Thema: Potenz-,und Libidoabschwächung durch Finasterid: Soll ich absetzen?
2005-12-06
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Autor: Dennis84 |
Hallo, ich bin 22 Jahre alt und nehme seit folgendem Zeitraum 1mg Finasterid täglich, um den Haarausfall an meinen Geheimratsecken zu stoppen: 3 Wochen Finasterid, dann 1 Monat Pause (hatte Bedenken), jetzt seit 11 Wochen wieder Finasterid jeden Tag. Ich habe seit ca 7 Wochen allerdings einen ziemlichen Libido-und Potenzverlust. Ich bilde mir das jetzt auch nicht ein. Die Sache ist, dass das mir eigentlich "relativ" egal ist. Also ich habe weder Freundin noch Frau und muss also auch nicht wirklich potent sein. Meine Frage lautet aber: Wäre es trotzdem sinnvoll, Finasterid abzusetzen? Muss ich damit rechnen, dass mir Finasterid irgendwie schadet, wenn ich es trotz Nebenwirkungen weiterhin nehme? Minodixil ist übrigens für mich keine Lösung, da es bei mir nicht wirklich bei den Geheimratsecken funktioniert. |
Prof. Dr. Hans Wolff Experte Beiträge:187 | 2005-12-08 |
Sehr geehrter Dennis84 Zur Frage von Propecia-Nebenwirkungen wie Abfall der Libido (Verlangen nach Sexualität) oder Potenzabschwächung gibt es vier Ebenen der Aufarbeitung: 1. Die individuelle Ebene Jeder Propecia-Anwender, der an sich Libido- oder Potenz-Abschwächung spürt, sollte das Mittel für etwa 4 Wochen absetzen und danach nochmals für etwa 4-8 Wochen ansetzen. Wenn wirklich Propecia für die Libido- oder Potenzminderung verantwortlich ist, muss die Nebenwirkung 2-4 Wochen nach dem Absetzen verschwunden sein und 2-4 Wochen nach dem Wieder-Ansetzen wieder auftreten. Wenn dies der Fall ist, rate ich zu Alternativen wie z.B. der Minoxidil 5% Lösung (Regaine). 2. Die Ebene der Internet-Foren Hier sind sehr gut informierte und engagierte Anwender aktiv. Jede Äußerung hinsichtlich Nebenwirkungen ist für mich absolut glaubhaft, denn jeder Anwender will ja seinen Haarausfall stoppen. Allerdings lassen sich aus den Internet-Foren keine statistischen Häufigkeiten ermitteln. 3. Meine eigene Erfahrungsebene Propecia gehört zu den in meiner Haar-Sprechstunde häufig verschriebenen Mitteln. Mittlerweile sind sicher über 1000 Patienten damit behandelt worden, zum Teil bereits seit 3-4 Jahren. In unserem Patientengut schätze ich die Häufigkeit von Propecia-Nebenwirkungen auf etwa 1-3% der Anwender. 4. Die wissenschaftliche Ebene In der über 5 Jahre gehenden wissenschaftlichen Studie zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen der Finasterid-Tablette (Propecia) bei erblich-hormonellem Haarausfall der Männer wurde folgendes festgestellt: Eine Tablette Propecia pro Tag hemmt den Aufbau von Dihydrotestosteron (DHT) in der Kopfhaut\[,.\] der DHT Spiegel im Körper wird um 70 % gesenkt. Durch Propecia wird die Schrumpfung der Haarwurzeln verhindert. Bei etwa 90% der Anwender lässt sich der Haarausfall stoppen\[,.\] etwa 60% der Anwender bekommen eine dauerhafte Verdichtung des Kopfhaares. Günstig ist dabei, dass das für die Muskeln, die Potenz und die Knochendichteverantwortliche Testosteron durch Propecia nicht abgesenkt wird. Deshalb haben auch nur etwa 1-2% der Propecia-Anwender subjektive Nebenwirkungen wie Potenzabschwächung. Andererseits vertrugen 98% der Propecia-Patienten in der Studie das Mittel hervorragend - ohne jede Nebenwirkung. Prof. Dr. H. Wolff |
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