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Expertenrat zur Entfernung unerwünschter Gesichtsbehaarung bei Frauen

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Thema: Vereinzelte Haare
2005-10-28
Autor:
Yvonne
Liebe Experten,
ich bin 26 Jahre und leide seit einiger Zeit unter vermehrtem Haarwuchs im Gesicht. Ich bin eigentlich dunkelblond, jedoch sind die Haare schwarz und verteilen sich unregelmäßig von der Wangen zur Kinnpartie hin. Meine Hausärztin hat ein Blutbild erstellt, welches jedoch keinerlei Auffälligkeiten zeigte.
Können diese Haare im Zusammenhang mit meiner Hormonspirale stehen, oder sollte ich nach anderen Ursachen suchen?
Wie kann ich dem Problem beikommen, wenn Zupfen nicht mehr hilft, da sich die Stellen ständig entzünden und rasieren auch keine Alternative zu sein scheint.

Vielen herzlichen Dank im Voraus für die Hilfe!
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:98
2005-10-29
Sehr geehrte Yvonne,

liegen bei Ihnen keine Zyklusunregelmäßigkeiten oder sonstige Zeichen eine verstärkten Behaarung vor, so sind in der Regel keine weiteren Laboruntersuchungen erforderlich. In Abhängigkeit davon, welche Spirale Sie eingesetzt bekommen haben, kann diese natürlich ein Auslöser der verstärkten Gesichtsbehaarung sein. Fragen Sie Ihren Gynäkologen.

Weitere Möglichkeiten den Haaren beizukommen ist zum Beispiel die Anwendung von Vaniqa.
Ein relativ neues Verfahren zur Behandlung der Gesichts-Hypertrichose der Frau (verstärkte Behaarung an Oberlippe, Wangen und Kinn) stellt die medikamentöse Inhibition der Ornithindekarboxylase durch Eflornithin-Creme dar. Das Enzym Ornithindekarboxylase katalysiert die Reaktion von Ornithin zu Putrescin. Polyamine wie Putrescin, Spermidin und Spermin sind Bestandteile aller lebenden Zellen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Zellwachstum und Differenzierung, auch im Haarfollikel.
In zwei grossen randomisierten, plazebokontrollierten Studien an insgesamt 596 Frauen mit Hypertrichose im Gesicht konnte gezeigt werden, dass zweimal täglich äusserlich aufgetragene Eflornithin-Creme (Vaniqa®) in der Lage ist, das Haarwachstum zu hemmen. Etwas vereinfacht kann man sagen, dass 1/3 der Frauen sehr gut auf die Creme anspricht, 1/3 mittelstark und 1/3 gar nicht. In welche Gruppe die jeweilige Patientin gehört, kann in der Regel bereits nach 8 Wochen Anwendung entschieden werden.
Nach Absetzen der Behandlung ging allerdings innerhalb von 8 Wochen der Behandlungsnutzen wieder verloren. Als Nebenwirkung wurde von etwa 5% der Frauen Brennen, Stechen und Kribbeln der Haut, sowie akneartiger Hautausschlag, angegeben.
Fragen Sie Ihren Hautarzt danach.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Dr. C. Kunte

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