabilisiert und im weiteren Verlauf verdichtet hat, die Haare nach Umsetzen auf ""Dr.Reddys"" ""Finasterid"" aber wieder verstärkt ausgefallen sind, ist nicht davon auszugehen, dass in dem Mittel von ""Dr.Reddys"" auch der Wirkstoff Finasterid enthalten war. Bekannt ist, dass einige ""Vertreiber"" Finasterid über das Internet zu verkaufen versuchen. In den versandten Tabletten ist jedoch häufig nicht der gewünschte Wirkstoff enthalten.
Ein Absetzen von Propecia führt nach gewisser Zeit zu einem Verlust der stabilisierten beziehungsweise zugewonnenen Haare. Von einem Absetzen von Propecia ist also abzuraten, wenn man seinen Haarstatus stabil halten möchte. Die bei Ihnen bei Ersteinnahme von Propecia bereits innerhalb von 3-4 Wochen eingetretene Besserung des Haarstatus ist sehr ungewöhnlich. Üblicherweise erwartet man einen Stopp des Haarverlustes in den ersten 6 Monaten der Therapie, ein Nachwachsen von Haaren wird in der Regel nach 9-12 Monaten bemerkt. Da Sie bereits einmal von einer Propecia Behandlung profitiert haben ist, die Fortsetzung dieser Behandlung nach Rücksprache mit Ihrem Hautarzt sinnvoll.
Dr. C. Kunte