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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Haarstruktur und Ausfall
2005-04-11
Autor:
Thomas
Guten Tag!

Ich bin 23 Jahre alt und beobachte seit ca. einem halben Jahr, dass ich so genannte Geheimratsecken bekommen habe.
Mein Vater hat eine relativ stark ausgeprägte Glatze, mir wurde jedoch von vielen Leuten immer gesagt, dass ich damit nie Probleme haben werde, da ich die Haare nicht von meinem Vater, sondern von meinem Großvater mütterlicherseits geerbt hätte. Dieser erfreut sich noch mit 80 Jahren eines tollen Haarschopfes. Er hat wie ich sehr dichtes und voluminöses Haar, mein Vater hingegen sehr dünnes.

Kann man nun davon ausgehen, dass ich keine Glatze bekommen werde, da meine Haarstruktur wie die meines Großvaters ist, oder kommt es nicht auf die Struktur an, sondern Enzyme o.ä., die egal welche Haarstruktur man besitzt die Haare ausfallen lassen?

Dankeschön
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:135
2005-04-15
Sehr geehrter Thomas,



Der individuelle Verlauf des anlagebedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie, Alopecia androgenetica, AGA) lässt sich nicht vorhersagen. Eine genetische Vorbelastung liegt auch schon vor, wenn der Vater oder Großvater Geheimratsecken haben. Die AGA kann aber auch bei Männern oder Frauen auftreten, deren Vater und Mutter keine offensichtlichen Haarprobleme haben. Dies liegt daran, dass die AGA durch mehrere Gene bestimmt wird. Kommen nun bei der Befruchtung nur die "ungünstigen" Gene der Mutter mit den "ungünstigen" Genen des Vaters zusammen, können der Sohn oder die Tochter eine AGA entwickeln, obwohl die Eltern volles Haar haben. Vor kurzem wurde eine Studie zum "familiären Risiko" der Entwicklung des anlagebedingten Haarausfalls (Cameron Chumlea et al: Family history and risk of hair loss. Dermatology. 2004;209(1):33-9) publiziert. Prof. Wolff fasste die Ergebnisse der Untersuchung wie folgt zusammen:



"Der Artikel ist zwar 7 Seiten lang, die Erkenntnisse sind allerdings altbekannt und banal: Wenn der Vater erblichen Haarverlust (androgenetische Alopezie) hat, steigt das "Risiko" auf das 2,5-fache, dass auch der Sohn Haarverlust entwickelt. Auch bei Müttern mit Haarverlust (vor allem, wenn deren Väter auch Haarverlust hatten), steigt die Wahrscheinlichkeit der Glatzenbildung. Diese Ergebnisse wurden anhand von 254 Männern erhoben. Bei Frauen gilt im Prinzip dasselbe: Eltern mit androgenetischer Alopezie erhöhen das Risiko, dass sie selbst auch darunter leiden werden. Dies impliziert auch schon der Fachbegriff androGENETISCHE Alopezie."



Ihr Dr. J. Meyer

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