Microneedling: Ein Verfahren zur Behandlung von Haarausfall?
21. Juni 2018 - Dr. Uwe Schwichtenberg
Microneedling ist ein dermatologisches Verfahren, bei dem ein Gerät mit feinen Nadeln über die Haut gerollt wird. Ziel ist es, in der Haut die Produktion von Kollagenen, Blutgefäßen und Wachstumsfaktoren anzuregen. In der kosmetischen Dermatologie ist das Verfahren schon seit einigen Jahren im Einsatz, aber kann es auch bei Haarausfall helfen?
Dieser Frage ging die international anerkannte Haarforscherin Antonella Tosti mit ihrem Team nach (J Eur Acad Dermatol Venereol. 2018 Apr;32(4):564-569). Ein Durchforsten der bisher zu diesem Thema publizierten Forschungsberichte ergab, dass es zur alleinigen Anwendung der Methode bei Haarausfall wenig Untersuchungen gibt.
Anders jedoch sieht es bei der Kombination von Microneedling mit anderen therapeutischen Optionen aus. In der Behandlung der androgenetischen Alopezie (AGA, anlagebedingter Haarausfall) konnten die feinen Nadeln das Eindringen von Wirkstoffen wie Minoxidil oder Platelet-Rich-Plasma (PRP) in die Kopfhaut begünstigen und so deren Behandlungseffekt möglicherweise verstärken. Für die Therapie der Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) wird dieser Effekt für die Anwendung von äußerlichem Kortison vermutet.
Wie immer bei relativ neuen Verfahren reicht die Studienlage jedoch noch nicht aus, um genaue Aussagen über den zusätzlichen Nutzen des Einsatzes von Microneedling zu treffen.
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