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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: DHT-Hemmung durch Propecia und Testosteronersatztherapie
2006-04-27
Autor:
planteparticuli?re
S.g. Herr Prof. Wolff, s.g. Herr Dr. Kunte,

seit mehreren Jahren erhalte ich aufgrund Hypogonadismus (mein Körper produziert nur noch über die Nebennieren eigenes Testosteron in Mengen des weiblichen Normbereichs) Androtop Gel, um den Testosteronspiegel im männlichen Normbereich zu halten.
Mir ist der Erhalt meines Kopfhaars sehr wichtig, so dass ich neben Minoxidil auch Propecia einnehmen würde. Meines Wissens jedoch blockiert Propecia nur eine bestimmte Art von DHT, die als Folgestoff des natürlichen Testosterons in der Prostata gebildet wird (nicht jedoch das DHT, das "an anderer Stelle im Körper" aus dem Testosteron heraus entsteht); der Haarausfall, der aus dem Testosteronpräparat Androtop resultiert, würde demnach durch Propecia nicht vermindert.
Ich wäre Ihnen für Ihre Einschätzung dankbar, ob Propecia einen durch ein künstliches Testosteronpräparat hervorgerufenen Haarausfall wirklich beeinflussen kann.
M.f.G.
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2006-05-01
Sehr geehrter planteparticuli?re,

Finasterid (Propecia) blockiert nicht DHT, sondern die Bildung von DHT aus Testosteron durch Hemmung des Enzyms 5 alpha Reduktase Typ II.
Dieses Enzym kommt in verschiedenen Bereichen des Körpers, wie z. B. Haarfollikel und Prostata vor, so dass dieses Medikament in diesen Bereichen auch seine größte Wirkung erzielt. Finasterid ist durch Hemmung des Enzyms 5 alpha Reduktase Typ II in der Lage den DHT Spiegel um 70 % im Serum abzusenken.

Wenn Androtop bei Ihnen zu Haarverlust nach androgenetischem Muster führt, so vermutlich auch durch Konversion in DHT. Somit könnte duch Finasterid-Therapie ein günstiger Effekt erzielt werden.

Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt in welcher Form Androtop verstoffwechselt wird, oder Fragen Sie beim Hersteller nach ob eine Konversion von Androtop über
5 alpha Reduktase Typ II in DHT möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. C. Kunte

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