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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: 5-alpha-Reduktase-Hemmer lokal angewendet sinnvoll?
2018-01-05
Autor:
Bodo
Guten Tag,

vorab vielen Dank für Ihr informatives Forum.
Eine Frage: Sollte Minoxidil allein nicht mehr ausreichend wirken - es gilt im Vergleich zu Finasterid ja als weniger nachhaltig - wird oft die Kombination mit einem lokalen 5-alpha-Reduktasehemmer empfohlen.
Also etwa Lösungen mit Alfatradiol oder Ketoconazol-Shampoo oder (wie von manchen Anwendern versucht) selbst gemischte Tinkturen mit aufgelösten Finasterid- oder Dutasterid-Tabletten.

Aber ist es nicht so, dass die 5-alpha Reduktase (insbesondere vom Typ 2 und 3) hauptsächlich in der Prostata und einigen anderen Organen erfolgt und das dabei entstehende DHT über den Blutkreislauf wiederum zu den Haarfollikeln gelangt? Vor diesem Hintergrund brächte eine rein lokale Anwendung auf der Kopfhaut doch nichts oder nur wenig. Es sei denn, man dosiert den Wirkstoff so hoch, dass dieser über die Haut aufgenommen schon systemisch wirkt.
D.h. sollte Minoxidil allein nicht mehr wirken, kommt man um die orale bzw. systemische Einnahme von Finasterid oder eventuell Dutasterid nicht vorbei?

Vielen Dank!
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2018-01-10
Sehr geehrter Fragesteller

Vor wenigen Jahren hätte ich noch geantwortet: Ja, Finasterid topisch, d.h. von außen, funktioniert vermutlich nicht. Mittlerweile laufen Untersuchungen, die versuchen, nachzuweisen, ob es nicht evtl. doch funktionieren kann. Bis zum Abschluss dieser Untersuchungen werde ich meine Formulierungen also vorsichtiger wählen. Wir würden uns ja sehr freuen, wenn wir eine neue lokal anzuwendende therapeutische Alternative bekämen. Ich bin jedoch skeptisch und auf jeden Fall gilt z.Z. noch: Wir haben aktuell keinen Nachweis einer therapeutischen Wirksamkeit von topisch angewandtem Finasterid.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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