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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Gegensätzliche Information
2006-01-05
Autor:
Martin
Da meine Freundin und ich momentan darüber nachdenken eine Familie zu gründen, ist es für mich momentan fraglich ob ich mit der Einnahme von Finasterid nicht besser aufhören soll.
Im Internet git es 2 Positionen zu dem Thema:
Die eine Seite spricht lediglich davon Frauen sollten während der Schwangerschaft nicht in Berührung mit Finasterid kommen.
Die andere Position meint Männer die Finasterid nehmen sollten auf keinen Fall Kinder zeugen, da auch der Samen Rückstände aufweißt und zu Fehlbildungen am Embryo führen kann.
Was stimmt? Oder vielmehr, sind die derzeitigen Erkentnisse schon ausreichend um die Fragestellung aureichend beantworten zu können?

Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2006-01-10
Sehr geehrter Martin,

Ist eine Frau mit einem männlichen Föten schwanger, so ist DHT für eine normale Genitalentwicklung des Föten erforderlich. Ist der DHT Spiegel im Blut erniedrigt, besteht das Risiko von Genitalfehlbildungen bei den männlichen Föten .

Bekannt ist, welche Finasterid-Konzentration im Blut vorhanden sein muss, damit ein Einfluss auf den DHT-Spiegel ausgeübt wird. Nicht untersucht ist allerdings in welchem Ausmaß Finasterid über die Haut aufgenommen wird. Zur Sicherheit sollten Frauen, insbesondere Schwangere, nicht mit Tabletten in Berührung kommen, insbesondere nicht mit gebrochenen Tabletten.
An Männern die Propecia nahmen wurde untersucht, wie hoch die Konzentration von Finasterid im Ejakulat war. Geht man davon aus, dass 100 % des Finasterids im Ejakulat nach dem Geschlechtsverkehr über die Vagina in den weiblichen Organismus gelangt, so ist eine tägliche Ejakulatmenge von etwa 3-3,5 Litern erforderlich um Finasteridkonzentrationen im weiblichen Körper zu erreichen, die eine Absenkung des DHT Spiegels bei der Frau zur Folge haben, die wiederum zu einer Genitalfehlbildung bei männlichen Föten führen kann.
Somit besteht für Schwangere kein Risiko! Eine „Abstinenz“ ist nicht erfordelich.
Ebenso gibt es keine Berichte über reduzierte Zeugungsfähigkeit oder erhöhte Fehlbildungsraten bei Männern unter Finasteridtherapie die ein Kind gezeugt haben.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr Dr. C. Kunte

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